Kirche2go fragt: „Was ist Reformation?“
Karl Barth sagte einst: „Ecclesia semper reformanda est“ – die Kirche muss sich immer wieder selbst erneuern. Doch was bedeutet das heute? Für Pfarrer Nico Buschmann ist Reformation ein ständiger Blick auf die aktuellen Bedürfnisse der Menschen. Es geht nicht nur darum, alte Glaubenssätze weiterzutragen, sondern vielmehr darum, zu erforschen, was die frohe Botschaft heute für uns bereithält. In der heutigen Zeit betont er besonders die Botschaft des Reiches Gottes – eine Welt, in der die Liebe Gottes führt, Gerechtigkeit herrscht und die Marginalisierten gesehen werden. Warum ist Reformation nicht nur einmal, sondern immer wieder notwendig? Diese und andere Fragen klärt Buschmann in der aktuellen Ausgabe von Kirche2go.
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Hier das Transkript zum Video:
Was bedeutet eigentlich Reformation heute? Einer der größten deutschen Theologen, Karl Barth, hat einmal gesagt: „Ecclesia semper reformanda est“ – die Kirche muss sich immer wieder selbst erneuern. Aber was heißt das eigentlich heute? Das Schöne an unserer frohen Botschaft, die wir verkünden, ist, dass sie nichts Lineares ist, sondern etwas ganz Dynamisches. Das bedeutet, dass bestimmte Teile aus der frohen Botschaft ihre Wirkung zu ihrer speziellen Zeit haben. Für mich persönlich bedeutet Reformation, dass wir als Kirche immer wieder darauf schauen, was gerade heute für die Menschen dran ist, was Menschen heute bewegt. Wir sollten nicht immer nur unsere alten Glaubenssätze nehmen und sie weitertragen. Das ist wichtig und gut, aber vor allem sollten wir schauen, was die frohe Botschaft heute für uns bereithält. Das kann heute etwas ganz anderes sein als vor 100 Jahren. Für mich persönlich ist heutzutage die Botschaft des Reiches Gottes in dieser Welt besonders wichtig geworden, lange Zeit ausgeblendet, aber heute aktueller denn je. Das bedeutet ein Reich Gottes, eine Welt, in der die Liebe Gottes selbst das Führende ist, eine Welt, die von der Liebe Gottes getragen wird, in der es Gerechtigkeit gibt und Menschen, die marginalisiert sind, gesehen werden. Indem wir miteinander so umgehen, wie Gott uns auch sieht, glaube ich, dass solch eine Reformation nicht nur einmal notwendig ist, sondern immer wieder. Wir sollten offene Ohren und offene Augen haben für die Menschen unserer Welt und unserer Gesellschaft. Wir sollten schauen, was gerade wirklich Thema ist, und darauf eine Antwort von Gott erbitten und aus unserer frohen Botschaft schöpfen.
Text: Nico Buschmann
Foto(s): Thorsten Levin
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