Gestalten in einer Zeit des Übergangs: Einführung des Kreissynodalvorstands Köln-Mitte in die Ämter

„Wir leben in einer Zeit des Übergangs“, sagte Pfarrerin Miriam Haseleu, Synodalassessorin im Kirchenkreis Köln-Mitte, und bezog sich darauf, dass die Kirchenkreise Köln-Nord, Mitte und Süd zu Beginn des kommenden Jahres fusionieren werden. Damit ist die Amtszeit der Mitglieder im Kreissynodalausschuss überschaubar, die in einem Gottesdienst in der Kartäuserkirche in ihre Ämter eingeführt wurden. Sie werden aber nach der Fusion in einem Bevollmächtigtenausschuss weiterhin die Interessen ihres dann aufgelösten Kirchenkreises vertreten.

Im Kreissynodalvorstand sitzen: Pfarrerin Susanne Beuth, Superintendentin, Pfarrerin Miriam Haseleu, Assessorin, Pfarrer Christoph Rollbühler, Skriba, Pfarrer Thomas vom Scheidt, 1. stellvertretender Skriba, Pfarrer Uwe Rescheleit, 2. Stellvertretender Skriba, Andreas Wener, Synodalältester, Herbert Klischke, stellvertretender Synodalältester, Annette de Fallois, Synodalälteste, Dr. Heike Henneken, stellvertretende Synodalälteste, Bernd Margraf, Synodalältester, Christopher Braun, stellvertretender Synodalältester, Matthias Kämper, Synodalältester, und Ouirin Seifert, stellvertretender Synodalältester. Haseleu entschuldigte Christopher Braun und Herbert Klischke, die in einem Gottesdienst in Nippes in ihre Ämter eingeführt werden. Nicht mehr im Kreissynodalvorstand vertreten sind Kerstin Meyer und Eva Hoffmann-Zedlitz.

Jesus und die Samariterin am Jakobs-Brunnen

Die Prädikantin Almute Löber predigte über die Jesus und die Samariterin am Jakobs-Brunnen aus Johannes 4, 5-15. Es sei ungewöhnlich, dass Jesus den Weg von Judäa nach Galiläa über Samarien gewählt habe, sagte die Predigerin. „Juden mieden diesen Weg.“ Jesus und die Frau aus Samarien trafen sich an einem Brunnen. Die kämen in der Bibel immer wieder vor und stünden symbolisch für Orte der Begegnung, der Beziehung, der Verbindung, aber auch für Fruchtbarkeit und Reinheit. „Da kommt eine Frau aus Samarien, um Wasser zu schöpfen. Jesus spricht zu ihr: Gib mir zu trinken! Denn seine Jünger waren in die Stadt gegangen, um Speise zu kaufen. Da spricht die samaritische Frau zu ihm: Wie, du, ein Jude, erbittest etwas zu trinken von mir, einer samaritischen Frau?“, heißt es bei Johannes. Und weiter: „Jesus antwortete und sprach zu ihr: Wenn du erkenntest die Gabe Gottes und wer der ist, der zu dir sagt: Gib mir zu trinken!, du bätest ihn, und er gäbe dir lebendiges Wasser. Spricht zu ihm die Frau: Herr, du hast doch nichts, womit du schöpfen könntest, und der Brunnen ist tief; woher hast du denn lebendiges Wasser?“

„Die Frau am Brunnen bleibt ganz cool, als Jesus sie anspricht. Und sie fragt beharrlich nach“, sagte Löber. Den Namen der Frau erfahre man in der Geschichte nicht. Aber, dass sie fünfmal verheiratet war und ihr sechste Mann nicht ihr Ehemann ist. „Was hat diese Frau alles erlebt? Die Nachrichten sind voll von Meldungen, was Frauen und Mädchen geschehen kann. Dass es Frauenhäuser geben muss, ist erschütternd. Alle drei Minuten wird in Deutschland ein Fall von häuslicher Gewalt verzeichnet. Die Opfer sind fast immer weiblich. 360 Frauen sind 2023 durch ihre Partner getötet worden. Das ist ein Skandal.“

Die Frau am Jakobsbrunnen sei kritisch, sie biete Jesus Paroli. Gleichzeitig spüre sie das Besondere an der Begegnung. „Das ist keine billige Anmache.“ Jesus überschreite Grenzen. Die zwischen Männern und Frauen, und die zwischen Juden und Samaritern. „Er gibt der Frau Würde. Er befreit sie gewissermaßen. Man kann sich förmlich vorstellen, wie sie sich aufrichtet.“

Jesus wende sich gegen jede Form der Diskriminierung und Ungleichbehandlung wegen des Geschlechts, der sexuellen Orientierung, des sozialen Status körperlicher Beeinträchtigungen. „Er nimmt das lebendige Wasser und löscht den Durst der Seele. wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm gebe, den wird in Ewigkeit nicht dürsten, sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, das wird in ihm eine Quelle des Wassers werden, das in das ewige Leben quillt.“

Löber rief dazu auf, Vorurteile und Tabus hinter sich zu lassen und aufzubrechen in eine neue Zeit.

Musikalisch furios begleitet wurde der Gottesdienst von Kantor Thomas Frerichs und dem Lutherchor.

Text: Stefan Rahmann
Foto(s): Stefan Rahmann

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