Symposium „Einsamkeit in der Stadtgesellschaft – alles nur Privatsache?“ lädt im April ein

„Einsamkeit in der Stadtgesellschaft – alles nur Privatsache?“: Der Förderverein der Evangelischen Telefonseelsorge Köln e.V. lädt von Donnerstag bis Samstag, 18. bis 20. April, zum Symposium in das Haus der Evangelischen Kirche, Kartäusergasse 9-11, ein.

Vorträge und Diskussionen gibt es zu folgenden Themen: „Gesundheitliche und psychische Folgen von Einsamkeit“, „Einsamkeit, Sozialstaat und Demokratie: Probleme und politische Lösungen“, „Raumbezogene Fakten von Einsamkeit und Isolation“, „Einsamkeit, Postwachstumsgesellschaft und Wohlfahrtsstaat“ sowie „Es ist an uns: Konzepte gegen Einsamkeit im internationalen Vergleich“. Der Lichtbildervortrag „Die sieben Werke der Barmherzigkeit, soziales Miteinander im Mittelalter“ sowie eine humorvolle Führung über den Melatenfriedhof und eine Führung „über den Dächern des Doms“ runden das Programm ab.

Mit Prof. Dr. Susanne Bücker (Universität Witten-Herdecke), Dr. Marcel Lewandowsky (Ministerium für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitales Rheinland-Pfalz), Prof. Dr. Claus Wendt (Universität Siegen),  Prof. Dr. Torsten Bölting (EZB Business School, Bochum) und Eva Herr (Leiterin Stadtplanungsamt Stadt Köln) sowie Lucas Haug (Kirchliche Hochschule Wuppertal) wird eine breite Palette zum Thema Einsamkeit abgedeckt.

Das individuelle Leid hat gesellschaftliche Folgen

Eine zunehmende Zahl von Menschen lebt isoliert und leidet unter Vereinsamung – vor allem in unseren Städten. Die Gründe sind vielfältig. Zu nennen sind unter anderem die demografische Entwicklung und der Wegfall familiärer Strukturen, die Anforderungen an ein von stetiger Mobilität geprägtes Arbeitsleben, die wachsende Bedeutung digitaler Kommunikation in sozialen Medien, die rückläufige Bereitschaft zu ehrenamtlicher Tätigkeit, religiöse Entfremdung, die Gentrifizierung von städtischen Quartieren und eine durch Pandemie und Kriege verstärkte Lebensangst. Das individuelle Leid hat gesellschaftliche Folgen; besonders sichtbar in einem Erstarken von politischem Extremismus. Politik, Gesellschaft und der Einzelne brauchen Antworten.

Den Eröffnungsabend gestalten der Gastgeber, Bernhard Seiger, Stadtsuperintendent des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region, sowie Matthias Heidmeier, Staatssekretär Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW, Dr. Ralf Heinen, Bürgermeister der Stadt Köln, und Dr. Susanne Bücker (Impulsreferat).

Das Symposium findet in Kooperation mit der Melanchthon-Akademie statt. Die Teilnahme kostet 150 Euro, für ehrenamtlich Mitarbeitende der Telefonseelsorge Köln 30 Euro.

Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Es entscheidet die Reihenfolge der Anmeldungen über die Teilnahme. Die Teilnahme kostet 150 Euro, für ehrenamtlich Mitarbeitende der Telefonseelsorge Köln 30 Euro.

Die Tagung kann als Bildungsurlaub im Sinne des Weiterbildungsgesetzes NRW anerkannt werden.

Das Anmeldeformular findet sich unter:

www.foerderverein-ev-telefonseelsorge.de

 

Programm

Donnerstag, 18. April 2024

18h Eröffnung durch den Stadtsuperintendenten des evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region Dr. Bernhard Seiger

Staatssekretär Matthias Heidmaier, Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen

Dr. Ralf Heinen, Bürgermeisters der Stadt Köln

19:00h Referat: „Gesundheitliche Folgen von Einsamkeit“

Prof. Dr. Susanne Bücker, Professur für Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie, Universität Witten/Herdecke – Fakultät für Gesundheit, Department für Psychologie und Psychotherapie

anschl. Get-Together mit Speis und Trank

 

Freitag, 19. April 2024

9.30h – 10.45h Vortrag und anschließende Gesprächsrunde

Einsamkeit, Sozialstaat und Demokratie: Probleme und politische Lösungen“

Priv.-Doz. Dr. Marcel Lewandowsky, Ministerium für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung Rheinland-Pfalz

Kaffeepause, kommunikativer Austausch

11.15h – 12h Vortrag und anschließende Gesprächsrunde
„Einsamkeit und Raum. Phänomenologische und theologische Perspektiven.“

Mag. theol. Lucas Haug, Kirchliche Hochschule Wuppertal

12h– 13h Mittagessen

13h –14h Vortrag und anschließende Gesprächsrunde

„Konzepte gegen Einsamkeit  im internationalen Vergleich“

Prof. Dr. Claus Wendt, Universität Siegen

Kaffeepause, kommunikativer Austausch

14.15h – 15.15h „Wohn- und Raumsoziologie“

Prof. Dr. Torsten Bölting, EZB Business School, Bochum

15.30h – ca. 16.30h Referat: „Gelingen von Zusammenleben – Kölner Ideen

Eva Herr, Leiterin Stadtplanungsamt der Stadt Köln

17h – 18h „Die sieben Werke der Barmherzigkeit, soziales Miteinander im Mittelalter“

Ein Vortrag mit Bildern und Führung in der Karthäuserkirche mit Peter Nispel und Ulla Mende

 

Samstag, 20. April 2024

 9.30h – 10h Geistliche Besinnung mit Orgelmusik in der Kartäuserkirche

Dr. Martin Bock, Pfarrer und Leiter der Melanchthon Akademie

 10h–11 h: „Einsamkeit, Postwachstumsgesellschaft und Wohlfahrtsstaat“

Prof. em. Dr. Thomas Klie, Evangelische Hochschule Freiburg

Kaffeepause, kommunikativer Austausch

 11.30h – 13h Podium zum Thema „Einsamkeit in der Stadtgesellschaft – Alles nur Privatsache?“ mit Prof. em. Dr. Thomas Klie, Evangelische Hochschule FreiburgTorsten Krall, Superintendent,  ev. Kirchenverband Köln und Region, Dr. Matthias Albers, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie beim Gesundheitsamt der Stadt Köln, Sophia Nagelschmidt, Silbernetz e.V., Berlin, Moderation: Achim Schmidt-Forte

Text: APK
Foto(s): APK

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Abschied und Neubeginn: Diakon Tobias Knöller verabschiedet sich von der Antoniterkirche

Die Antoniterkirche in der Kölner Innenstadt: Gegen Ende der feierlichen Evangelischen Messe am Ostersonntag wurde es sehr emotional. Nachdem er zuvor mit Pfarrer Markus Herzberg noch eine gemeinsame Liedpredigt zu Strophen von „Wach auf, mein Herz, die Nacht ist hin“ (EG 114) gehalten hatte, wurde Diakon Tobias Knöller von Herzberg entpflichtet.

Knöller fungierte seit Anfang 2021 als Leiter der Evangelischen Kircheneintritts- und Informationsstelle (EKI) an der Antoniterkirche. Angeboten wird die EKI vom Evangelischen Kirchenverband Köln und Region sowie den von ihm repräsentierten Gemeinden in enger Kooperation mit der Evangelischen Gemeinde Köln. Letztere führt auch die Dienstaufsicht. Der heute 40-jährige Knöller war zudem zuständig auch für die Organisation der werktäglichen 10-Minuten-Andachten und die Koordination der ehrenamtlich Mitarbeitenden. Vielfältig engagierte er sich in verschiedenen Bereichen der Gemeindearbeit. Ende 2022 etwa rief er mit der Therapeutin und Trauerbegleiterin Louisa Noack das Seelsorge-Angebot „Offenes Ohr“ ins Leben.

„Da mein Ehemann Pastor in der Nähe von Lübeck ist, zieht es mich nun auch in der Norden“, sei sein Abschied ausschließlich privat begründet. „Ich übernehme im Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg als Diakon eine Entlastungspfarrstelle. Zwischen Hamburg und dem Ostseestrand werde ich also viel unterwegs sein und freue mich auf die vielseitigen Begegnungen und die verschiedenen Einsatzorte.“

Innerhalb der Entpflichtung dankte Herzberg Knöller im Namen des Presbyteriums der Evangelischen Gemeinde Köln sowie des Evangelischen Kirchenverbandes, dass er sich mit seinen Gaben und Kräften lebendig eingebracht habe. Er habe die Gemeinde ein Stück ihres Weges und gefühlt viel zu kurz begleitet. Als sichtbares Andenken an dessen Zeit an der Antoniterkirche überreichte der Pfarrer ein rares Baustück des um 1380 eingeweihten Gotteshauses. „Das nimmst du mit in den Norden und du versprichst uns, uns nicht zu vergessen.“ Mit einer herzlichen Umarmung „besiegelten“ beide die „Vereinbarung“.

„Ich selbst möchte für eine Kirche tätig sein, die an ihre eigene Zukunft glaubt“

Zuvor schon hatte die Gemeinde ihre Wertschätzung gegenüber dem scheidenden Diakon auch im aktuellen Quartalsprogramm „AntoniterCityNews“ formuliert. „Mit seiner lebendigen und zugewandten Art“ sei er „für das Team an der Antoniterkirche und den Kreis der ehrenamtlich Tätigen eine große menschliche Bereicherung“ gewesen. In seiner Funktion als EKI-Leiter habe er „mit Empathie, Kreativität und viel Elan“ der Evangelischen Kirche Kölns ein ganz persönliches Gesicht gegeben: „Lieber Tobi, wir vermissen Dich schon jetzt.“

Im Gespräch mit Kirche-Köln erinnerte Knöller seine Motivation, sich damals in Köln zu bewerben. Die Leitung der EKI an der Antoniterkirche sei ihm wie auf den Leib geschrieben gewesen. „Das war ein Glücksfall. Ich selbst möchte für eine Kirche tätig sein, die an ihre eigene Zukunft glaubt. Dafür steht ja die Arbeit in der EKI. Es geht darum, um eine Mitgliedschaft in der Evangelischen Kirche zu werben und Menschen willkommen zu heißen, die den Weg zurückfinden in die Gemeinschaft der Kirche.“ Die „nur kurze“ Zeit in Köln habe ihn trotzdem sehr geprägt, stellt er fest. „Ich wurde als hauptamtlicher Mitarbeiter ordiniert, das heißt, ich durfte auch selbständig Gottesdienste feiern, taufen, trauen und bestatten. Das hat mir große Freude gemacht und ich entdeckte Gaben und Fähigkeit in mir, von denen ich vorher noch gar nichts wusste.“

„Wir haben alle an einem Strang gezogen“

Nach seinen Erfahrungen an der Antoniterkirche und in der Stadt befragt, kommt Knöller auf das „einfach sehr schöne Arbeitsumfeld“ zu sprechen. Er hebt die gute Gemeinschaft hervor. „Wir haben alle an einem Strang gezogen. Die rheinische Lebensart spielt dabei natürlich auch eine große Rolle! Man durfte auch mal Fehler machen und wir haben herzlich miteinander gelacht!“ In der Gemeindearbeit habe er gelernt, „wie wichtig das Ehrenamt ist“. Ohne engagierte Gemeindeglieder und Ehrenamtliche könne beispielsweise die Antoniterkirche nicht täglich offengehalten werden. „Das Ehrenamt ist für mich auch ein Schlüssel für die Zukunft der Kirche“, betont der Diakon.

Knöller, der aus einem 200-Seelen-Dorf auf dem rheinland-pfälzischen Hunsrück stammt, sieht mit Blick auf die Gemeindearbeit die Bedürfnisse der Menschen überall gleich. Ob in einer Dorfgemeinde oder einer Citykirche – „Menschen sehnen sich nach Spiritualität und Gemeinschaft, nach Inhalten, die Relevanz für ihren Alltag haben“. Zum Amtsantritt in Köln in Corona-Zeiten vermittelte der Diakon in einem Video, dass er Lust machen wolle „auf evangelische Kirche, auf Spiritualität, Gemeinschaft, unsere Weltoffenheit“. Das seien genau die Dinge, die an der AntoniterCitykirche gelebt würden, sagt er heute. „Da musste ich gar nicht viel selber machen. Mit meinem eigenen geistlichen Leben und meinen Vorstellungen von Kirche habe ich mich einfach in dieser Gemeinde sehr zu Hause gefühlt.“

Wie ist es um seine Nachfolge in der Gemeinde Köln bestellt? Momentan liefen noch Gespräche zwischen dem Kirchenverband und der AntoniterCitykirche über die zukünftige Gestaltung der EKI-Arbeit, so Knöller. „Ich wünsche meinem Nachfolger oder meiner Nachfolgerin, dass sie oder er sich genauso wohlfühlt auf dieser Stelle und an diesem Ort! Auf sie oder ihn wartet ein tolles Team, auf das man sich freuen kann!“

Text: Engelbert Broich
Foto(s): Engelbert Broich

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Christentum und Rechtspopulismus: Diskussion der Melanchthon-Akademie

Die katholischen Bischöfe und die EKD positionieren sich eindeutig gegen völkisches Denken. Aber rechtspopulistische Ansichten sind auch in kirchlichen Milieus verbreitet. Wie gefährlich sind diese Kreise und was können Christen zur Verteidigung der Demokratie beitragen? Der evangelische Journalist Arnd Henze, Mitglied der 13. EKD-Synode, der katholische Politikwissenschaftler Dr. Andreas Püttmann sowie die katholische Theologin und Professorin Ursula Nothelle-Wildfeuer, zugleich Beraterin der deutschen Bischofskonferenz, stellten in Statements und einer kurzen Diskussion dar, was das Christliche zum Gelingen einer offenen und pluralen Gesellschaft und zur Überwindung einer um sich greifenden Demokratieverdrossenheit beitragen kann. Die gemeinsame Veranstaltung der Karl-Rahner-Akademie und der Melanchthon-Akademie wurde von etwa 50 Leuten besucht, auch eine Online-Teilnahme war möglich.

Ursula Nothelle-Wildfeuer: „Populisten höhlen den Glutkern des christlichen Glaubens aus“

„Ich wäre froh, dieses Thema würde es gar nicht geben“, eröffnete die Professorin Ursula Nothelle-Wildfeuer ihr Statement. „Christlicher, gestützter Populismus ist eine große Herausforderung für uns Christen.“ Die Deutsche Bischofskonferenz hat ein eindeutiges Papier verabschiedet, was aussagt, dass völkischer Nationalismus und das Christentum nicht vereinbar sind. Wodurch zeichnet sich Populismus eigentlich aus? Ursula Nothelle-Wildfeuer nahm zur Erklärung die Definition des Politikwissenschaftlers Jan Werner Müller zu Hilfe: „Populisten sortieren das wahre Volk, sie sehen sich als Vertreter der schweigenden Mehrheit. Man ist nicht an der Regierung und sieht das als Fehler der Demokratie an.“ Populisten würden einen moralischen Alleinvertretungsanspruch erheben. „Populisten sehen immer Freund und Feind, sie betonen das Anti-Elitäre. Man wendet sich gegen ,die da oben‘ und die sogenannten ,Gutmenschen‘.“ Pluralismus, wie er in der heutigen Gesellschaft existiert, dürfe nach Auffassung von Populisten nicht sein. Populismus setzte auf die eigene Freiheit, nicht die der anderen. „Flucht, Migration und Menschenrechte gelten nur für das eigene ethnische Umfeld, nicht für alle in der Gesellschaft.“

All das sei mit christlichen Grundsätzen nicht vereinbar, trotzdem gebe es einen nicht unerheblichen Teil christlich gestützten Populismus. „Diesen Leuten geht es um Ordnung und Autorität, sie vertreten einen katholischen Antimodernismus und bleiben bei den Pius-Päpsten stehen.“ Man könne nicht übersehen, dass sich Christentum und Populismus ausschließen. „Das Christentum erkennt jeden Menschen in seiner Würde an, Populisten schließen ganze Gruppen aus. Christen stehen auf der Seite aller Armen, christliche Solidarität ist nicht gruppenbezogen. Christen erkennen die Religionsfreiheit bedingungslos an und unterscheiden in dem Sinne zwischen Islam und islamistischem Terrorismus. Populisten höhlen den Glutkern des christlichen Glaubens aus.“

Wie geht man mit Populisten um? Ursula Nothelle-Wildfeuer positioniert sich eindeutig: „Die Kirche muss sich von falschen Positionen eindeutig distanzieren. Bildung und Öffentlichkeitsarbeit sind dabei wichtige Aufgaben. Wir haben die unbedingte Aufgabe, wachsam zu sein.“

Andreas Püttmann: „Die rechtspopulistische Kirchenszene weist narzisstische Züge auf“

„Das Gefährliche an der neuen Rechten ist ihre Abgrenzung von der alten Rechten und gleichzeitig ihr Eindringen in das linke Wählerreservoir“, sagte der katholische Politikwissenschaftler Dr. Andreas Püttmann. Man habe die gleichen Feinde wie damals, die Altparteien, den Islam, die Ausländer. Aufpassen müsse man wegen des gemäßigten Auftretens der neuen Rechten: „Der Wolf frisst Kreide, solange es opportun erscheint.“ Gefährlich sei außerdem das Bekenntnis der AfD zum christlichen Menschenbild, was allerdings schnell widerlegt sei: „Schaut man ins Grundsatzprogramm, kommen Christen sehr selten und nur im anti-islamischen Kontext vor.“ Allerdings gebe es ein kleines Segment der Katholiken, die über Geschlechterordnung und Familie angelockt würden. Etwa acht Prozent der Katholiken und neun Prozent der Protestanten hätten bei der letzten Wahl die AfD gewählt. „Man muss ganz klar feststellen: Rechtspopulismus ist das Gegenteil des Christentums. Bischöfliche Autoritäten sind völlig nebensächlich, Kritiker werden als Nestbeschmutzer angesehen. Die rechtspopulistische Kirchenszene weist narzisstische Züge auf.“

Was sind die Ursachen der Radikalisierung einiger Christen? „Auch hier herrscht Dauerfrustration, man hat ein verfestigtes einseitiges Feindbild, es gibt finanzielle und ideelle Unterstützung durch naive Mitläufer, man hat eine sehr gute Vernetzung.“ Selbstkritisch merkte Andreas Püttmann an, dass es auch Provokationen durch einen überdrehenden Liberalismus gebe, was die Menschen in die Arme der Populisten treibe. Dazu gebe es eine mangelnde Konfliktbereitschaft des liberalen Katholizismus.

Arnd Henze: Große Herausforderungen im Osten

Arnd Henze berichtete von lebhaften Diskussionen zum Thema Populismus innerhalb der evangelischen Kirche, die er selber sehr leidenschaftlich geführt habe. „Letztlich waren wir uns aber alle einig in der Ablehnung des Rechtspopulismus.“ Trotzdem stehe man gerade im Osten Deutschlands vor Herausforderungen, denn dort haben auch Protestanten, ähnlich wie die restlichen Wählergruppen, ihre Stimme der AfD gegeben – einzige Ausnahme sei hier Brandenburg. „Was ist hier anders gelaufen?“, fragte Arnd Henze. „Man hat von vorneherein als evangelische Kirche klare Kante gezeigt und sich ganz klar zur AfD abgegrenzt. Woanders wurde die AfD in die große Gemeinschaft der Christen aufgenommen.“

Das zeige klar, dass Kirchen sich eindeutig positionieren müssten. Trotzdem blieben immer noch 17 Prozent AfD-Wähler im Osten, das sei ein Problem. „Potsdam (eine Zusammenkunft von Menschen mit rechtsradikalen Vorstellungen) hat den gesellschaftlichen Lähmungsprozess aufgeweicht. Die evangelische Kirche etwa war einer der Veranstalter der großen Demos in Hamburg.“ Die evangelische Allianz habe eine Führung mit ganz klarem Kompass. So schön diese Demos seien, man müsse beachten, dass die großen Veranstaltungen eher Wohlfühl-Demos in der eigenen Blase waren. „Die kommenden Landtagswahlen im Osten sind eine große Herausforderung, die Kirche muss die Landesverbände dort unterstützen.“ Die Kirchen hätten dort eine Schlüsselrolle.

Selbstkritisch führte Arnd Henze aus, dass man sich gerne einbilde: „Wir sind die Guten“.  Aber: „Wir sind eine homogene Gruppe mit großer Liberalität. Wir sind allerdings nicht gesellschaftlich plural. Unsere Wagenburg hat sich an vielen Stellen geschlossen“. Das sei eine große Herausforderung: „Werden wir der heilige Rest, mit der Gefahr, dass wir irrelevant werden, oder werden wir der Lernort für die Vielfalt in der Gesellschaft?“

Diskussion: Sollen wir mit den Populisten reden?

„Jetzt sitzen wir hier und diskutieren über die Populisten, sollten wir nicht mit ihnen reden und einen Vertreter der AfD einladen?“, fragte Henze. Man war sich einig: Die andere Seite habe kein Interesse an konstruktiven Lösungen und Austausch. Arnd Henze seien Menschen immer willkommen, aber nicht als „Institution AfD“. Andreas Püttmann sah blanken Populismus in der Zusammenarbeit mit menschenverachtenden Regimen. „Wir müssen christlichen Pazifismus davon differenzieren.“ Weiter fühle er sich betroffen, wenn Christen jemanden wie Donald Trump an die Macht bringen.  Trotzdem solle man sich nicht kleinreden, Christen würden anteilmäßig weniger AfD wählen als Nicht-Christen. Arnd Henze sieht aus der Vergangenheit bis heute eine Lerngeschichte bei der evangelischen Kirche, das reklamiert Ursula Nothelle-Wildfeuer auch für die katholische Kirche.

Text: Dr. Klemens Surmann
Foto(s): Dr. Klemens Surmann

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„Eid Mubarak“ wünscht Pfarrerin Dorothee Schaper

„Id Mubarak, Eid Mubarak, Ramadan Mubarak“, wünscht Dorothee Schaper, Pfarrerin und Studienleiterin, zuständig für die Fachbereiche christlich-muslimische und interreligiöse Begegnung, sowie Frauenreferentin im Evangelischen Kirchenverband Köln und Region. „Letzte Woche haben wir die Kraft der Auferstehung gefeiert, übernächste Woche erinnern Jüd:innen mit Pessach die Befreiung aus der Versklavung und nun geht der besondere Monat Ramadan zu Ende. Ich hoffe, ihr hattet gottverbundene und stärkende Momente jenseits unserer friedlosen Welt. Ich wünsche Euch ein segensreiches Fastenende 2024.“

Foto: Dorothee Schaper
Foto: Dorothee Schaper

Sie betont die Wichtigkeit eines interreligiösen Dialogs und befruchtenden Austauschs an einem ganz konkreten Beispiel: „Neulich lernte ich die Autobahnkirche Siegerland kennen und entdeckte den Raum als ein beeindruckendes Modell für einen Gebetsraum für alle, indem alle Menschen Kraft tanken können für diese so wunderbar geschöpfte und friedvoll gemeinte Welt.“

Ramadan ist der neunte Monat im islamischen Mondkalender und gilt als einer der heiligsten Monate für Muslime weltweit. Während des Ramadans fasten gläubige Muslime von der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang. Dieses Fasten, bekannt als Sawm, ist eine der fünf Säulen des Islams und wird als Zeit der Selbstreinigung, des spirituellen Wachstums und der Einkehr betrachtet.

Hier einige Kernpunkte, was der Ramadan für Muslime bedeutet und bewirkt:

  • Selbstbeherrschung und Disziplin: Durch das Fasten lernen Muslime, ihre Bedürfnisse zu kontrollieren, was zu größerer Selbstbeherrschung und spiritueller Disziplin führen kann.
  • Empathie und Solidarität: Der Hunger und Durst während des Tages erinnert an diejenigen, die täglich unter Armut und Hunger leiden. Viele Muslime nutzen diese Zeit, um vermehrt für wohltätige Zwecke zu spenden und Bedürftige zu unterstützen.
  • Spirituelle Reflexion und Gebet: Ramadan ist eine Zeit, in der Muslime die Nähe zu Gott intensivieren, indem sie vermehrt beten und den Koran lesen. Die Nächte verbringen viele Gläubige in besonderen Gebeten, den sogenannten Tarawih-Gebeten.
  • Reinigung und Vergebung: Es wird angenommen, dass Fasten zur Reinigung von Sünden beiträgt und dass die Bitte um Vergebung während des Ramadan von besonderer Bedeutung ist.
  • Gemeinschaft und Familie: Das Fastenbruch-Mahl, das Iftar, wird oftmals gemeinsam mit Familie, Freunden und der Gemeinschaft eingenommen. Dies fördert den Gemeinschaftssinn und die Zusammengehörigkeit.

Am Ende des Ramadan wird das Fest des Fastenbrechens, Eid al-Fitr, gefeiert, was ein Anlass für Gemeinschaftsgebete, Festmähler und Geschenke ist.

Das Fasten während des Ramadan ist für Kinder, schwangere Frauen, Stillende, Reisende und kranke Personen nicht verpflichtend. Sie können das Fasten nachholen oder eine Speise (Fidya) an Bedürftige geben, wenn sie nicht imstande sind zu fasten.

Text: APK
Foto(s): APK/Dorothee Schaper

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Unsere Wochentipps: Ausstellung der Evangelischen Kirche in Köln und Region und „Chillout-Church“

Erleben Sie unsere Wochentipps: Entdecken Sie die Ausstellung „1904-1934-1964-2024-EVANGELISCH LEBEN hält Kirche agil“ in der Trinitatiskirche oder lassen Sie sich beim Nacht-Flohmarkt und „Chillout-Church“ in Ehrenfeld von einem Laserkonzert verzaubern. Erfreuen Sie sich an den musikalischen Darbietungen des Liedermachers Gerhard Schöne, der sowohl in Brühl als auch in Bayenthal Konzerte für Groß und Klein gibt. Diskutieren Sie über die „Zukunft des Fahrrads in Köln“ bei einer Podiumsdiskussion in Köln-Dellbrück/Holweide oder erleben Sie eine Lesung von Jürgen Wiebicke in der Stadtkirche Chorweiler, die sich mit den Schicksalen der Kriegskinder auseinandersetzt.

12.04.2024, 15:00
Trinitatiskirche
Trinitatiskirche, Filzengraben 4, 50676 Köln
Ausstellung „1904-1934-1964-2024-EVANGELISCH LEBEN hält Kirche agil“
Wichtige Stationen der Entwicklung der Evangelischen Kirche in Köln und Region werden gezeigt
„Form follows Function“ – diese Formel beschreibt die Geschichte des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region und damit die Entwicklung der evangelischen Kirche in der Metropolgegend am Rhein. In einer Ausstellung von Freitag, 12. bis Dienstag, 30. April, zeigen die vier Kölner Kirchenkreise und der Evangelische Kirchenverband Köln und Region die Entwicklung von vielen einzelnen Gemeinden mit eigener Kirchensteuerhoheit hin zu einer starken Gemeinschaft. Rund 230.000 Mitglieder leben heute in den vier Kirchenkreisen, die im vergangenen Jahrhundert über Jahrzehnte noch ein großer Kirchenkreis waren. In Zukunft werden aus den vier Kirchenkreisen wieder zwei werden. Mit Displays, Vitrinen und Rollups zeigt die Ausstellung wichtige Stationen der Entwicklung der Evangelischen Kirche in Köln und Region auf. Die Besucherinnen und Besucher sind eingeladen, die Geschichte des Verbandes so zu entdecken. Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags jeweils in der Zeit von 15 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.
www.trinitatiskirche-koeln.de

13.04.2024, 19:00
Evangelische Kirchengemeinde Ehrenfeld
Ernst-Flatow-Haus, Vogelsanger Straße 153, 50823 Köln
Nacht-Flohmarkt mit „Chillout-Church“
Zum Abschluss gibt es ein Laserkonzert
Zu Nacht-Flohmarkt und „Chillout Church“ mit Laserkonzert lädt die Evangelische Kirchengemeinde Ehrenfeld am Samstag, 13. April, 19 bis 23 Uhr, ein. Bis 22 Uhr können die Besucherinnen und Besucher im Ernst-Flatow-Haus, Vogelsanger Straße 153, den Nacht-Flohmarkt besuchen und nach gebrauchten, gut erhaltenen Schätzchen stöbern. Nach dem Trubel auf dem Nacht-Flohmarkt lädt die Chillout Church in die Friedenskirche, Rothehausstraße 54a, ein. Hier können Jugendliche und Erwachsene abhängen und im Barbereich der Kirche ein Getränk genießen. Höhepunkt des Abends ist ein Laserkonzert von Till Nachtmann und Stefan Silies. In ihren Filmen, Installationen und Objekten kombinieren die beiden Kölner Künstler Algorithmen und Programmierschleifen mit traditionellen Techniken. An diesem Abend ist ihre Installation „Polyjet Bass“ zu sehen: Ein Konzert mit autonomem Animatronic E-Bass, modifiziertem 3D-Drucker und pulsierendem Laser, das den Kirchenraum audiovisuell erkundet. Der Eintritt ist frei.
www.kirche-ehrenfeld.de

12.04.2024, 10:00 und 19:00 Uhr
Evangelische Kirchengemeinde Brühl
Christuskirche, Mayersweg 10, 50321 Brühl
Zwei Konzerte mit Liedermacher Gerhard Schöne in Brühl
Am Freitag, 12. April, ist der Liedermacher Gerhard Schöne zu Gast in der Evangelischen Kirchengemeinde Brühl. Um 10 Uhr beginnt in der Christuskirche, Mayersweg 10, das Konzert für Kinder „Alles muss klein beginnen“. Eltern und Kinder werden in gemütlicher Atmosphäre Spaßlieder zum Mitmachen genauso erleben wie Lieder gegen Gewalt, gegen kapitalistische Gier und die Logik der Macht. Der Eintritt ist frei, um eine Spende wird gebeten. Um 19 Uhr, ebenfalls in der Christuskirche, heißt es dann „Ich pack in meinen Koffer…“. Gerhard Schöne gehört zu den erfolgreichsten deutschen Liedermachern. Bekannt ist er aus der Geschichte der politischen Wende um 1989 und einer christlichen geprägten, kritischen Sicht auf die Gesellschaft. In seinen Liedern spricht er sich gegen Gewalt, gegen kapitalistische Gier und die Logik der Macht aus. Besonders bekannt ist er auch für seine Kinderlieder. Der Eintritt an der Abendkasse kostet für dieses Konzert 15 Euro, ermäßigt 10 Euro.
www.kirche-bruehl.de

13.04.2024, 15:00 und 19:00 Uhr
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Bayenthal
Martin-Luther-Haus, Mehlemer Straße 7, 50968 Köln und Reformationskirche, Mehlemer Straße 29/Ecke Goethestraße, 50968 Köln
Zwei Konzerte mit Liedermacher Gerhard Schöne in Bayenthal
Im Martin-Luther-Haus, Mehlemer Straße 7, der Evangelischen Kirchengemeinde Köln-Bayenthal, findet am Samstag, 13. April, 15 Uhr, ein Eltern-Kind-Konzert mit Liedermacher Gerhard Schöne statt. „Alles muss klein beginnen“ ist der Titel. Der Eintritt ist frei, um eine Spende wird gebeten. Um 19 Uhr kommt er in die Reformationskirche, Mehlemer Straße 29/Ecke Goethestraße, und gibt ein Konzert mit dem Titel „Ich packe in meinen Koffer“. Der Eintritt an der Abendkasse kostet 15 Euro, ermäßigt 10 Euro.
www.kirche-bayenthal.de

17.04.2024, 19:00
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Dellbrück/Holweide
Gemeindehaus der Christuskirche, Dellbrücker Mauspfad 345, 51069 Köln
Die Zukunft des Fahrrads in Köln
Podiumsdiskussion mit Vertretern aus der Politik
Zu einer Diskussion zum geplanten „Radentscheid“ für die Stadt Köln, mit dem die Bedingungen für eine umweltfreundliche und menschenfreundliche Verkehrspolitik verbessert werden sollen, lädt die Evangelische Kirchengemeinde Köln-Dellbrück/Holweide am Mittwoch, 17. April, 19 Uhr, ein. Die Diskussion im Gemeindehaus der Christuskirche Dellbrück, Dellbrücker Mauspfad 345, zum Thema fahrradfreundliche Stadt moderiert Arnd Henze, Journalist und Publizist. Auf dem Podium diskutieren: Nyke Slawik, MdB (Bündnis 90/Die Grünen), Teresa De Bellis-Olinger, MdR (CDU), Lukas Lorenz, MdR (SPD), sowie Dr. Ute Symanski, Radkomm e. V. Pfarrer Ulrich Kock-Blunk spricht ein Grußwort.
www.eikdh.de

17.04.2024, 19:30
Evangelische Hoffnungsgemeinde im Kölner Norden
Stadtkirche Chorweiler, Pariser Platz 32, 50765 Köln
Jürgen Wiebicke liest aus seinem Buch „Sieben Heringe“
Was wissen wir wirklich über das Leben unserer Eltern, der Kriegskinder?
Autor Jürgen Wiebicke liest am Mittwoch, 17. April, 19.30 Uhr, in der Stadtkirche Chorweiler, Pariser Platz 32, aus seiner Erzählung „Sieben Heringe“ und spricht im Anschluss mit Erwin Wittenberg, Presbyter der Evangelischen Hoffnungsgemeinde im Kölner Norden, über seine Eltern, Erfahrungen der Kriegskinder und die Bedeutung des Sprechens vor dem Sterben. Jürgen Wiebicke ist Journalist und Moderator von „Das philosophische Radio“ auf WDR5 und folgt in seinem Buch den Berichten seiner Eltern, die konfrontiert mit dem Tod von einer radikalen Offenheit getrieben sind und ihre Erlebnisse nicht mehr für sich behalten wollen. Der Eintritt kostet 5 Euro. Voranmeldungen per E-Mail an hoffnungsgemeinde-koeln@ekir.de. sind möglich.
www.hoffnungsgemeinde-koeln.de

Text: APK
Foto(s): APK

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79. Todestag Dietrich Bonhoeffers: Andacht und Reflexion über Aktualität seines Vermächtnisses – Bonhoeffer liest Bonhoeffer

Heute, am 9. April 2024, jährt sich der Todestag Dietrich Bonhoeffers, der 1945 im Konzentrationslager Flossenbürg hingerichtet wurde, zum 79. Mal. Im Gedenken an den evangelischen Pfarrer und Widerstandskämpfer gegen das Nazi-Regime hat sein Großneffe Mathias Bonhoeffer vor vier Jahren Texte seines berühmten Großonkels im Kreuzgang der Kölner Kartäuserkirche gelesen. Mathias Bonhoeffer ist selbst auch Pfarrer und wirkt in der Evangelischen Gemeinde Köln an der Kartäuserkirche.

Heute sind die Texte Dietrich Bonhoeffers noch genauso aktuell wie damals:

Bonhoeffers Text „Nach zehn Jahren“ ist für Mathias Bonhoeffer ein wichtiger Bericht aus dem Jahr 1942, der heute noch von großer Relevanz ist.  In seinem Rechenschaftsbericht „Nach zehn Jahren“ macht sich Dietrich Bonhoeffer Gedanken über das Walten Gottes in der Geschichte. Mathias Bonhoeffer hebt hervor, dass dieser Text „immer auf das Menschsein anwendbar“ geblieben sei:  „Ich kenne diesen Text, den ich hier in Auszügen lese, schon sehr lange. Er ist stets auf das Menschsein anwendbar gewesen. Er bleibt in seinen Betrachtungen immer relevant.“

Immer neue Bedeutung gewinnt der Abschnitt „Ohne Boden unter den Füßen“, in dem Dietrich Bonhoeffer vom Verlust des sicheren Grundes spricht und die Herausforderungen der Gegenwart thematisiert, jedoch gleichzeitig die Frage aufwirft, ob Menschen jemals mit größerer Zuversicht an den Erfolg ihres Handelns glauben konnten. Bonhoeffer reflektiert über das Durchhalten in der Bindung an Gott, über die Überwindung der Angst für die Zukunft durch Glauben und das Vertrauen als eines der erfreulichsten Gaben im menschlichen Miteinander.

Diese Gedanken Bonhoeffers sind besonders im Kontext der heutigen politischen Lage bedenkenswert: „Uns bleibt der schmale Weg, jeden Tag zu nehmen, als sei er unser letzter, und dennoch in Glauben und Verantwortung so zu leben, als läge noch eine große Zukunft vor uns.“

Pfarrer Mathias Bonhoeffer möchte aber keine umfassende Interpretation der Texte seines Großonkels vorgeben. Er sagt im Video: „Das überlasse ich den Menschen, die zuhören. Jeder soll seinen eigenen Weg finden, das Gehörte zu verarbeiten.“ Er ist überzeugt, dass „die Bilder und Texte für sich selbst sprechen.“

Die Aufzeichnung mit Mathias Bonhoeffer war im Jahr 2020 zum 75. Todestag von Dietrich Bonhoeffer in Köln entstanden. Kantor Thomas Frerichs und Bettina Scheibler untermalten die Zeilen des Theologen musikalisch:

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Text: APK
Foto(s): APK

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Kommunikation ist eine Schatzsuche: „Marte Meo“-Fachtag der Diakonie Kitas Köln und Region

„Jedes Kind wird mit einer Goldmine geboren.“ Diesen „Schatz“ gelte es zu heben. Von dieser Aussage ist die Niederländerin Maria Aarts überzeugt und vertrag sie daher auch im Rahmen eines Fachtages der Diakonie Kitas Köln und Region in Worringen. Vor den interessierten Zuhörerinnen und Zuhörern stellte sie auch ihre Marte Meo-Methode vor und zeigte „Entwicklungsmöglichkeiten im Kita-Alltag“ auf.

Die Niederländerin arbeitete im Jahr 1976 in einer Einrichtung für autistische Kinder in Südholland, als ihr klar wurde, wie wichtig es wäre, auch die Eltern den Behandlungsprozess und die gezielte Förderung der Kinder einzubeziehen. Schon immer hatte die Tochter eines Bauunternehmers, sie selbst ist das achte von insgesamt 14 Kindern, gerne Menschen beobachtet und ihren „trainierten Augen“ verdankte sie auch ihre Fähigkeit, auch mit extrem verschlossenen Kindern in Kontakt zu treten. Eine verzweifelte Mutter klagte ihr einmal: „Wir haben genug Zeit und genug Liebe, aber uns fehlen die Informationen.“

Diese Informationen stellt die Marte Meo-Methode (lat., übersetzt etwa „aus eigener Kraft“) Eltern, Angehörigen und pädagogischen Fachkräften in Form von detaillierten Interaktionsanalysen anhand kurzer Videoclips von Alltagssituationen zur Verfügung. Ziel ist es, zu ermutigen und „erfolgreiche Interaktionsmomente“ zu schaffen, indem nicht nur die eigene Interaktion kritisch hinterfragt und trainiert wird, sondern vor allem Potenziale entdeckt und gefördert werden.

Auf Korrekturen verzichten

Doch nicht nur im Kita-Bereich oder in der Arbeit mit verhaltensauffälligen Kindern und Jugendlichen findet die Marte Meo-Methode Anwendung. Auch im Umgang mit an Demenz erkrankten Personen kann eine sehr auf das Freilegen von Potenzialen fokussierte Kommunikations- und Interaktionsstrategie Pflegenden und Angehörigen helfen, Zugang zu den Betroffenen zu finden. Am Beispiel einer an Demenz erkrankten Dame und ihrer Pflegerin machte Maria Aarts deutlich, worauf es dabei vor allem ankommt. Nach ihrer Ansicht sind dies ein „einladendes“ Gesicht und eine ruhige, freundliche Stimme. Außerdem benötigen die Aktivitäten und Äußerungen des Gegenübers Raum. Dabei sollte auf Korrekturen verzichtet werden. Stattdessen könnten die pflegende Person zeigen und leiten.

Die kleine Edda und ihr Vater waren die „heimlichen Stars“ des Fachtages, ob beim Spielen oder beim Erlernen des Zähneputzens – in kleinen Schritten erklärte Maria Aarts, welche Handlungsstrategien sich aus den Videoclips für den Erziehungsalltag ableiten lassen: Eltern sollten grundsätzlich nicht mitspielen, sondern sich möglichst darauf beschränken, die Tätigkeiten des Kindes präzise zu benennen. Das Wiederholen von lautlichen bzw. sprachlichen Äußerungen des Kindes erzeugt Verbundenheit und vermittelt dem Kind das Gefühl: „Du wirst gesehen. Du wirst gehört.“ Sofern sie intervenieren, sollten die Eltern ebenfalls in Worte fassen, was sie tun, und stets Respekt vor der Initiative des Kindes zeigen.

Kind durch Lob und positive Verstärkung ermutigen

Beim Lernen neuer Dinge muss das Gehirn entspannt und konzentriert gleichzeitig sein, was nur in einer angenehmen, angstfreien Atmosphäre gelingen kann. Der Erwachsene muss sagen, wie es weitergeht und wenn ein Lernschritt gelungen ist, das Kind durch Lob und positive Verstärkung ermutigen. Statt zu korrigieren, sollte der Erwachsene Vorschläge machen und den gesamten Lernprozess durch die Doppelinstruktion (sagen und zeigen) begleiten.

Nach der Mittagspause wurden zwei weitere Diakonie-Kitas des Kirchenkreises Köln und Region, die Kita Werkstattstraße in Nippes und die Kita Fröbelstraße in Ehrenfeld, Marte Meo-zertifiziert. Die Kinderwelt Immanuel in Longerich ist bereits seit 2023 zertifizierte Marte Meo-Kita. Der evangelische Kitaverband Köln-Nord hat 2016 mit der Marte Meo-Ausbildung bei den Mitarbeitenden begonnen. Der Startschuss im Jahr 2016 war ein Marte Meo Fachtag beim evangelischen Kitaverband Köln-Nord. „Da ist der Funke übergesprungen“, erinnerte sich Constanze Moths aus der Geschäftsleitung Diakonie Kitas Köln und Region gGmbH. Seitdem ist Marte Meo fester Bestandteil in der Kitaarbeit. Sowohl Marte Meo-Kollegentrainer als auch Marte Meo – Praktiker wurden und werden auch in der neuen Trägerschaft „Diakonie Kitas Köln und Region gGmbH“ ausgebildet. Aktuell sind 10 Marte Meo-Kollegentrainer und nahezu 50 Marte Meo-Praktiker ausgebildet. Der Weg mit Marte Meo kann also weitergehen.

Text: Priska Mielke
Foto(s): Priska Mielke

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Ausstellung in der Trinitatiskirche: Entwicklung der Evangelischen Kirche in Köln und Region

„Form follows Function“ – diese Formel beschreibt die Geschichte des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region und damit die Entwicklung der evangelischen Kirche in der Metropolgegend am Rhein. In einer Ausstellung, die vom 12. bis 30. April 2024, jeweils dienstags bis sonntags in der Zeit von 15 bis 18 Uhr, geöffnet ist, zeigen die vier Kölner Kirchenkreise und der Kirchenverband die Entwicklung von vielen einzelnen Gemeinden mit eigener Kirchensteuerhoheit hin zu einer starken Gemeinschaft. Die Ausstellung wird in der Trinitatiskirche, Filzengraben 4, 50676 Köln, gezeigt.

„Was ist wesentlich im Lauf der Zeiten?“ – Die Einschätzung hängt vom Betrachter, dem Zeitpunkt der Frage und den aktuellen Erfahrungen ab. Gegenwärtig erleben Kirchen gewaltige Veränderungen. Vieles wird erst mit einem weiten, historischen Blick verständlich. „Wie entstand der Kirchenverband, der unsere vielfältigen Dienste organisiert? Welche Weichenstellungen wurden 1964 mit der Aufteilung des Kirchenkreises Köln gestellt?“

Dabei zeigt sich: Die Gestalt der Kirche ist sehr wandlungsfähig – nach dem Grundsatz „form follows function“. Mit Displays und anschaulichen Exponaten zeigt die Ausstellung wichtige Stationen der Entwicklung der Evangelischen Kirche in Köln und Region. Rund 230.000 Mitglieder leben heute in den vier Kirchenkreisen, die im vergangenen Jahrhundert über Jahrzehnte noch ein großer Kirchenkreis waren. In Zukunft werden aus den vier Kölner Kirchenkreisen wieder zwei werden. Besucherinnen und Besucher sind eingeladen, die Geschichte des Verbandes zu entdecken.

www.trinitatiskirche-koeln.de

Text: APK
Foto(s): APK

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Gemeinschaftliches Engagement gegen Wohnungsnot: Scheckübergabe an das Netzwerk Wohnungsnot RheinBerg

Ein Tag der Freude im Gemeindesaal „Engel am Dom“ in Bergisch Gladbach: Denn vor kurzem fand die Scheckübergabe von 3.200 Euro an das Netzwerk Wohnungsnot RheinBerg statt. Die Elektro Meißner GmbH aus Odenthal spendete 2.500 Euro. Die EFG Rheinland KG aus Hennef zeigte ihre Unterstützung mit einer Spende von 500 Euro. Abgerundet wurde die Spendenaktion durch die 200 Euro, die vom UNI ELEKTRO Fachgroßhandel beigesteuert wurden.

Die Geschäftsführung von Elektro Meißner, der Regionalbeauftragte des Diakonischen Werkes Köln und Region und die Leiterin des  Netzwerk Wohnungsnot RheinBerg kamen zusammen. Das zusätzliche Geld wird es dem Netzwerk ermöglichen, seine Hilfsangebote weiter auszubauen und eine noch effektivere Unterstützung für diejenigen zu leisten, die bereits wohnungslos oder von Wohnungslosigkeit bedroht sind.

Das Netzwerk Wohnungsnot RheinBerg ist ein Beratungs- und Hilfesystem. Es richtet sich an Personen, die im Rheinisch-Bergischen Kreis akut von Wohnungsverlust bedroht oder unmittelbar von Wohnungslosigkeit betroffen sind. Im Jahr 2023 nutzen 715 Ratsuchende die kreisweiten Angebote von Netzwerk Wohnungsnot. Das Angebot richtet sich an Frauen und Männer, die nicht mehr über ein gesichertes Mietverhältnis verfügen und bei denen es Schwierigkeiten insbesondere in den Bereichen Wohnen, Arbeit, soziale Kontakte, Gesundheit und Finanzen gibt. Das Team unterstützt die Klientinnen und Klienten dabei, die vorhandene Wohnung zu sichern oder eine neue zu finden und in dieser zurechtzukommen. Hilfe gibt es bei der Klärung der persönlichen und wirtschaftlichen Situation und bei Behördenangelegenheiten. Bei Bedarf wird in adäquate Beratungs- und Hilfemöglichkeiten weitervermittelt. Träger des Netzwerkes Wohnungsnot RheinBerg ist Diakonisches Werk Köln und Region gGmbH.

Text: Frauke Komander/APK
Foto(s): Diakonisches Werk

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Was tun, wenn Freiheit unfrei macht? Klimaaktivistin Luisa Neubauer und Soziologe Nikolaj Schultz auf der lit.COLOGNE

„Müssen wir unsere Definition von Freiheit ändern?“ Unter dieser sehr grundsätzlichen Leitfrage stand ein Abend der 24. lit.COLOGNE. Zu Gast in den BALLONI Hallen (Ehrenfeldgürtel 88 – 94) waren Klimaaktivistin Luisa Neubauer und der junge dänische Soziologe Nikolaj Schultz. Dessen literarischer Essay „Landkrank“ verhandelt die Verantwortung des Einzelnen angesichts des Klimawandels und das Dilemma, dass altbewährte „westliche“ Freiheitsbegriffe irgendwie nicht mehr in eine Zeit zu passen scheinen, in der auf einer hyperglobalisierten Welt „alles mit allem zusammenhängt“. Müsste vielleicht an die Stelle des biblischen Anspruchs „in der Welt, nicht von der Welt“ zu sein, die Erkenntnis treten: „We live in the world and from the world“ („Wir leben in der Welt und von der Welt“)?

„Being trapped by your own being“ (im eigenen Sein gefangen sein), so beschrieb Nikolaj Schultz den Zustand nicht nur des ihm nicht unähnlichen Protagonisten, sondern des Menschen des 21. Jahrhunderts im allgemeinen – und zog einen Vergleich zur „Neurasthenie“ des 19. Jahrhunderts, die ebenfalls Ausdruck einer kollektiven Überforderung (damals angesichts der Industrialisierung) war. Schultz prognostizierte, die Menschheit stehe vor einem moralisch-ethischen Dilemma: Das Ausleben der individuellen Freiheiten lasse Freiheiten schwinden.

Wie können wir als freie Individuen mit den Folgen des Klimawandels leben?

In „Landkrank“ lässt Schultz seinen Protagonisten vor der unerträglich gewordenen Pariser Sommerhitze (und nicht zuletzt seinen eigenen Gewissenskonflikten) mit einem Boot auf die Mittelmeerinsel Porquerolles fliehen und dabei immer wieder sein „philosophisches und soziologisches Handgepäck“ auf seine Anwendbarkeit auf die krisengeschüttelte Gegenwart prüfen. Luisa Neubauer verfasste das Vorwort Schultz´ Werk. Ihre Aufgabe sah sie darin, alltagstaugliche, einfache Worte für die philosophischen Stellungnahmen des Buches zu finden.

Dessen Kernfrage lautet: Wie können wir als freie Individuen mit den zwangsläufigen Folgen des Klimawandels leben? Der Soziologe und die Klimaaktivistin waren sich darin einig, dass man es mit einer Wechselwirkung zwischen Struktur und individuellem Handeln zu tun habe und sie teilten die Skepsis gegenüber Aktivisten und Aktivistinnen, die zu stark die individuelle Verantwortung betonen.

„Es geht darum, sich selbst als politisches Wesen zu begreifen!“, konstatierte Luisa Neubauer. Aufgrund der zahlreichen parallelen Krisen hätten jedoch viele Menschen resigniert oder sich in den Zynismus geflüchtet. Dabei würden moralische Überheblichkeit, Vorwürfe und Schuldzuweisungen jedoch nicht weiterführen, erklärte Neubauer: „Wenn du willst, dass sich Menschen engagieren, musst du sie dazu bringen, sich selbst leiden zu können.“

Für ihr Lebenswerk hatte Klimaaktivistin Luisa Neubauer im Jahr 2023 den ökumenischen Predigtpreis erhalten. Luisa Neubauer, selbst evangelisch und in der Jugendarbeit ihrer Gemeinde in Hamburg aufgewachsen, nahm die Ehrung „stellvertretend für alle Engagierten in der Klimabewegung“ an. Sie erlebe Predigten und auch Kirche als „Kraftzentren“, weil sie „Menschen aufrichten können und einladen, bewusst zuzuhören und innezuhalten“, sagte sie bei der Preisverleihung. Das sei Voraussetzung, „damit Menschen ihre Sorge in Fürsorge verwandeln können“.

„Freiheit ist mehr als die Abwesenheit von Abhängigkeiten.“

Ein entscheidender Schritt auf diesem Weg sei, sich der eigenen Abhängigkeiten bewusst zu sein und sie anzunehmen. Schultz forderte eine Transformation von „du lebst für dich selbst“ zu „du lebst von den anderen“ und Luisa Neubauer ergänzte: „Freiheit ist mehr als die Abwesenheit von Abhängigkeiten.“

„Sie sind in den vergangenen Jahren spiritueller geworden“, wandte sich Moderatorin Stephanie Rohde an Luisa Neubauer, die 2023 zu Gast auf dem evangelischen Kirchentag in Nürnberg war und sich dort unter anderem für ein intergenerationelles Klimaengagement ausgesprochen hatte.  Neubauer stellte zunächst klar, was sie unter Spiritualität nicht versteht: ab und zu Yoga zu machen und den gesamten Markt, der sich rund um das Thema Selbstliebe entwickelt hat. Stattdessen gehe es um ein Gefühl der Verbundenheit, Verantwortungsbewusstsein und das Investieren in tragfähige Beziehungen: „Engaging in ethical relations can be an experience of freedom.“ (Sich auf ethische Beziehungen einzulassen, kann eine Erfahrung von Freiheit sein.)

Was den „intergenerational struggle“, den Konflikt zwischen den Generationen, betrifft, brachte Luisa Neubauer, die selbst ein Buch gemeinsam mit ihrer Großmutter geschrieben hat, den religiös konnotierten Begriff der „Vergebung“ ins Spiel und forderte Respekt vor der Lebensleistung der älteren Generation ein. Wir hätten es eher mit einem patriarchalen Konflikt als mit einem Generationenkonflikt zu tun.

Für Nikolaj Schultz verlaufen die Konfliktlinien vor allem zwischen denjenigen, die die Produktion ausweiten wollen und denjenigen, die sie begrenzen wollen. Er plädierte dafür, das Gefühl des Unbehagens als Zeichen der Bewusstheit wertzuschätzen.

Text: Priska Mielke
Foto(s): Priska Mielke

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