Kantoreien im Kirchenkreis Köln-Süd führen in diesem Jahr herausragende Chorwerke auf

Chormusik auf höchstem Niveau, geistliche Tiefe und musikalische Vielfalt: Vom 29. Juni bis zum 23. November bestreiten verschiedene Chöre von Gemeinden im Evangelischen Kirchenkreis Köln-Süd sechs aufwändige Chorkonzerte. „Damit zeigt die evangelische Kirchenmusik im Kirchenkreis Köln-Süd in diesem Jahr eindrucksvoll ihre künstlerische und geistliche Strahlkraft“, stellt Kreiskantor Samuel Dobernecker fest.

„Der Evangelische Kirchenkreis Köln-Süd hat eine starke Tradition von Gemeindechören. Diese Chöre tragen nicht nur wesentlich zur musikalischen Gestaltung von Gottesdiensten bei. Sie stehen auch für ein umfangreiches Konzertleben und bringen immer wieder große Werke für Chor und Orchester zur Aufführung“, so Dobernecker, der gleichzeitig als Kantor der Evangelischen Kirchgemeinde Köln-Bayenthal wirkt.

Enger Austausch auf Kantoren-Ebene über Chorprojekte

Probe der Kantorei der Ev. Kirchengemeinde Brühl unter Leitung von Ruth Dobernecker.
Probe der Kantorei der Ev. Kirchengemeinde Brühl unter Leitung von Ruth Dobernecker.

Hauptamtlich sind fünf Kantorinnen und drei Kantoren im Evangelischen Kirchenkreis Köln-Süd tätig. „Wir befinden uns im engen Austausch über unsere Projekte.“ Deren Durchführung werde nicht nur von den jeweiligen Kirchengemeinden getragen, sondern zudem häufig vom Kirchenkreis finanziell gefördert. Letzterer unterstütze kirchenmusikalische Projekte mit einem Fond, aus dem insbesondere Kooperationsprojekte unter Chorgemeinschaften bedacht würden. Gerade solche sind innerhalb des vorgesehenen Konzertprogramms stark vertreten.

Dobernecker findet es wichtig, die qualitative Breite und Tiefe der musikalischen Arbeit im Kirchenkreis sichtbar und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. „Diese Dichte an qualitativ hochwertiger Musik ist auch für Köln außergewöhnlich und in Zeiten sinkender Mitgliederzahlen und Kirchenschließungen ein Zeichen der Hoffnung.“

Kirchenmusik leistet starken Beitrag für den Gemeindeaufbau

Er betont insgesamt den hohen Stellenwert von Kirchenmusik. Sie leiste einen starken Beitrag zum Gemeindeaufbau, nennt er einen wichtigen Aspekt. Gerade Chöre und kirchenmusikalische Gruppen würden Einzelne und Familien in das Gemeindeleben einbinden. „Denn Singen tut einfach gut und ist Erholung für die Seele – Gott loben tut einfach gut.“ Es sei für Menschen viel wert, einmal pro Woche in der Gemeinschaft zu singen. „Das Leben ist leichter zu ertragen, wenn man einen Ort für gemeinsames Singen hat“, ist der Kreiskantor überzeugt. Ebenso erkennt er im Chorangebot von Gemeinden eine Form von Seelsorge: „Mit Chören erweitern Gemeinden ihre seelsorgerische Arbeit.“

Aufgrund der Corona-Pandemie hätten sich einige Chöre aufgelöst, andere durchgehalten, pausiert oder auf Sparflamme Projekte durchgeführt. Wiederum andere seien danach neu gegründet worden. Der für die musikalische Qualität notwendige mehrjährige Aufbau sei offenbar geglückt, schätzt Dobernecker aktuell ein. „Die Chorszene im Kirchenkreis Köln-Süd ist wieder da.“

Offen für alle am gemeinsamen Singen Interessierte

Die Christuskirche in Brühl zählt zu den Aufführungsorten.
Die Christuskirche in Brühl zählt zu den Aufführungsorten.

Die Kantoreien im Kirchenkreis Köln-Süd stünden allen Interessierten offen. „Egal ob man stimmlich erfahren ist oder einfach Spaß am gemeinsamen Singen hat, sich einem anspruchsvollen Repertoire gewachsen fühlt oder sich gesanglich erproben möchte.“ In diesen Chören sei Platz, um sich ohne Leistungsdruck persönlich, stimmlich und musikalisch zu entwickeln. „Wir schulen die Menschen, bringen sie zu ihrer eigenen Stimme“, spricht er für die Chorleitenden. „Das kostet natürlich auch Arbeit, die wir gern erbringen und für die wir brennen. Wir glauben daran, dass es nicht trivial ist, ob es weiterhin singende Gemeinschaften gibt, die Inhalte in die Öffentlichkeit tragen.“

Es braucht Menschen, die Gemeinschaft schaffen

„In unseren Gemeinden, insbesondere in unseren Chören, investieren wir in Gemeinschaft. Das ist nicht banal, denn in einer Zeit, die immer stärker nur das individuelle Glück kennt und propagiert, braucht es Menschen, die Gemeinschaft schaffen.“ Chor-Konzerte versteht der Kreiskantor als öffentliche Orte, an denen über wesentliche Aspekte unseres Lebens nachgedacht wird. „Insbesondere Chorkompositionen thematisieren etwa Trauer und Trost, Glaube und Freude. Dadurch bilden und bieten sie auch eine öffentliche Form von Kommunikation.“ Für ihn sind es emotionale Momente, wenn sich über diese und andere grundlegenden Themen und Gefühle im öffentlichen Raum ausgetauscht werden kann. „Das betrifft elementar unser Zusammenleben.“

 Qualität auch als Zeichen des Aufbruchs

Auch die Trinitatiskirche zählt zu den Aufführungsorten.
Auch die Trinitatiskirche zählt zu den Aufführungsorten.

Die Qualität der Kirchenmusik im Kirchenkreis Köln-Süd bilde nicht zuletzt ein positives Zeichen für den Aufbruch, blickt Dobernecker auf die Anfang 2026 erfolgende Fusion der drei linksrheinischen Kirchenkreise. „Schließlich ist sie ein gewichtiges Pfund, das wir in den neuen, gemeinsamen Kirchenkreis Köln-Linksrheinisch einbringen werden.“

Am letzten Karfreitag bereits fand in der Reformationskirche in Köln-Marienburg die Uraufführung eines zeitgenössischen Chor- und Instrumentalkonzertes statt. Dobernecker bezeichnete es als ein „weiteres Beispiel für das hohe Niveau und die Innovationsfreude der Kirchenmusik vor Ort“. Nachfolgend sind aufgeführt die bis zum 23. November folgenden Konzerte:

Konzerttermine

29. Juni in Köln
Georg Friedrich Händel (1685–1759): Messiah (HWV 56)

Sonntag, 29. Juni, 18 Uhr
Trinitaskirche, Filzengraben 4, 50676 Köln
Ausführende:
Elisa Rabanus (Sopran), Eva Nesselrath (Alt), Ulrich Cordes (Tenor), Thomas Bonni (Bass), Consortium Musica Sacra Köln, Johanneskantorei Köln-Klettenberg unter Leitung von Eva-Maria Förster sowie Kantorei der Evangelischen Kirchengemeinde Frechen unter Leitung von Yuko Nishimura-Kopp
Eintritt: 22 / 15 Euro

5. Oktober in Erftstadt-Lechenich
Chorkonzert mit Solisten, Klavier und Harmonium
Gioacchino Rossini (1792–1868 ): Petite Messe solennelle (1863)

Sonntag, 5. Oktober, 18 Uhr
Kirche der Versöhnung, An der Vogelrute 8, 50374 Erftstadt-Lechenich
Ausführende:
Ökumenischer Kammerchor Lechenich und Solisten. Leitung: Stephanie Aragione-Krey, Marc Gornetzki
Eintritt: 15€, nähere Informationen: www.kirche-lechenich.de

2. November in Brühl
TRAUER und TROST
Arvo Pärt (*1935): An den Wassern zu Babel saßen wir und weinten, Da pacem Domine
Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791): Requiem KV 626, ergänzt von Robert D. Levin (*1947)

Sonntag, 2. November, 17 Uhr
Christuskirche, Mayersweg 2-4, 50321 Brühl
Ausführende:
Evangelische Kantoreien Brühl, Erftstadt-Lechenich und Wesseling, Projekt-Vokalensemble, ein Orchester, Solisten. Leitung: Ruth Dobernecker
Eintritt: 20 / 5 Euro (Sozialhilfeempfänger und Studierende/Auszubildende), bis 18 Jahre Eintritt frei

15. November in Wesseling
Wandlung und Abschied – Chorkonzert zum Kirchenjahresende
Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791): Ave Verum corpus KV 618Requiem KV 626, ergänzt von Robert D. Levin (*1947)

Samstag, 15. November, 18 Uhr
Evangelische Kreuzkirche, Kronenweg 67, 50389 Wesseling
Ausführende:
Evangelische Kantoreien Wesseling, Brühl und Erftstadt-Lechenich, ein Orchester, Solisten. Leitung: Thomas Jung
Eintritt: noch unklar

16. November in Erftstadt-Lechenich
Mozart-Requiem
Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791): Ave Verum corpus KV 618 Requiem KV 626, ergänzt von Robert D. Levin (*1947)

Sonntag, 16. November, 18 Uhr
Kirche der Versöhnung, An der Vogelrute 8, 50374 Erftstadt (-Lechenich)
Ausführende:
Evangelische Kantoreien Erftstadt-Lechenich, Brühl und Wesseling, ein Orchester, Solisten. Leitung: Marc Gornetzki
Eintritt: 20 Euro, nähere Informationen: www.kirche-lechenich.de

23. November in Köln-Marienburg
SELIG, DIE DA LEID TRAGEN
Arvo Pärt (*1935): Fratres
Johannes Brahms (1833–1897): Ein deutsches Requiem nach Worten der Heiligen Schrift op. 45

Ewigkeitssonntag, 23. November, 18 Uhr
Reformationskirche Köln, Mehlemer Straße / Goethestraße, 50968 Köln (-Marienburg)
Ausführende:
Elisabeth Menke (Sopran), Thomas Bonni (Bariton), Neues Rheinisches Kammerorchester,
Vokalensemble an der Reformationskirche. Leitung: Samuel Dobernecker
Eintritt: 20 / 10 Euro (Köln-Pass, Studierende, Auszubildende), bis 16 Jahre freier Eintritt

Text: Engelbert Broich
Foto(s): Engelbert Broich

Der Beitrag Kantoreien im Kirchenkreis Köln-Süd führen in diesem Jahr herausragende Chorwerke auf erschien zuerst auf Evangelischer Kirchenverband Köln und Region.

50 Jahre Gemeindezentrum Herkenrath: Gelebter Glaube, ökumenische Gemeinschaft und buntes Jubiläumsfest

Warmherzig und einladend, offen für Neues, Traditionen bewahrend und engagiert – es ist immer eine besondere Atmosphäre im Gemeindezentrum Herkenrath. Vor 50 Jahren wurde das Gemeindezentrum eingeweiht, nun kamen viele Gäste, um dieses goldene Jubiläum mit einem musikalischen Gottesdienst und anschließendem Gemeindefest zu begehen.

Dabei fing die Geschichte dieses Begegnungsortes, Teil der evangelischen Kirche in Bensberg, laut der Festschrift zunächst mit einem deutlich geäußerten Zweifel an. „Das glaubt ihr doch selbst nicht, dass hier ein evangelisches Zentrum entsteht!“ meinte eine Herkenratherin, nachdem der damalige Stadtkirchenverband Köln von Bauer Heidkamp 1960 das Grundstück gekauft hatte. Immerhin ist die Gegend rund um die Domstadt und Bergisch Gladbach deutlich katholisch geprägt. Hilde Heidkamp, der das Zitat zugeschrieben wird, wurde jedoch eines Besseren belehrt. Am 9. Juli 1974 erfolgte die Grundsteinlegung, schon Ende Januar 1975 konnte das Gemeindezentrum durch Superintendent Heinz Aubel eingeweiht werden.

Pastorin Gisela Schüler prägte bis 1981 das Gemeindeleben, das schnell einen Altenklub umfasste, dazu Kindergruppen, Bibelstunden, den Monatsgruß, Jugendfahrten und Sommerfeste. Von Beginn an bis heute ist einer der Schwerpunkte, eine lebendige Ökumene mit der katholischen Gemeinde St. Joseph und St. Antonius zu gestalten. So wird unter anderem der Weltgebetstag der Frauen durch ein Team beider Konfessionen organisiert, es gibt einen ökumenischen Basar, das Ökumenische Rehessen der Senioren sowie die Herbstgespräche, die aus dem evangelisch-katholischen Gesprächskreis hervorgingen.

Engagement der Menschen

An- und Umbauten veränderten immer wieder das Gesicht des Gemeindezentrums. Was aber stets konstant blieb, war das Engagement der Menschen, die in den hellen Räumen aus Holz, Glas und Steinen eine Heimat fanden – für sich und andere. 1995 kam Pfarrer Jörg Schmidt nach Herkenrath. Er blieb bis zum Ruhestand 2024 – mit seiner Entpflichtung gingen nicht wenige Umstrukturierungen in den vier Bezirken der Bensberger evangelischen Gemeinde einher, denen die Herkenrather Gemeindeglieder mit Kreativität und Zuversicht begegneten.

2025, zum Jubiläum, gab es mit dem Bechstein Flügel ein besonderes Geschenk der evangelischen Gemeinde Bensberg. Auch das 30-jährige Orgeljubiläum wurde mit Konzerten gefeiert. Und nun also Festgottesdienst und anschließendes kunterbuntes Programm.

Blick nach vorne richten

Gestaltet wurde der Gottesdienst von Pfarrerin Ulrike Ritgen, Diakonin Britta Gramstat sowie dem Chor „Himmel und Erde“ unter der Leitung von Dr. Martina Gaß und dem Posaunenchor Herkenrath, den Ulla Pillmann dirigiert. Ums Feiern ging es auch im Gottesdienst, Thema war das Wasser zu Wein-Wunder Jesu auf der Hochzeit zu Kana, das der Evangelist Johannes festgehalten hat. Fazit der Predigt: „Das Leben darf gefeiert werden, niemand darf dabei ausgegrenzt sein.“ Dank Christus wird ein Mangel behoben – Wasser wird zu köstlichem Wein. Laut Pfarrerin Ritgen ein Bild dafür, mit Herz und Auge das Beste erwarten zu dürfen, den Blick nach vorne zu richten, in festem Glauben zu bleiben.

„Mutig, stark, beherzt“

In den Grußworten von Superintendent Torsten Krall, Pfarrvikar Guido Dalhaus, Pfarrer Jörg Schmidt, Pfarrerin Birgit Dwornicki und dem stellvertretenden Bürgermeister Bergisch Gladbachs, Josef Willnecker, klang schließlich noch einmal das Besondere, das Einladende, der Gemeinde an. So erklärte Torsten Krall: „In unserem Kirchenkreis Köln-Rechtsrheinisch gibt es 16 andere Gemeinden, wir alle gehören zusammen. Danke, dass hier so viele Menschen den Glauben aktiv gestalten, Verantwortung übernehmen.“ Gemeinsam könne so sicherlich die Ewigkeit gestaltet werden, ist der Pfarrer sicher. Pfarrvikar Guido Dalhaus betonte: „Es ist wunderbar, dass wir hier gemeinsam Zeugnis ablegen, denn gerade jetzt ist die christliche Stimme enorm wichtig.“ Pfarrer Jörg Schmidt hatte den Kirchentagsschal mit dem Motto „Mutig, stark, beherzt“ dabei und sagte: „Wir dürfen mutig unseren Glauben bekennen, stark unsere Stimme erheben und beherzt der Liebe Jesu Raum geben.“

Im Anschluss an Gottesdienst und Grußworte wurde drinnen und draußen, den Regenschauern trotzend, gefeiert. Es gab Tanz, Musik von Chören und der Big Band der Rheinisch Bergischen Bläserphilharmonie sowie Basketball, Bastelangebote, Aktionen der Malteser, Gelegenheit zum Austausch und die Möglichkeit in der Festschrift zu schmökern, die Kristina Scharnke und Dr. Martina Gaß mit viel Liebe zum Detail zusammengestellt haben.

Text: Katja Pohl
Foto(s): Matthias Pohl

Der Beitrag 50 Jahre Gemeindezentrum Herkenrath: Gelebter Glaube, ökumenische Gemeinschaft und buntes Jubiläumsfest erschien zuerst auf Evangelischer Kirchenverband Köln und Region.

Gemeinsam für Vielfalt: Vorbereitungstreffen zum CSD-Mitmarsch der Queeren Kirche Köln am 22. Juni

Auch in diesem Jahr setzt die Queere Kirche Köln ein starkes Zeichen für Akzeptanz, Vielfalt und Sichtbarkeit – bei der Teilnahme an der großen CSD-Parade am Sonntag, 6. Juli. Zur Vorbereitung lädt sie herzlich zu einem offenen Treffen am Sonntag, 22. Juni, ab 12 Uhr in die St. Johannes-Kirche in Köln-Deutz, Tempelstraße 29, ein.

Kennenlernen, Basteln, Gemeinschaft – für einen starken gemeinsamen Auftritt

Das Treffen richtet sich an alle Interessierten, die gemeinsam mit der Queeren Kirche Köln und der Diakonie Köln und Region an der diesjährigen Pride-Demonstration teilnehmen möchten. Ob allein, mit Freund*innen oder als Gemeindegruppe – willkommen sind alle, die sich dem vielfältigen und respektvollen Miteinander anschließen möchten.

Im Mittelpunkt des Nachmittags stehen das Kennenlernen, kreatives Gestalten und das gemeinsame Entwickeln einer sichtbaren, klaren und positiven Botschaft für die Parade. Es wird gebastelt, diskutiert, geplant – mit Raum für persönliche Gespräche, neue Kontakte und jede Menge Vorfreude.

Snacks, Getränke & ein geistlicher Abschluss

Für das leibliche Wohl ist gesorgt: Getränke und Snacks werden gegen eine kleine Spende angeboten. Den Abschluss des Tages bildet ein Gottesdienst um 18 Uhr, der die Gemeinschaft spirituell stärkt und auf die bevorstehenden Pride-Tage einstimmt.

www.queere-kirche-koeln.de

Text: APK
Foto(s): APK

Der Beitrag Gemeinsam für Vielfalt: Vorbereitungstreffen zum CSD-Mitmarsch der Queeren Kirche Köln am 22. Juni erschien zuerst auf Evangelischer Kirchenverband Köln und Region.

„Mit Pömps und Talar“: 100 Jahre Theologinnenkonvent in Deutschland und 50 Jahre Gleichberechtigung im Pfarramt in der EKiR

Gruppenbild „ohne Talar“ jedoch mit vielfältigen Amtserfahrungen.
Gruppenbild „ohne Talar“ jedoch mit vielfältigen Amtserfahrungen.

Von Köln nach Marburg: „Mit Pömps und Talar“ werden an diesem Wochenende (22. bis 25. Juni) hundert Theologinnen aus ganz Deutschland und darüber hinaus in Marburg „100 Jahre Konvent evangelischer Theologinnen in der Bundesrepublik Deutschland e.V.“  feiern. Geplant sind unter anderem ein Frauenmahl, ein Tag mit open-space-Angeboten, ein ökumenischer Abend, Stadtführungen, die Mitgliederversammlung sowie ein großer Festgottesdienst in der Universitätskirche. Auch aus dem Bereich des Evangelischen Kirchenverbandes Köln (EKV) werden mehrere Theologinnen an den Jubiläumsfeierlichkeiten teilnehmen.

Rückblick im Haus der Kirche: Pionierinnen und Perspektiven

Im Vorfeld des bundesweiten Jubiläums hatte die Frauenbeauftragte des Kirchenverbandes Köln, Pfarrerin Dorothee Schaper, gemeinsam mit den Kolleginnen Bettina Kurbjeweit und Almuth Voss bereits im April interessierte Theologinnen, Pfarrerinnen, Prädikantinnen und Vikarinnen ins Haus der Kirche eingeladen. Mit Impulsen zu den Kölner Vorgängerinnen Annemarie Rübens, Ina Gschlössl, Sigrid Volkmann und Ursula Köhler begann der Austausch über gestern, heute und morgen „im Amt“.

Auf einer Kölner Kirchenkreis-Karte wurden viele Pionierinnen des Frauenpfarramtes in der evangelischen Kirche Köln und Region mit Namen oder Foto sichtbar. Eingefügt in das Netz der Theologinnen und Engagierten für „Frauen im Amt“ war auch ein Verweis auf die Aktivistinnen von Maria 2.0, die jüdischen Rabbinerinnen Regina Jonas und Nathalia Verzhbovska sowie auf die erste Kölner Imamin Rabeya Müller. 
Auf einer Kölner Kirchenkreis-Karte wurden viele Pionierinnen des Frauenpfarramtes in der evangelischen Kirche Köln und Region mit Namen oder Foto sichtbar. Eingefügt in das Netz der Theologinnen und Engagierten für „Frauen im Amt“ war auch ein Verweis auf die Aktivistinnen von Maria 2.0, die jüdischen Rabbinerinnen Regina Jonas und Nathalia Verzhbovska sowie auf die erste Kölner Imamin Rabeya Müller.

Erinnern, feiern, vernetzen

Es war ein Abend zum Feiern & Vernetzen und zum Erinnern & Diskutieren. 2025 erinnern wir im Rheinland nicht nur 100 Jahre Theologinnenkonvent in Deutschland, sondern auch 50 Jahre Gleichstellung von Frauen und Männern im Pfarramt. Erst 1975 wird mit dem Kirchengesetz zur rechtlichen Gleichstellung auch die Zölibatsklausel für Pfarrerinnen der Ev. Kirche im Rheinland aufgehoben.

Persönliche Rückblicke: Worte von Susanne Beuth

Susanne Beuth, Superintendentin des Kirchenkreises K-Mitte und stellvertretende Stadtsuperintendentin, hält in ihrem Grußwort fest: „Es ist für mich als geborene Kölnerin und Theologin kurz vor dem Ruhestand ein Stück meiner Lebensgeschichte: Als Ursula Köhler als eine der ersten Gemeindepfarrerin in Nippes wurde, ging ich dort in den Kindergarten. Als ich 1974 in der Gemeinde Köln-Weiden konfirmiert wurde, hat niemand darüber gesprochen, dass unsere Pfarrerin von Waechter (noch) andere Regeln zu beachten hatte als die Pfarrer der Gemeinde.“

Zwischen den Blicken auf Vergangenheit und Zukunft gab es bei Sekt, Torte und mehr köstlichen Kalorien viel informellen Austausch und Vernetzung zwischen Vikarinnen, Prädikantinnen und Pfarrerinnen aus verschiedenen Generationen und aus den vier Kirchenkreisen.
Zwischen den Blicken auf Vergangenheit und Zukunft gab es bei Sekt, Torte und mehr köstlichen Kalorien viel informellen Austausch und Vernetzung zwischen Vikarinnen, Prädikantinnen und Pfarrerinnen aus verschiedenen Generationen und aus den vier Kirchenkreisen.

Kämpferinnen der 1930er-Jahre und erste Pfarrerinnen in Köln

Die „vier Kölner Vikarinnen“ kämpften Anfang der 1930ziger Jahre für das „volle Pfarramt der Frau“, eine Einsegnung in „ein Amt eigener Art“ genügte ihnen nicht. Zu ihnen gehörten Annemarie Rübens und Ina Gschlössl, beide waren Vikarinnen an der Kartäuserkirche und wurden auch in ihrem parteilichen Kampf gegen den Faschismus und für soziale Gerechtigkeit gewürdigt. 30 Jahre später wurden in Köln die ersten Gemeindepfarrerinnen in ihr Amt eingeführt. Bettina Kurbjeweit berichtete von ihren Archiv-Recherchen zu den ersten in Köln, zu Ursula Köhler, Sigrid Volkmann, Ilse von Wächter, Ilse Heinemann, Johanna Brüggelmann und Renate Graffmann.

Podiumsgespräch: Zukunft von Geschlechtergerechtigkeit in der Kirche

Während es im ersten Teil um die Geschichte(n) der Pionierinnen im Pfarramt ging, wurden auf dem Podium die Frage nach der Zukunft von Geschlechtergerechtigkeit und Diversität in kirchlichen Strukturen gestellt. Die drei Gesprächspartnerinnen brachten jeweils aus ihrer Generation und mit ihrem jeweiligen Hintergrund ihre Perspektive ein. Es wurden verschiedene Diskriminierungserfahrungen gehört und zusammengedacht und Verbundenheit zwischen Menschen mit aktuellen oder historischen Diskriminierungserfahrungen eingeübt: Eine schöne Aussicht mit diesen Kolleginnen eine noch diskriminierungsärmere, eine noch rassismuskritischere, eine noch queerfreundlichere Kirche zu werden.

Text: Dorothee Schaper und Almuth Voss
Foto(s): Dorothee Schaper und Almuth Voss

Der Beitrag „Mit Pömps und Talar“: 100 Jahre Theologinnenkonvent in Deutschland und 50 Jahre Gleichberechtigung im Pfarramt in der EKiR erschien zuerst auf Evangelischer Kirchenverband Köln und Region.

Unser Wochentipps: Orgelklänge zu Fronleichnam, Vernissage „Querbeet“ und Sommerkonzert

Auch in dieser Woche laden die Gemeinden und Einrichtungen im Evangelischen Kirchenverband Köln und Region zu besonderen Wochentipps ein: Ob festliche Orgelklänge zum Fronleichnamsfest, spannende Einblicke in die gewaltfreie Täuferbewegung, Kunstgenuss bei einer Vernissage oder bewegende musikalische Lesungen – das vielfältige Programm bietet Raum für Begegnung, Besinnung und Austausch. Lassen Sie sich inspirieren von der Lebendigkeit kirchlichen Lebens in Köln und Umgebung!

Festliche Orgelklänge zu Fronleichnam

19.06.2025, 14:30
Evangelische Kirchengemeinde Altenberg/Schildgen
Altenberger Dom, Eugen-Heinen-Platz 2, 51519 Odenthal-Altenberg
„Two be Joyful – Lauda Sion Jerusalem“ im Altenberger Dom
An Fronleichnam, Donnerstag, 19. Juni, 14.30 Uhr, erklingt im Altenberger Dom, Eugen-Heinen-Platz 2, festliche und jubelnde Orgelmusik unter dem Titel „Two be Joyful – Lauda Sion Jerusalem“. Das Konzert umfasst Werke von Johann Sebastian Bach, Ad Wammes de Jong, Théodore Dubois und Stephen Macchia. An der Orgel musiziert Kirchenmusikdirektor Jens-Peter Enk. Der Eintritt ist frei.
www.altenberger-dommusik.de

Ökumenisches Sommerseminar: Schafe unter Wölfen?!

20.06.2025, 18:00
Melanchthon-Akademie
Haus der Ev. Kirche, Kartäusergasse 9-11, 50678 Köln
Eine gewaltfreie Bewegung in der frühen Reformation
500 Jahre nach der ersten Erwachsenentaufe in Zürich lädt die Melanchthon-Akademie zum ökumenischen Sommerseminar „Schafe unter Wölfen?!“ ein. Von Freitag bis Sonntag, 20. bis 22. Juni, geht es im Haus der Evangelischen Kirche, Kartäusergasse 9–11, um die Anfänge der Täuferbewegung als gewaltfreie Strömung innerhalb der Reformation. Im Mittelpunkt stehen die theologischen Überzeugungen und die Praxis der frühen Täufer, die trotz erbitterter Verfolgung auf Gewaltlosigkeit setzten. Anhand historischer Quellen und aktueller Fragestellungen wird die bleibende Bedeutung dieser Bewegung diskutiert. Veranstaltet in Zusammenarbeit mit dem Ökumenischen Institut für Friedenstheologie und dem Katholischen Bildungswerk Köln. Die Teilnehmenden treffen sich am Freitag von 18 bis 21 Uhr, am Samstag von 8.30 Uhr bis 21 Uhr und am Sonntag von 8 bis 12 Uhr. Die Teilnahme ist kostenlos. Eine Anmeldung per E-Mail an anmeldung@melanchthon-akademie.de ist erforderlich.
Anmeldung erforderlich, Tel: 0221 931 803 0, anmeldung@melanchthon-akademie.de
www.melanchthon-akademie.de

Vernissage „Querbeet“ in der Kulturkirche

20.06.2025, 19:30
Evangelische Kirchengemeinde Hürth
Martin-Luther-Kirche Gleuel, Am Hofacker 41, 50354 Hürth-Gleuel
Acrylgemälde von Birgit Deventer werden gezeigt
Mit einer Vernissage eröffnet die Evangelische Kirchengemeinde Hürth am Freitag, 20. Juni, 19.30 Uhr, in der Kulturkirche Hürth, Am Hofacker 41, die Kunstausstellung „Querbeet“ mit Werken der Künstlerin Birgit Deventer. Die Künstlerin, die zuvor Kunst und Textilgestaltung unterrichtete, zeigt Werke aus verschiedenen Stilrichtungen – inspiriert von Workshops mit anderen Künstlerinnen und Künstlern sowie von den Eindrücken ihrer Reisen und ihres Alltags. Bereits um 18.30 Uhr stehen die Werke von Birgit Deventer im Mittelpunkt des besonderen Gottesdienstes „Gottesdienst trifft Kunst“ mit Pfarrer Jan Ehlert, Initiator der Kulturkirche in der Martin-Luther-Kirche. Am selben Tag öffnet um 17 Uhr im Gemeindezentrum ein Basar mit handgemachten Artikeln für den guten Zweck, zu dem die ökumenische Frauengruppe Gleuel einlädt. Die Ausstellung kann wochentags von 8.30 Uhr bis 12.30 Uhr sowie im Anschluss an die Gottesdienste und nach Absprache besichtigt werden. Der Eintritt ist frei. Ein Teil der Verkaufserlöse kommt der ökumenischen Frauengruppe Gleuel und ihren karitativen Projekten zugute.
www.evangelisch-in-huerth/kulturkirche

Sommerkonzert des Jugendsinfonieorchesters Köln

21.06.2025, 19:00
Trinitatiskirche
Trinitatiskirche, Filzengraben 4, 50676 Köln
Das Jugendsinfonieorchester Köln der Rheinischen Musikschule Köln unter der Leitung von Hamed Garschi präsentiert in seinem Sommerkonzert am Samstag, 21. Juni, 18 Uhr, in der Trinitatiskirche, Filzengraben 4, Werke verschiedener Komponisten. Unter anderem erklingen zwei Stücke von Wolfgang Amadeus Mozart (Konzert für Flöte, Harfe und Orchester in C-Dur KV 299 und Sinfonie Nr. 25 g-Moll KV 183) sowie „Zigeunerweisen“ von Pablo de Sarasate, „Konzert für Oboe Nr. 1“ von Ludwig August Lebrun sowie „Concertino für Klarinette in Es-Dur“ von Carl Maria von Weber. Von Jakob Hefer kommt „Sinfonietta“ zur Uraufführung. Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten.
www.trinitatiskirche-koeln.de

Woche der Diakonie unter dem Motto #gemeinsam

22.06.2025, 09:30
Diakonisches Werk Köln und Region
Verschiedene Orte in Köln und Region
Begegnung, Vielfalt und Unterstützung in Köln und der Region
Unter dem Motto #gemeinsam startet die Woche der Diakonie in diesem Jahr mit einem abwechslungsreichen Programm in Köln, dem Rhein-Erft-Kreis und dem Rheinisch-Bergischen Kreis. Von Sonntag bis Sonntag, 22. bis 29. Juni, öffnen diakonische Einrichtungen ihre Türen, laden zu Begegnungen und informieren über ihre vielfältigen Angebote. Menschen aller Altersgruppen und Hintergründe sind willkommen, neue Kontakte zu knüpfen, sich auszutauschen und Einblicke in die diakonische Arbeit zu gewinnen. Zum Auftakt am Sonntag, 22. Juni, werden Gottesdienste zur Eröffnung der Woche der Diakonie in Weiden (9.30 Uhr in der Evangelischen Kirche Weiden/Lövenich, Aachener Straße 1208), Dellbrück (10 Uhr in der Christuskirche, Dellbrücker Mauspfad 361) und Braunsfeld (11 Uhr in der Clarenbach-Kirche, Aachener Straße 458) gefeiert. An den folgenden Tagen steht ein vielfältiges Angebot auf dem Programm, unter anderem mit einer Ausstellung, einem Begegnungsfest, Workshops, kreativen Angeboten sowie Informationsveranstaltungen und Treffpunkten für unterschiedliche Bedürfnisse, die Raum für Gemeinschaft schaffen. Ein Highlight ist die Ausstellung „Die Stadt aus meiner Perspektive“, bei der Wohnungslose im Tersteegenhaus, Emmastraße 6, täglich von 8 bis 18 Uhr, ihre Stadt in Fotografien präsentieren. Auch die Begegnungen bei Kaffee und Kuchen in Chorweiler, ein Mädchentag in Dünnwald und der Tag der offenen Tür der sozialen Dienste in Mülheim bieten Möglichkeiten, miteinander ins Gespräch zu kommen. Mit dem Netzwerktreffen „Fundraising“ in der Diakonie Michaelshoven, Pfarrer-Te-Reh-Str. 1, am Mittwoch, 25. Juni, 9.30 Uhr bis 16.30 Uhr, einem Café Miteinander in Riehl im Evangelischen Gemeindehaus, Brehmstraße 4–6, am Mittwoch, 25. Juni, 15 bis 17 Uhr, und einer musikalischen Lesung in der Kulturkirche Nippes, Siebachstraße 85, am Mittwoch, 25. Juni, 20 Uhr, setzt die Woche der Diakonie auf Vielfalt und Abwechslung. Auch für Familien ist gesorgt, mit Angeboten wie dem Pustebilder-Gestalten am Donnerstag, 26. Juni, 14.30 Uhr bis 16 Uhr, in der Johanniter Kita Hilgen in Burscheid, Rosenkranz 37, oder einem Kinonachmittag in Kerpen am Samstag, 28. Juni, 15 Uhr, im Capitol Theater, Kölner Straße 24. Den Abschluss der Woche am Sonntag, 29. Juni, bilden Gottesdienste sowie der Stadionlauf „evangelisch läuft – Kirche & Diakonie“ im RheinEnergieSTADION. Das vollständige Programm ist auf der Website der Diakonie Köln und Region unter www.diakonie-koeln.de einsehbar.
www.diakonie-koeln.de

Festlicher Gottesdienst zur Ordination von Prädikant Lothar Linz

22.06.2025, 10:30
Evangelische Kirchengemeinde Altenberg/Schildgen
Ev. Andreaskirche Schildgen, Voiswinkeler Str. 40, 51467 Bergisch Gladbach
Nach zweijähriger Ausbildung wird Lothar Linz am Sonntag, 22. Juni, 10.30 Uhr, in einem festlichen Gottesdienst in der Andreaskirche Schildgen, Voiswinkeler Straße 40, von Pfarrerin Kerstin Herrenbrück, Superintendentin des Evangelischen Kirchenkreises Köln-Rechtsrheinisch, zum Prädikanten ordiniert. Prädikantinnen und Prädikanten engagieren sich ehrenamtlich in evangelischen Kirchengemeinden und übernehmen dort verantwortungsvoll Aufgaben in der Wortverkündigung sowie der Sakramentsverwaltung. Im Anschluss an den Gottesdienst gibt es eine Feier.
www.andreaskirche-schildgen.de

Vorbereitungstreffen zum Mitgehen beim CSD Köln

22.06.2025, 12:00
Queere Kirche Köln
St. Johannes-Kirche, Tempelstraße 29, 50679 Köln
Ein Gottesdienst schließt das Treffen ab
In diesem Jahr läuft die Queere Kirche bereits zum dritten Mal bei der Parade zum Christopher Street Day (CSD) in Köln mit. Beim Vorbereitungstreffen am Sonntag, 22. Juni, 12 Uhr, in der St. Johannes-Kirche Deutz, Tempelstraße 29, sollen alle Interessierten, die beim CSD am Sonntag, 6. Juli, mitgehen möchten, zusammengebracht werden. Die Gruppe läuft als Queere Kirche Köln und Diakonie mit. Das Treffen dient vor allem dazu, dass die Gruppe bei der Demo mit einheitlicher, vielfältiger und klarer Botschaft auftritt. An diesem Tag gibt es genug Zeit, zum Kennenlernen und zum Basteln. Getränke und Snacks werden gegen eine kleine Spende angeboten. Alle Interessierten sind herzlich willkommen. Das Treffen schließt mit einem Gottesdienst, der um 18 Uhr beginnt.
www.queere-kirche-koeln.de

„Dorothea und Lilli – eine queere Geschichte zwischen Köln und Wien“

25.06.2025, 20:00
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Nippes
Lutherkirche, Siebachstraße 85/ Merheimer Straße 112, 50733 Köln
Benefizabend für das Zentrum für Kirchenasyl
Im Rahmen der Woche der Diakonie in Köln und Region findet am Mittwoch, 25. Juni, 20 Uhr (Einlass 19.30 Uhr), mit „Dorothea und Lilli – eine queere Geschichte zwischen Köln und Wien“ ein Benefizabend zur Unterstützung des Zentrums für Kirchenasyl statt. Im Mittelpunkt der musikalischen Lesung in der Kulturkirche in Köln-Nippes, Siebachstraße 85, stehen die Schauspielerin Dorothea Neff und die Kölner Designerin und Jüdin Lilli Wolf. Dorothea versteckte ab 1940 ihre Freundin Lilli in ihrer Wiener Wohnung und sicherte so deren Überleben. Der Eintritt kostet 7 Euro.
www.diakonie-koeln.de

Text: APK/AI
Foto(s): APK

Der Beitrag Unser Wochentipps: Orgelklänge zu Fronleichnam, Vernissage „Querbeet“ und Sommerkonzert erschien zuerst auf Evangelischer Kirchenverband Köln und Region.

Sommergespräch des Stadtsuperintendenten Bernhard Seiger: „Hätzjeföhl“ erprobt neue Segensformen

Die Angebote des Segensbüros „Hätzjeföhl“ richten sich an  Menschen wie Käthe, die neu in der Stadt ist, ein wenig mutlos, und die sich ein Ritual wünscht, mit dem sie das alte Leben hinter sich lassen kann. Und an Finn und Olli, Anfang 30, die heiraten möchten. Am liebsten am Wasser. Für viele Pfarrpersonen ist der Aufwand zu groß. Das Segensbüro kümmert sich in diesen wie in vielen anderen Fällen um die Belange ihrer Mitglieder.

Die Mitgliederbindung stand im Fokus beim Sommergespräch des Kölner Stadtsuperintendenten Bernhard Seiger im Haus der Evangelischen Kirche. Zahlreiche Journalistinnen und Journalisten trafen sich im Garten hinter dem Refektorium zum Austausch. Dass die Kirche Mitglieder verliere, sei seit Jahren zu beobachten, sagte Seiger. „Wir reagieren auf vielfältige Weise auf diese Entwicklung. Wir bemühen uns darum, eine mitglieder- und serviceorientierte Kirche zu sein.“

Niedrigschwelliger Ansatz

Der Stadtsuperintendent nannte zwei Beispiele: Das Segensbüro „Hätzjeföhl“, das vor einem Jahr die Arbeit aufgenommen hat, und das Projekt „Mitgliederbindung“, das man vor einem halben Jahr gestartet hat. Im Segensbüro werden individuelle Segensfeiern organisiert. Im vergangenen Sommer konnten sich Paare unabhängig von Kirchenzugehörigkeit rund um die Kölner Christuskirche in der Innenstadt segnen lassen. Auch das Tauffest im Kölner Rheinpark war ein großer Erfolg. Dr. Torsten Latzel, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, taufte wie zahlreiche Pfarrer und Pfarrerinnen bei herrlichem Wetter im Freien. „Wir sehen auf die Einzelne und den Einzelnen und bieten Segen nach Maß an. Wir nehmen wahr, wie vielfältig und bunt das Leben ist, und wollen Menschen darin begleiten.“ Gerade junge Menschen schätzten den frischen Auftritt und die individuelle Zuwendung für „Hätzjeföhl“, die spürbar sei. Das Büro arbeite mit einem niedrigschwelligen Ansatz und vermittle Ansprechpartner und -partnerinnen für Menschen, die mit kirchlichen Strukturen nicht vertraut sind.

Segnungen anlässlich von Umzügen, Jobwechsel, Coming out, Scheidung und Renteneintritt

Inga Waschke, Pfarrerin im Segensbüro, nannte Beispiele: „Wir vom Segensbüro erweitern das kirchliche Repertoire an Segenshandlungen. Bewährtes wie Taufe, Trauung und Beerdigung bleiben. Neues kommt hinzu: Segnungen anlässlich von Umzügen, Jobwechsel, Coming out, Scheidung und Renteneintritt.“ In Leben eines jeden Menschen gebe es Abbrüche und Veränderungen. Viele sehnten sich nach Ritualen, nach dem Gefühl und dem Glauben daran, dass es zwischen Himmel und Erde mehr gebe, als das, was man sehe. „Sie sehnen sich nach dem Gefühl, dass Gott da ist, und zwar jetzt und hier: Das passiert, wenn wir segnen. Gottes Nähe und Liebe wird in diesem Moment spürbar. Ein Gefühl, das ins Herz geht und manchmal ein Leben lang trägt. Darum heißen wir Hätzjeföhl.“ In vielen Fällen vermittelt das Segensbüro einen Kontakt in die Ortsgemeinde.

Kirche unternimmt den ersten Schritt

Pfarrer Nico Buschmann, Pfarrer in der Kirchengemeinde Ehrenfeld und Mitglied des Arbeitskreises Mitglierbindung, berichtete über das Projekt Mitgliederbindung. Der Evangelische Kirchenverband Köln und Region sendet Karten im Namen der entsprechenden Gemeinden an Menschen im Alter von siebzehneinhalb und 22 Jahren. „Darin geht es um Themen wie Umzug, Freizeitangebote, Sinn des Lebens oder Kirchensteuer“, sagte Buschmann. Auf der Karte finden sich ein Foto des Pfarrers oder der Pfarrerin sowie deren Unterschrift. Ein QR-Code führt zu Angeboten der Heimatgemeinde. „Was dann passiert, ist im Grunde ziemlich unspektakulär. Aber genau darum geht es: Ein Mensch kommt mit seinem Pfarrer oder seiner Pfarrerin ins Gespräch.“ So werde eine Beziehung möglich, bei der die Kirche den ersten Schritt unternimmt. „Die Karten verzichten bewusst auf fromme Floskeln oder einfache Antworten. Sie greifen Themen auf, die wirklich interessieren – in einer Sprache, die ernst nimmt und nicht belehrt“, erklärte Buschmann.

Das Projekt sei noch jung. Aber die Resonanz sei vielversprechend. „Wir können nicht länger erwarten, dass Menschen von sich aus auf uns zukommen. Wir müssen den ersten Schritt machen.“

Nähe entstehe nicht durch Institutionen. Nähe entstehe durch Menschen.

Text: Stefan Rahmann
Foto(s): Stefan Rahmann

Der Beitrag Sommergespräch des Stadtsuperintendenten Bernhard Seiger: „Hätzjeföhl“ erprobt neue Segensformen erschien zuerst auf Evangelischer Kirchenverband Köln und Region.

Machtkritik, Kirchenentwicklung und ein Blick in die Zukunft – Nachrichten von der Kreissynode Köln-Mitte

Bei hochsommerlichen Temperaturen und begleitet vom Kaffeemobil des Projektes „Himmel und Bohne“ sind die 46 Mitglieder der Synode des Evangelischen Kirchenkreises Köln-Mitte am Freitagabend, 13. Juni 2025, in der Stephanuskirche der Evangelischen Kirchengemeinde Köln-Niehl-Riehl zusammengekommen. Im Mittelpunkt der 91. ordentlichen Tagung der Synode standen unter anderem die Weiterarbeit im Rahmen der Aufarbeitung der ForuM-Studie, der Prozess „Hier+Weiter“ sowie der Übergang in den neuen Kirchenkreis Köln-Linksrheinisch.

Eröffnungsgottesdienst und Begegnung bei „Himmel und Bohne“

Bereits ab 16 Uhr luden Espresso und Cappuccino am Coffee-Anhänger der Projektgruppe „Himmel und Bohne“ zur Begegnung ein. Der Coffee-Anhänger ist Teil des Prozesses „Hier+Weiter“ und bot eine erste Gelegenheit zum Austausch in entspannter Atmosphäre.

Den Eröffnungsgottesdienst gestaltete Pfarrerin Nicola Thomas-Landgrebe. Sie stellte in ihrer Predigt die Frage nach der Macht in der Kirche und zitierte den Apostel Paulus: „Deshalb beuge ich meine Knie vor dem Vater.“ Die von Gott gegebenen Gaben sollen den Menschen helfen, sich gegenseitig in Liebe zu stärken. In Beziehung dazu setzte sie das Wort Jesu aus dem Lukasevangelium: „Sondern wer unter euch der Wichtigste ist, soll sein wie der Geringste – und wer führen will, wie einer, der dient.“ Musikalisch wurde der Abendmahlsgottesdienst von Kreiskantor Johannes Quack und dem Saxophonisten Wolfgang Stinshoff begleitet. Die Kollekte kam dem „Ökumenischen Netzwerk Asyl in der Kirche NRW e.V.“ zugute.

Superintendentin Susanne Beuth

Im Anschluss an den Gottesdienst begrüßte Superintendentin Susanne Beuth die Synodalen und die Gäste. Zum ersten Mal nahmen Superintendent Bernhard Seiger (Köln-Süd) und Superintendent Markus Zimmermann (Köln-Nord) an der Synode teil. Mit Blick auf die Fusion der drei Kirchenkreise betonte Bernhard Seiger: „Unsere Kirchenkreise haben sich seitdem 60 Jahre eigenständig entwickelt und Profile ausgebildet, die wir jeweils schätzen. Daher unser Grundsatz bei allen Zukunftsüberlegungen: Wir wollen die Schätze der Kirchenkreise bewahren und in eine gut gestaltete gemeinsame Zukunft überführen.“ Markus Zimmermann hob die Freude am Zusammenwachsen und an der entstehenden Vielfalt im neuen Kirchenkreis hervor. Es werde noch jeweils eine Synode im Herbst geben, dann werde sich die neue Synode des Kirchenkreises Köln-Linksrheinisch zum ersten Mal Ende Februar 2026 in Bergheim treffen.

Die neuen Vertrauenspersonen Siggi Schneider und Stefan Jansen-Haß stellten sich ebenfalls den Synodalen vor. Sie üben diese Funktion bereits im Kirchenkreis Köln-Süd aus.

Machtkritik, Awareness und der Umgang mit Macht

Vikarin Lisa Kluge und Pfarrerin Mareike Maeggi

Mit dem Thema Macht beschäftigte sich auch der erste große inhaltliche Punkt der Tagesordnung. Bereits im Herbst 2024 hatte die Kreissynode im Zuge der Beratungen über die ForuM-Studie die Arbeitsgruppe „Machtkritik“ eingesetzt. Vikarin Lisa Kluge, Pfarrerin Dorit Felsch und Pfarrerin Mareike Maeggi stellten stellvertretend für die Gruppe ein gemeinsam erarbeitetes Awarenesskonzept vor.

Sie verdeutlichten die Herausforderungen im Umgang mit Macht, Machtstrukturen und Diskriminierungsrisiken innerhalb kirchlicher Gremien. Als Instrument zur Reflexion eigener Privilegien wurde das „Rad der Privilegien“ vorgestellt. Besonders hervorgehoben wurde, dass beispielsweise bereits die Sitzordnung einer Synode Ausdruck von Wahrnehmung und Sichtbarkeit sein kann.

Ziel des Awarenesskonzepts ist es, diskriminierungssensible Strukturen zu schaffen, die über eine reine Reaktion auf die ForuM-Studie hinausgehen. Mit großer Mehrheit beschloss die Synode, das Awarenesskonzept auf der Herbstsynode 2025 einzuführen. Darüber hinaus verabschiedete die Synode die Schaffung von Onboarding-Prozessen.

Prozess „Hier+Weiter“: Kirche in Bewegung

Synodalassessorin Miriam Haseleu, Skriba Christoph Rollbühler und Pfarrerin Dorit Felsch berichteten über den aktuellen Stand des Kirchenentwicklungsprozesses „Hier+Weiter“. „Mit der Namensfindung ging ein Prozess einher, in dem wir in der Steuerungsgruppe unseren Markenkern gesucht und definiert haben. Dabei wurden wir ehrenamtlich professionell begleitet“, schilderte Miriam Haseleu. „Wir machen das, um evangelische Kirche anders erlebbar zu machen, zu zeigen, wir sind eine offene, moderne Kirche mit viel Freiheit im Glauben.“

Mehrere Projekte sind bereits erfolgreich angelaufen. „Eat n Great“ in Nippes bietet einen Begegnungsort für Menschen im Alter zwischen 25 und 40 Jahren, ein queeres Netzwerk für Haupt- und Ehrenamtliche wurde etabliert, und das Kooperationsprojekt „Zentrum Zuflucht“ entstand gemeinsam mit der Melanchthon-Akademie und dem Diakonischen Werk Köln und Region. In einer kirchlichen Unterkunft leben aktuell neun akut durch Abschiebung gefährdete geflohene Personen im Kirchenasyl.

Auch ein kirchlicher Coworking-Space in Köln ist in Planung. Der Coffee-Anhänger „Himmel und Bohne“ kann nach dem Sommer für gemeindliche und kirchliche Veranstaltungen gebucht werden. „Hier+Weiter“ spricht gezielt innerstädtische Zielgruppen an und lädt Menschen über die Gemeindegrenzen hinaus zur Mitwirkung ein. Dies zeigt sich angefangen vom modernen Corporate Design über das professionelle Prozessmanagement im Hintergrund bis in die innovativen Ansätze der einzelnen Projekte.

Seit April 2025 unterstützt Pfarrer Daniel Phan den Prozess mit einer 50%-Stelle im Probedienst. Die Synode nahm den Bericht dankend zur Kenntnis und sprach sich dafür aus, den Zukunftsprozess auch im neuen Kirchenkreis fortzusetzen.

Schwerpunktthema: „Wer sind wir? Wohin gehen wir?“

Unter der Moderation von Miriam Haseleu und Heike Henneken diskutierten die Synodalen in Kleingruppen die Identität und Zukunft des Kirchenkreises. Anhand von vorbereiteten Leitfragen wurden Impulse gesammelt: Was wollen wir mitnehmen? Was bedeutet dies für die Zukunft? Was bringen wir in den neuen Kirchenkreis ein?

Zum Auftakt hatte Christoph Rollbühler in einem Film alte Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter des Kirchenkreises zu Wort kommen lassen, darunter Superintendent i.R. Rolf Domning, die Frauenbeauftragte Heike von Hagen und Pfarrer i.R. Jost Mazuch. Die Stimmen aus dem Video wurden ergänzt von Beiträgen aus der Synode.

In der Auswertung der Gruppenarbeiten wurden besonders die langjährige klare und auch politisch relevante Haltung des Kirchenkreises zu Themen wie Kirchenasyl oder der Segnung homosexueller Paare sowie die Georg-Fritze-Gedächtnisgabe hervorgehoben, die seit 1981 Menschen und Institutionen auszeichnet, die sich in besonderer Weise für Opfer von Diktatur, Gewalt und Menschenrechtsverletzungen einsetzen. Die Innovationskraft des Kirchenkreises soll auch in den neuen Kirchenkreis eingebracht werden. Die Ergebnisse fließen in die weitere Arbeit des Kreissynodalvorstandes ein.

Personalia, Initiativen und Ausblick

In den Mitteilungen erinnerte Superintendentin Susanne Beuth an die Entpflichtung von Pfarrerin Ulrike Gebhardt am 25. Mai 2025 sowie an die Ordination von Pfarrer Daniel Phan am 1. Juni 2025. Zudem wurde auf die Initiative „Wie geht evangelisch gegen rechts“ der Melanchthon-Akademie, des Evangelischen Jugendreferates Köln und Region und des Diakonischen Werkes Köln und Region hingewiesen.

Am 15. November 2025 wird die letzte Kreissynode in Köln-Mitte tagen, bevor der Kirchenkreis im Zuge der Regionalstrukturreform im neuen Kirchenkreis Köln-Linksrheinisch aufgeht. Die konstituierende Synode des neuen Kirchenkreises findet am 28. Februar 2026 statt, die nächste reguläre Synode am 7. November 2026. Besonders hingewiesen wurde auf die Verabschiedung von Superintendentin Susanne Beuth, die am 7. Dezember 2025 um 15 Uhr in der Johanneskirche gefeiert wird.

Ausklang beim gemeinsamen Grillen

Den Abschluss der Synode bildete ein gemeinsames, vegetarisches Grillen, bei dem die Synodalen den Abend in entspannter Atmosphäre ausklingen ließen und die vielen Gespräche des Tages vertiefen konnten. 

 

Text: Sammy Wintersohl
Foto(s): Sammy Wintersohl

Der Beitrag Machtkritik, Kirchenentwicklung und ein Blick in die Zukunft – Nachrichten von der Kreissynode Köln-Mitte erschien zuerst auf Evangelischer Kirchenverband Köln und Region.

Abschied einer „Unerschrockenen“: Pfarrerin Ulrike Gebhardt von Superintendentin Susanne Beuth entpflichtet

Wer bei seiner Verabschiedung Standing Ovations bekommt, hat in seiner Amtszeit als Pfarrerin vermutlich einiges richtig gemacht. Die Evangelische Kirchengemeinde Lindenthal hatte „ihre“ Pfarrerin Ulrike Gebhardt jedenfalls seit deren Einführung 1993 spürbar ins Herz geschlossen. Dabei sorgte die beliebte Seelsorgerin selbst dafür, dass der Gottesdienst zu ihrer Entpflichtung in der Paul-Gerhardt-Kirche keine traurige, sondern eine Mut machende und in die Zukunft gerichtete Veranstaltung wurde. Musikalisch gestaltet wurde er von der Paul-Gerhardt-Kantorei.

Superintendentin Susanne Beuth (l.) nahm die Entpflichtung von Ulrike Gebhardt vor.
Superintendentin Susanne Beuth (l.) nahm die Entpflichtung von Ulrike Gebhardt vor.

Für ihre Abschiedspredigt hatte Ulrike Gebhardt mit Johannes 16, 23b-28+33 Verse aus den sogenannten „Abschiedsreden Jesu“ ausgewählt, zu denen auch ihr eigener Taufspruch „In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden“ gehört. „Eigentlich hatte ich zu meinem Taufspruch immer ein eher wohlwollend-distanziertes Verhältnis“, bekannte Ulrike Gerhardt, und erklärte: „Es ist ein Geschenk, dass ich recht wenig Angst vor der Angst habe.“ „Abschiedsreden sind vor allem Ermutigung für die Zukunft“, betonte sie und charakterisierte damit nicht nur die tröstenden Worte Jesu an seine Jünger, sondern gab auch den Grundton ihrer eigenen Abschiedspredigt vor. Wo etwas aufhöre, entstehe auch Raum für Neues. „Viel Erfahrung wird fehlen, und das ist auch gut so!“, ließ Gebhardt erst gar keine Wehmut aufkommen.

Gegen Gefühle von Angst und Verlassenheit helfe manchmal bereits ein Perspektivwechsel: „Gott hat sich nicht abgewandt, ihr schaut in die falsche Richtung!“ Gerade in der tiefsten Verzweiflung, „in menschlichen Abgründen“ bleibe Gott zugewandt. Am Ende ihrer Predigt warf Ulrike Gebhardt noch einmal einen positiven – und gleichzeitig „entdramatisierenden – Blick“ auf ihren Abschied: „Ich gehe nach erfüllender Berufstätigkeit in den Ruhestand.“

„Wertschätzung, Geduld und Offenheit“

Die Entpflichtung nahm Superintendentin Susanne Beuth vor, die gleich zu Anfang aus eigener Erfahrung von Ulrike Gebhardts Gabe der Ermutigung berichten konnte, war sie es doch, die Susanne Beuth dazu bewegt hatte, sich als Skriba zur Wahl zu stellen. Die Superintendentin hob Ulrike Gebhardts mehr als 30-jähriges prägendes Wirken in der Gemeinde hervor, insbesondere die „ökumenische Weite des Denkens und Handelns“. Susanne Beuth bescheinigte ihrer Kollegin ein „gesundes Selbstbewusstsein“ und die Fähigkeit „theologische Akzente“ zu setzen. Gebhardt sei „eine wichtige Verbündete im Theologinnenkonvent“ gewesen, wo ihre Rolle auch immer wieder gewesen sei, „harte Wahrheiten auszusprechen“, dies jedoch immer mit „Wertschätzung, Geduld und Offenheit“. „Du hast im besten Sinne als Gemeindepfarrerin gewirkt“, wandte sie sich an Ulrike Gebhardt. Ein Abschied biete auch die Chance, Platz für Neues zu schaffen. Hier verwies Beuth auf die verwirklichten Bauvorhaben der Gemeinde. Die Weichen seien gestellt. Manches würde enden, wie z.B. die Verbindung zu der bisherigen Partnergemeinde in Brandenburg oder der Mittwochskreis.

Besonders wichtig war Ulrike Gebhardt der jüdisch-christliche Dialog. Segensworte kamen daher auch vom Vorstand der Jüdischen Liberalen Gemeinde Köln, vertreten durch Rafi Rothenberg.
Besonders wichtig war Ulrike Gebhardt der jüdisch-christliche Dialog. Segensworte kamen daher auch vom Vorstand der Jüdischen Liberalen Gemeinde Köln, vertreten durch Rafi Rothenberg.

Nach der offiziellen Entpflichtung war die Gelegenheit für zahlreiche persönliche Segensworte, unter anderem von Martin Bock (Leiter der Melanchthon-Akademie), ihren Kollegen Gerd Maeggi und Katja Korf, Rafi Rothenberg, Vorstandsvorsitzender der Jüdischen Liberalen Gemeinde Köln, Gemeindereferent Frank Blachmann aus der katholischen Gemeinde St. Stephan sowie aus dem Presbyterium. Ein Mitglied der Japanischen Gemeinde, die regelmäßig in der Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde zu Gast ist, erinnerte an Gebhardts Besuche auf den Basaren der Gemeinde, an ihre Beiträge zu den Weihnachtsfeiern und die Straßenfeste am Decksteiner Weiher.

Zum Schluss gab es noch ein Überraschungsständchen der Paul-Gerhardt-Kantorei mit einem eigens für diesen Anlass getexteten Lied und zahlreiche persönliche Grußworte.

Auf Ulrike Gebhardt wartet nicht nur ein neuer Lebensabschnitt, sondern auch ein Wohnortwechsel. Sie zieht in die rheinland-pfälzische Landeshauptstadt Mainz und freut sich besonders darauf, die Karwoche einmal wirklich als „stille Woche“ erleben zu dürfen, weniger Abendtermine zu haben und zu Freunden auch einmal sagen zu können: „Ich habe Zeit!“

Am meisten vermissen werde sie die vielen Menschen, mit denen sie Leben geteilt habe, die sie in schönen und schweren Situationen habe begleiten können. Verzichten können hätte Ulrike Gebhardt hingegen auf so manche überflüssige Bürokratie und das viele Schweigen in der Kirche, sowohl in Hinblick auf ihre Rolle im Nationalsozialismus als auch im Hinblick auf den Umgang mit den Missbrauchsskandalen. Doch unter dem Strich ist die Bilanz mehr als positiv: „Ich gehe ohne Bitterkeit und mit ganz viel Dankbarkeit!“

Text: Priska Mielke
Foto(s): Priska Mielke

Der Beitrag Abschied einer „Unerschrockenen“: Pfarrerin Ulrike Gebhardt von Superintendentin Susanne Beuth entpflichtet erschien zuerst auf Evangelischer Kirchenverband Köln und Region.

Unsere Wochentipps: Ukulelenkonzert, Lesung mit Adrian Pourviseh und Installation „About care“

Hier kommen unsere Wochentipps: Das Team „kirche-köln-radelt“ tritt beim Stadtradeln in die Pedale, neue Musik gibt’s beim Sommerkonzert in Buchheim und beim Ukulelenkonzert in Worringen. Kunst trifft auf Kirche bei der performativen Installation „About care“ in Ehrenfeld. Spannende Einblicke bieten die Lesung mit Adrian Pourviseh, das Seminar zu Psalmvertonungen und der Einführungsabend zum „Messiah“. Außerdem: Gemeindefest mit Sitzkissenkonzert in Brühl, die Ökumenische Orgelwanderung, der Tauf-Brückenweg für Familien – und der große Kindersingtag mit Anmeldung bis Sonntag.

11.06.2025, 00:00
Evangelischer Kirchenverband Köln und Region
Köln
Stadtradeln 2025 – „kirche-köln-radelt“ ist dabei
Gemeinsam für Klimaschutz und nachhaltige Mobilität in die Pedale treten
Der Evangelische Kirchenverband Köln und Region beteiligt sich am Stadtradeln 2025 mit dem Team „kirche-köln-radelt“. Von Mittwoch, 11. Juni, bis Dienstag, 1. Juli, heißt es: Alltagswege mit dem Fahrrad zurücklegen, Kilometer sammeln und ein Zeichen für Klimaschutz setzen. Ob zur Arbeit, zum Einkaufen oder in der Freizeit – beim Stadtradeln zählt jeder Kilometer. Wer dabei sein möchte, kann sich ganz einfach unter www.stadtradeln.de registrieren, „Köln“ auswählen und dem Team beitreten. Gefahrene Strecken können per App oder Online eingetragen werden.
www.stadtradeln.de

12.06.2025, 17:00
Evangelische Hoffnungsgemeinde im Kölner Norden
Friedenskirche, Hackenbroicher Straße 59-61, 50769 Köln
Konzert: „Neue Songs für die Seele – Klassiker für die Kehle“
Ukulele und Gesang: Lieder aus dem Leben
„Neue Songs für die Seele, Klassiker für die Kehle“, und damit Lieder aus dem Leben versprechen Saskia und ihre Freunde ihrem Publikum am Donnerstag, 12. Juni, 17 Uhr, in einem Konzert in der Friedenskirche Worringen, Hackenbroicher Straße 59-61. Die Lieder werden mit Ukulele und Gesang vorgetragen. Der Eintritt zu diesem Konzert ist frei.
www.hoffnungsgemeinde-koeln.de

12.06.2025, 19:00
Evangelische Kirchengemeinde Ehrenfeld
Friedenskirche, Rothehausstraße 54a, 50823 Köln
„About care“ – KunstSpuren in der Friedenskirche
Eine performative Installation
„About care“ ist eine bewegte performative Installation im ganzen Raum der Friedenskirche, Rothehausstraße 54a, am Donnerstag, 12. Juni, 19 Uhr, unter anderem mit den Performerinnen Felicitas Martin und Irmgard Himstedt. Bilder von „Care“ treffen auf Kirche und dabei lässt das Spiel mit dem Alltäglichen recht Erstaunliches und viel Hintergründiges entdecken. Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen.
www.evangelisch-ehrenfeld.de

12.06.2025, 19:30
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Klettenberg
Café Lamerdin, Einhardtstraße 5/Ecke Wittekindstraße, 50937 Köln
Für Interessierte: Ein Einführungsabend zum „Messiah“
Die Texte und ihr biblischer Bezug
Die Frechener Kantorei und die Johanneskantorei der Evangelischen Kirchengemeinde Köln-Klettenberg führen am Sonntag, 29. Juni, das große Oratorium „Messiah“ von Georg Friedrich Händel in der Trinitatiskirche auf. Aus diesem Anlass lädt die Kirchengemeinde am Donnerstag, 12. Juni, 19.30 Uhr, zu einer Einführung ins Werk in das Café Lamerdin, Einhardtstraße 5/Ecke Wittekindstraße, ein. Pfarrer Eckhart Altemüller wird die Komposition sowie die Texte und ihren biblischen Bezug vorstellen. Die Teilnahme am Einführungsabend ist frei.
www.kirche-klettenberg.de

13.06.2025, 19:00
Evangelische Kirchengemeinde Mülheim am Rhein
Kreuzkirche Buchheim, Wuppertaler Straße 21, 51067 Köln
Open-Air-Sommerkonzert in Buchheim
Musik, Begegnung und Gemeinschaftsgefühl in Buchheim
Ant Utama, ein Singer-Songwriter aus Neuseeland, der mittlerweile in Köln lebt, ist bekannt für seine tiefgründigen Texte und seinen mitreißenden Pop-Sound. Am Freitag, 13. Juni, 20 Uhr, gibt er im Rahmen der Reihe „Sommerkonzerte in Buchheim“ ein Open-Air-Konzert auf dem Platz vor der Kreuzkirche Buchheim, Wuppertaler Straße 21. Mit eingängigen Melodien und einer gefühlvollen Stimme behandelt der ehemalige Straßenmusiker in seinen Songs Themen wie Resilienz, Selbstvertrauen und das Verwirklichen von Träumen. Die Konzertreihe organisiert die Evangelische Kirchengemeinde Mülheim am Rhein.  Freitags für eine Stunde zwischen 19 und 22 Uhr, treten unterschiedliche Musikerinnen und Musiker auf. Drumherum gibt es Zeit zur Begegnung und zum Kennenlernen im Veedel, kalte Getränke und einen Schub für das Gemeinschaftsgefühl. Weitere Termine: jeweils freitags am 11. Juli und 29. August.
www.kirche-koeln-muelheim.de

13.06.2025, 20:00
Melanchthon-Akademie
Kirchhof der Kartäuserkirche, Kartäusergasse 7, 50678 Köln
„Das Schimmern der See“
Lesung mit Adrian Pourviseh (Sea-Watch)
Am Freitag, 13. Juni, 20 Uhr, findet im Kirchhof der Kartäuserkirche, Kartäusergasse 7, die Lesung „Das Schimmern der See“ mit Adrian Pourviseh (Sea-Watch) statt. Im Mittelpunkt steht eine Dokumentation über 72 Stunden an Bord der Sea-Watch 3 während einer Rettungsmission im zentralen Mittelmeer im Jahr 2021. Die Lesung schildert eindrücklich die Erlebnisse der Rettungseinsätze vor der Küste Siziliens. Adrian Pourviseh, der als Comiczeichner an Bord war, dokumentierte die Ereignisse. Der gezeichnete Augenzeugenbericht ist ein Aufruf zu mehr Menschlichkeit und gegen das Wegschauen. Die Lesung ist die erste Veranstaltung in der Reihe Sommernächte, die von „Junger Campus“, einer Kooperation der Melanchthon-Akademie und des Evangelischen Jugendreferats organisiert wird und richtet sich an junge Menschen im Alter zwischen 20 und 40 Jahren. Der Eintritt ist frei.
www.melanchthon-akademie.de

14.06.2025, 10:30
Trinitatiskirche
Trinitatiskirche, Filzengraben 4, 50676 Köln
Theologie und Musik im Gespräch
Psalmvertonungen verschiedener Epochen
Im Seminar „Theologie und Musik im Gespräch“ am Samstag, 14. Juni, 10.30 Uhr bis 13 Uhr, in der Trinitatiskirche, Filzengraben 4, bieten Pfarrer Dr. Martin Bock, Leiter der Melanchthon-Akademie, und Wolf-Rüdiger Spieler, Programm- und Organisationsleiter der Trinitatiskirche, Interessierten eine theologisch-musikalische Zeitreise zu den Psalmvertonungen verschiedener Jahrhunderte an. Jede musikalische Epoche hat Ihre eigene Tonsprache. Sie ist Ausdruck der Ideengeschichte und oft auch der politischen Verhältnisse ihrer jeweiligen Zeit. Ausgangspunkt des Workshops ist jeweils eine Einführung in den biblischen Text und seinen historischen Kontext. Dann folgen Erläuterungen der unterschiedlichen Vertonungen aus mehreren Jahrhunderten von der frühen Kirchenmusik bis ins 20. Jahrhundert. Eine anschauliche Präsentation und zahlreiche Hörbeispiele begleiten diese Zeitreise. Eine Anmeldung unter www.melanchthon-akademie.de ist erforderlich. Die Teilnahme kostet 8 Euro.
www.melanchthon-akademie.de

15.06.2025, 10:00
Evangelischer Kirchenkreis Köln-Süd
Martin-Luther-Haus, Mehlemer Straße 27, 50968 Köln
Mit Anmeldung bis 15.06.: Kindersingtag im Kirchenkreis Köln-Süd
Ein Tag voller Musik, Gemeinschaft und Freude für Kinder und Eltern
Am Samstag, 28. Juni, lädt der Evangelische Kirchenkreis Köln-Süd von 10 bis 17 Uhr zum Kindersingtag in die Evangelische Kirchengemeinde Köln-Bayenthal, Martin-Luther-Haus, Mehlemer Straße 27, ein. Mitmachen können alle Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren – und in diesem Jahr auch ihre Eltern. Nach dem Ankommen startet das gemeinsame Singen um 10.30 Uhr. Es folgen für die Kinder kreative Workshops rund um Mehrstimmigkeit, Spiele, Trommeln und Tanz. Dazwischen bleibt Zeit zum Klettern, Basteln und Ausprobieren von Daffyboards, Diabolos und anderem. Am Nachmittag gibt es ein großes Picknick auf der Wiese, gemeinsam mit den Eltern. Den Abschluss des Kindersingtages bildet eine musikalische Andacht, die um 16.30 Uhr beginnt. Die Teilnahme kostet 10 Euro. Wer dabei sein möchte, kann sich bis Sonntag, 15. Juni, unter www.kkk-sued.de/kindersingtag-anmeldung anmelden.
www.kkk-sued.de

15.06.2025, 13:30
Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Köln (ACK)
Kirche Alt St. Heribert, Köln-Deutz, Urbanstraße 1, 50679 Köln
Ökumenischer Tauf-Brückenweg 2025
Thema: „Wachsen mit Gott“
Anlässlich des 1700-jährigen Jubiläums des Glaubensbekenntnisses von Nicäa lädt die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Köln (ACK) am Sonntag, 15. Juni, 13.30 Uhr, zum 7. Ökumenischen Tauf-Brückenweg unter dem Titel „Wachsen mit Gott“ ein. Zum ersten Mal richtet sich ein ökumenischer Brückenweg in besonderer Weise an Familien mit Kindern bis zum Grundschulalter. Da das Glaubensbekenntnis von Nicäa im Kern ein Taufbekenntnis ist, wird die Bedeutung der Taufe in vier Stationen veranschaulicht und erlebbar gemacht – unter den Stichworten „Licht“ (orthodoxe Kirche), „Wasser“ (Freie evangelische Kirche), „Name“ (Evangelische Kirche) sowie „Segen und Sendung“ (Kölner Dom). Die Stationen im Einzelnen: Treffpunkt und Eröffnung in der Griechisch-Orthodoxen Kirche „Entschlafen der Gottesmutter“ in Alt St. Heribert, Köln-Deutz, Urbanstraße 1. Anschließend (14.40 Uhr) Gang zur Evangelisch-Freikirchlichen Friedenskirche (Baptisten) in der Rheinaustraße 9–13 und zur Evangelischen Trinitatiskirche (15.20 Uhr), Filzengraben 4. Im Kölner Dom wird der Höhe- und Schlusspunkt in Form eines halbstündigen ökumenischen Familiengottesdienstes stattfinden, der um 16.30 Uhr beginnt.
www.oekumene-koeln.de/brueckenweg

15.06.2025, 15:00
Evangelische Kirchengemeinde Brühl
Jakobuskirche, Unter Eschen 24, 50321 Brühl
Sitzkissenkonzert für die Kleinsten auf dem Gemeindefest
Musikalische Erzählung rund um Peter und den Wolf
Im Rahmen des Gemeindefestes an der Jakobuskirche, Unter Eschen 24, findet am Sonntag, 15. Juni, 15 Uhr, das nächste Sitzkissenkonzert für Kinder statt. Auf dem Programm steht die musikalische Erzählung der Geschichte von Peter und der Wolf – lebendig dargestellt von Christine Albert und Ruth Dobernecker mit Blockflöten und Klavier.

Am Freitag, 13. Juni, 10.30 Uhr, findet im Gemeindesaal der Christuskirche, Mayersweg, das nächste Sitzkissenkonzert für Kinder in Begleitung ihrer Eltern oder Großeltern statt. Auf dem Programm steht die musikalische Erzählung der Geschichte von Peter und der Wolf – lebendig dargestellt von Christine Albert und Ruth Dobernecker mit Blockflöten und Klavier. Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen. Eine Wiederholung des Konzerts gibt es am Sonntag, 15. Juni, 15 Uhr, im Rahmen des Gemeindefestes an der Jakobuskirche, Unter Eschen 24.
www.kirche-bruehl.de

15.06.2025, 15:00
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Dellbrück/Holweide
Pauluskirche Dellbrück, Thurner Straße 105, 51069 Köln
Ökumenische Orgelwanderung
Thema: „Dialoge“
„Dialoge“ ist der Titel der 22. Ökumenischen Orgelwanderung am Sonntag, 15. Juni, 15 Uhr, zu der die evangelischen und katholischen Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker aus Dellbrück und Holweide einladen. Mechthild Brand, Angelika Müller, Joseph Dahlberg und Thomas Becker präsentieren Musik aus unterschiedlichen Jahrhunderten. Die Orgelwanderung beginnt in der Pauluskirche, Thurner Straße 105.
www.evangelisch-in-koeln-dellbrueck-holweide.de

Text: APK
Foto(s): APK

Der Beitrag Unsere Wochentipps: Ukulelenkonzert, Lesung mit Adrian Pourviseh und Installation „About care“ erschien zuerst auf Evangelischer Kirchenverband Köln und Region.

Come-Together-Cup in Köln: Evangelische Kirche kickte mit – vielfältig, offen, gemeinsam

Die Stadionvorwiesen des RheinEnergieStadions in Köln haben sich für den Come-Together-Cup (CTC) erneut in ein buntes Fest der Vielfalt verwandelt. Der 31. CTC brachte rund 96 Teams und bis zu 30.000 Besuchende zusammen, um gemeinsam zu kicken, zu diskutieren und zu feiern.

Auch der Evangelische Kirchenverband Köln und Region war mit einem engagierten Team vertreten. Marco Beumers, Sport- und Gleichstellungsbeauftragter des EKV, betonte: „Als Sport- und Gleichstellungsbeauftragter war es mir dabei ein besonderes Anliegen, nicht nur die sportliche Leistung in den Vordergrund zu stellen, sondern den Gemeinschaftsgedanken, die Akzeptanz bunt sein dürfen sowie die Freude am Miteinander zu betonen und genau das hat unser Team auch vorbildlich verkörpert.“

Anspruchsvolle Gegner, starke Haltung

Die Wetterbedingungen zeigten sich durchwachsen: „Zwar blieb es trocken, doch die Temperaturen waren eher frisch. Für die Stimmung auf und neben dem Platz spielte das jedoch kaum eine Rolle, die Atmosphäre war fröhlich, offen und herzlich“, sagte Marco Beumers. Und auch die sportliche Herausforderung war in diesem Jahr nicht zu übersehen: Das Team des EKV traf auf technisch starke und vor allem deutlich jüngere Gegner. Trotz kühler Temperaturen, einer anspruchsvollen Gruppenauslosung und mehrerer Niederlagen blieb die Stimmung positiv. Der Spaß, das faire Miteinander und die gelebte Vielfalt standen stets im Vordergrund – ganz im Sinne des Come-Together-Cups.

Promi-Cup mit Hattrick

Ein persönliches Highlight war für Marco Beumers die Teilnahme am Promi-Cup. Dort erzielte er drei Tore und brachte damit das Publikum zum Jubeln. Er selbst sagt dazu: „Beim Promi-Cup hatte ich die Gelegenheit, selbst aktiv mitzuwirken und konnte dabei sogar einen Hattrick erzielen. Natürlich sollte man das sportlich nicht überbewerten, da in diesem Spiel der Spaß und das Entertainment im Vordergrund standen. Dennoch war es ein schönes Erlebnis, das Publikum auf diese Weise mitreißen zu dürfen und zum positiven Gesamterlebnis dieses besonderen Tages beizutragen.“ Ein Hattrick bezeichnet im Fußball das Kunststück, drei Tore in einem Spiel von derselben Person zu erzielen.

Boulevard der Vielfalt und ein starkes Zeichen

Der Come-Together-Cup wurde 1995 von Andreas Stiene ins Leben gerufen und hat sich seither zu einem der größten eintägigen Freizeitfußballturniere Europas entwickelt. Neben dem sportlichen Wettkampf lockten zahlreiche Informationsstände und Mitmachaktionen auf dem „Boulevard der Vielfalt“. Ziel der Veranstaltung ist es, aktiv für Toleranz, Gleichberechtigung und ein respektvolles Miteinander einzutreten.

Ausblick

Zum Abschluss dankte Marco Beumers allen Mitwirkenden: „Unser Dank gilt allen, die diesen Tag möglich gemacht haben, von der engagierten Organisation über die Schiedsrichter*innen bis hin zu den vielen helfenden Händen im Hintergrund. Der Come-Together-Cup bleibt ein herausragendes Beispiel dafür, wie Sport Brücken bauen und Gemeinschaft fördern kann.“

Der Evangelische Kirchenverband Köln und Region freut sich bereits jetzt auf die nächste Teilnahme – und darauf, erneut gemeinsam Haltung zu zeigen.

CTC 2025
CTC 2025
CTC 2025
CTC 2025
CTC 2025
CTC 2025
CTC 2025
CTC 2025
CTC 2025
CTC 2025

previous arrow
next arrow

Text: Marco Beumers/APK
Foto(s): Marco Beumers

Der Beitrag Come-Together-Cup in Köln: Evangelische Kirche kickte mit – vielfältig, offen, gemeinsam erschien zuerst auf Evangelischer Kirchenverband Köln und Region.