Neue Chormusik in der Trinitatiskirche: Kreiskantorei Köln-Nord führt „Stabat mater“ von Jenkins auf

Auf dem Programm stehen zwei besondere Chorwerke des 21. Jahrhunderts – das „Stabat mater“ von Sir Karl Jenkins und als Uraufführung die Kantate „Passion Christi“ des in Köln lebenden Komponisten Renato Rozic: Am Sonntag, 19. Juni, um 18 Uhr konzertiert die Kreiskantorei des Evangelischen Kirchenkreises Köln-Nord in der Trinitatiskirche, Filzengraben 4.

„Das Projekt war schon 2020 und 2021 geplant und musste beide Male aus bekannten Gründen abgesagt werden. Nun sind wir das Projekt mit Entschlossenheit angegangen und proben seit Ostern mit etwa 60 Personen im Chor“, sagt Kreiskantor Thomas Pehlken, der die Kreiskantorei seit Jahren organisatorisch und musikalisch betreut. Unter seiner Leitung haben sich engagierte Sängerinnen und Sänger aus dem Kölner Nordwesten zu einem großen Konzertchor zusammengeschlossen, der regelmäßig projektweise in Köln und Umgebung in Konzerten und Gottesdiensten auftritt. Während Thomas Pehlken mit der Kantorei bislang vorwiegend Werke von Bach, Mozart, Beethoven und Mendelssohn zur Aufführung gebracht hat, wendet sich der Chor in seinem Auftritt am 19. Juni bewusst ganz aktueller Musik des 21. Jahrhunderts zu.

Das Stabat mater von Jenkins wurde erst 2008 uraufgeführt und von der Presse begeistert gefeiert. Thomas Pehlken dazu: „Die Komposition schlägt Brücken zwischen dem Traditionellen, hoch emotionalen Text aus dem 13. Jahrhundert, orientalischen Rhythmen und Melodien sowie freien Dichtungen und verbindet in eindrucksvoller Weise Stilrichtungen der Klassik, Neuer Musik und des Jazz“. In der Trinitatiskirche soll es in der großen Fassung mit Streichern, vollen Holz- und Blechbläsern und vier Schlagzeugern erklingen.

Ein besonderes Maß an Authentizität

Die Leitung des Konzertes hat Thomas Pehlken an seinen Ehrenfelder Kollegen Joachim Diessner übertragen. Und dies aus gutem Grund: Diessner hat mit der Ehrenfelder Kantorei vor einigen Jahren an einem Großprojekt in der New Yorker Carnegie-Hall teilgenommen und dort anlässlich des 70. Geburtstages von Sir Jenkins das Werk mit aufgeführt. Damit bekommt die Kölner Aufführung ein besonderes Maß an Authentizität.

Chorleiter Joachim Diessner ist ein vielseitiger Musiker: Er studierte in Den Haag und Köln zunächst Gesang und deckt als Countertenor ein breites Repertoire vom Mittelalter bis zur Moderne ab. Er konzertiert regelmäßig mit dem Pindakaas Saxophon Quartett und dem Ensemble Coryon Köln, leitet seit 2001 die Ehrenfelder Kantorei und verantwortet die bekannte Konzertreihe „Ehrenfelder Abendmusiken“. Neben Chor und Orchester wirken noch drei Solisten mit: Almuth Herbst, Rita William, Adnan Shanan betreuen die Solopartien.

„Die Klänge sind vielfältig“

Veranstalter des Konzertes in der Trinitatiskirche ist der Evangelische Kirchenkreis Köln-Nord, der die aufwändige Aufführung auch finanziert. Dank dieser Unterstützung kann das Konzert in der Trinitatiskirche bei freiem Eintritt stattfinden.

Thomas Pehlken freut sich auf viele Zuhörerinnen und Zuhörer und ist sich sicher: „Das Konzert ist auch für ungeübte Kirchenmusikhörer interessant. Der Zugang ist leicht, die Klänge sind vielfältig und die Tutti-Stellen oft überwältigend“

Weitere Informationen zur Aufführung gibt es auf der Internetseite www.trinitatiskirche-koeln.de.

Text: Wolf-Rüdiger Spieler
Foto(s): Wolf-Rüdiger Spieler

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