Heute, am 9. November 2020 erinnern wir uns an die Reichspogromnacht 1938. Sie haben die Möglichkeit, an folgenden Gedenkveranstaltungen teilzunehmen:
Livestream der Synagogen-Gemeinde Köln um 17 Uhr
Die Synagogen-Gemeinde Köln und die Kölnische Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit laden zu einer Gedenkveranstaltung per Livestream ein. Der Geschäftsführer der Synagogen-Gemeinde Köln, David Klapheck, wird die Veranstaltung moderieren. Schülerinnen und Schüler des Dreikönigsgymnasiums Köln, der Kaiserin-Augusta-Schule und der Jüdischen Religionsschule der Synagogen-Gemeinde beteiligen sich am Programm. Unter anderem Oberbürgermeisterin Henriette Reker wird ein Grußwort sprechen. Mehr Informationen finden Sie auf der Homepage der Synagogen-Gemeinde.
Musikalischer Gedenkgottesdienst um 18 Uhr
Ein musikalischer Gedenkgottesdienst mit Prädikant Martin Weiler wird um 18 Uhr in der AntoniterCityKirche stattfinden. Die musikalische Gestaltung obliegt Johannes Quack (Orgel) und Ina Stocke (Oboe).
Gedenkgottesdienst mit Gedichten und Musik um 19 Uhr
Ein besonderer Gedenkgottesdienst mit Texten und Musik „gegen das Vergessen“ wird in der Philipp Nicolai-Kirche, Nibelungenstraße 62, 50739 Köln, in der Evangelischen Kirchengemeinde Köln-Mauenheim gefeiert. Im Gottesdienst, der vom Arbeitskreis Ökumene und den Schauspielern Gerrit Pleuger und Melchert gestaltet wird, werden Gedichte aus verschiedenen Konzentrationslagern vorgetragen. Der Gottesdienst beginnt um 19 Uhr. Um telefonische Anmeldung wird gebeten: 0221 – 6603225.
https://www.kirchenkreis-koeln-mitte.de/wp-content/uploads/2020/11/2020-08-06_AntoniterQuartier-Ebels-08-1-e1604913148424-scaled.jpg14402560/wp-content/uploads/2020/11/logo.png2020-11-09 11:00:002020-11-09 11:00:00Gedenkveranstaltungen am 9. November
Nachrichten von der Kreissynode des Evangelischen Kirchenkreises Köln-Mitte
Es ist alles anders in diesem Jahr der Corona-Pandemie. So konnten sich die Mitglieder der Kreissynode des Kirchenkreis Köln-Mitte in diesem Herbst nicht auf einer Präsenzveranstaltung austauschen, sondern nutzten das Medium einer Zoom-Videokonferenz. „Das Corona-Virus hat unsere Welt verändert. Mit Kraft, Liebe und Besonnenheit werden wir aber auch diese ungewohnte Situation meistern“, stellte denn auch Superintendentin Susanne Beuth, seit 1992 Pfarrerin in Köln-Klettenberg, in ihrem Jahresbericht fest. 59 von insgesamt 69 Synodalen aus den sechs zugehörigen Kirchengemeinden beteiligten sich an der digitalen Zusammenkunft.
Andacht
Pfarrerin Mareike Maeggi
Doch zunächst begann die Kreissynode auf vertrautem Weg – mit einer Andacht, bei der die Synodalen zwar „über die Stadt verstreut, doch geeint in ihrem Wunsch, Kirche mit Leben zu füllen“, seien. So Pfarrerin Mareike Maeggi, seit Februar 2020 Pfarrerin in Klettenberg, die die Gestaltung der Zoom-Andacht übernommen hatte. Sie hatte sich in das Tersteegenhaus begeben, um daran zu erinnern, dass Kirche ein Raum ist, in dem es Platz für Menschen gibt, dass niemand das Leid der Geflüchteten an den Grenzen Europas ausblenden dürfe. Gerade die aktuelle Situation der Corona-Pandemie mache es noch notwendiger hinzusehen, neue Ideen zu entwickeln, um den Menschen zu helfen und kreativ zu denken. „Wir haben Platz und sollten noch mehr Platz schaffen für Geflüchtete, denn als Christen sind wir aufgefordert zu den Menschen hinzugehen“, mahnte die Pfarrerin. Seelsorge und „social closeness“ seien jetzt gefragt, betonte sie, bevor Kirchenmusiker Thomas Frerichs, digital zugeschaltet aus der Südstadt, dazu passend eine wunderbare Version von Michael Jacksons „We Are The World“ spielte. Nach den Fürbitten mit der Chatfunktion bat Pfarrerin Mareike Maeggi um Spenden für die Seenotrettungsorganisation Sea-Watch, die ja schon länger durch Kirchenkreis und Gemeinden unterstützt wird.
Grußwort der Landeskirche
Oberkirchenrat Bernd Baucks
Bernd Baucks, Oberkirchenrat der Evangelischen Kirche im Rheinland, lobte als Gast der „virtuellen Kartause“, der Kirchenkreis Köln-Mitte sei dabei sich mit Leuchtturmprojekten gut und weithin sichtbar für die Zukunft zu positionieren. „Kirche muss mitten im Leben stehen, nicht festgewachsen sein in Traditionen. Bei unserer Visitation waren die Mitglieder der Kirchenleitung beeindruckt von der Arbeit im Kirchenkreis Köln-Mitte“, machte er Mut, auch im Hinblick auf sinkende Mitgliederzahlen, kreativ zu denken und dem Abwärtstrend konstruktiv zu begegnen.
In seinem Grußwort gedachte der Oberkirchenrat zudem der, am 11. Oktober 2020 verstorbenen, ehemaligen Synodalältesten Marlis Bredehorst. „Sie war souverän und klar im Auftreten. Sie hat die Geschlechtergerechtigkeit und Vielfalt innerhalb der Kirche vorangetrieben. Eine Aufgabe, die nun wir fortführen müssen.“ Pfarrerin Dorothee Schaper, Frauenreferentin im Evangelischen Kirchenverband Köln und Region, erinnert anschließend an Marlis Bredehorst mit einem Gedicht von Dorothee Sölle „Gegen den Tod“.
Bericht der Superintendentin
Superintendentin Susanne Beuth
Kreativ und konstruktiv – das sind Stichworte, die auch den Jahresbericht von Superintendentin Susanne Beuth kennzeichneten. „Social distancing wurde im ersten Lockdown als Form der Nächstenliebe praktiziert.“ Die Menschen in den Gemeinden hätten mit bewundernswertem Engagement Kirche neugestaltet. Es wurden Gottesdienste online gefeiert, Talkrunden digital umgesetzt, Podcasts auf den Weg gebracht und zugleich Predigten an Wäscheleinen aufgehängt, mit dem „Segen to go“ Freude geschenkt und wieder telefoniert und Briefe geschrieben, um möglichst niemanden allein zu lassen. „In diesem zweiten Lockdown, jetzt im November, haben wir alle aus unseren Fehlern gelernt. Präsenzgottesdienste mit Hygienekonzepten dürfen wieder Kraftquellen für Menschen sein. Gerade entwickeln wir Konzepte für Weihnachten.“ Ein anstrengendes Jahr sei 2020, hob sie hervor, umso mehr gebühre allen ehren- und hauptamtlich Tätigen in den Gemeinden und übergemeindlichen Arbeitsfeldern ihr Dank.
Immerhin könne man in Anbetracht von Corona-Sorgen, Rassismus, Antisemitismus, den Aufrufen zu Gewalt, die mit der Wahl in den USA einhergingen, dem Klimawandel und Nachrichten von Naturkatastrophen manchmal, Kraft, Liebe und Besonnenheit nicht mehr spüren. „Das kann wahrhaft ängstlich und mutlos machen, doch hoffentlich nie so sehr, dass niemand mehr da ist, der uns tröstet.“
Im Zuge einer Video-Synode im Sommer tauschten sich die Synodalen auch zum Thema Diakonie aus. „Die gute Vernetzung von Gemeinden, Diakonie und Kirche ist ein wichtiger Baustein, um unseren Auftrag für die Menschen zu erfüllen“, blickte die Superintendentin auf die Sommersynode zurück. In diesem Jahr habe sich die Struktur des Diakonischen Werkes Köln und Region verändert, um schneller auf Herausforderungen reagieren zu können. Auch die kirchlichen Strukturen selbst seien derzeit im Wandel, führte sie aus, denn sie würden oft als kompliziert wahrgenommen, dabei „sollen Strukturen nicht Kräfte binden, sondern ihnen dienlich sein“. Kirche weniger amtlich, stattdessen offen und lebendig zu präsentieren, sei das Ziel.
Dazu passte ihr Bericht von der Feierstunde zur Verleihung der Pfarrer-Georg-Fritze-Gedächtnisgabe an den Angermünder Religionslehrer Wolfgang Rall in Brandenburg. Wolfgang Rall wirkt dort als evangelischer Religionslehrer an einem Gymnasium mit seinen Schülern aktiv und kreativ rechten Strömungen entgegen und setzt sich seit Jahren im „Bürgerbündnis für eine gewaltfreie, tolerante und weltoffene Stadt“ ein.
Wie die Zukunft der Kirche bis 2030 aussehen könnte, erläuterte Pfarrerin Miriam Haseleu im weiteren Verlauf der Kreissynode. Dabei stellte sie als Mitglied der vor zwei Jahren gegründeten Projektgruppe den neuen Hashtag „#HimmelAufKoeln“ vor. #HimmelAufKoeln zeigt evangelische Kirche da, wo sie vernetzt, bunt, divers, digital, politsch und nachhaltig ist. Haseleu lud die Synodalen zu Teamarbeit ein und dabei Dinge auszuprobieren, sich flexibel und digital aufzustellen, um sichtbar und zeitgemäß als Kirche nach außen hin zu strahlen.
Zur zeitgemäßen Ausstrahlung des Kirchenkreises gehört auch das neue Gesicht der Homepage, die sich zusammen mit den Homepages der Kirchenkreise Köln-Nord und Köln-Süd äußerlich der des Kirchenverbandes angenähert hat und, sobald sie freigeschaltet ist, unter anderem auch auf Smartphones und Tablets ohne Einbußen der Lesequalität funktionieren wird, wie Andy Ebels vom Amt für Presse und Kommunikation des Kirchenverbandes den Synodalen bei ihrer Sitzung erläuterte.
Schutzkonzept
Jugendreferentin Nina Paganotto mit dem Schutzkonzept-Flyer
Das Interventionsteams des Kirchenkreises erarbeitete zu dem im Juni 2019 von der Synode beschlossenen Schutzkonzept gegen sexualisierte Gewalt einen Flyer, der die wichtigsten Bausteine des Konzepts in die Breite der Gemeinden bringen soll. Vorgestellt wurde dieser Flyer durch Jugendreferentin Nina Paganotto. Im Flyer werden als Vertrauenspersonen Pfarrerin Miriam Haseleu und Pfarrer Markus Herzberg benannt. „Sie sind die Ansprechpartner für Kinder und Jugendliche, die sexualisierte Gewalt erfahren, und für alle, die bei Beobachtungen oder Anzeichen Unterstützung brauchen. Sie hören zu und können weitere Hilfe vermitteln“, erläuterte sie. Im Flyer heißt es: Sexualität ist eine gute Gabe Gottes. Sie zu würdigen bedeutet im Kirchenkreis Köln-Mitte, im besonderen Maße dafür Sorge zu tragen, dass junge Menschen ihre Sexualität als eine einmalige, positive Lebenskraft erkennen und auch in dieser Hinsicht selbstbestimmt und geschützt leben können.“ Bei der Erstellung des Flyers und der Erarbeitung des Themas wurde das Team unterstützt von Sexualpädagogin Anja Franke vom Koblenzer Institut für Sexualpädagogik. Sie hob in ihrem Kurzvortrag auf der Kreissynode klar hervor, dass Jugendliche ein Recht auf sexuelle Bildung haben, denn: „Nur wer Bescheid weiß, kann auch Bescheid sagen.“ Die Balance zwischen Nähe und Distanz, zwischen Schutz und Selbstbestimmung bei der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen im Gemeindeleben zu finden, sei nicht immer leicht, räumte sie ein. Die Frage „Was braucht der Jugendliche jetzt gerade an Nähe oder Distanz?“ könne hier helfen.
CASM
Pfarrerin Dr. Anna Quaas
Ein aktuell ergänzter Tagesordnungspunkt betraf den Partnerschaftsausschuss Comisión de Acción Social Menonita (CASM), um den die Leiterin des Ausschusses, Pfarrerin Dr. Anna Quaas, gebeten hatte. So berichtete sie: „Am 4. November fegte der Hurrikan Eta über Honduras hinweg. Mitglieder unserer Partnerorganisation CASM und die Frauen von Visitatión Padilla haben uns von verheerenden Schäden geschrieben. Es ist dringend Soforthilfe geboten.“ Ihr Antrag auf eine Zuwendung in Höhe von 5.000 Euro wurde anschließend einstimmig angenommen. Zudem will die Synode einen Appell an die Bundesregierung richten, um mit Hilfe von THW oder NGO-Organisationen vor Ort umgehend Rettungsmaßnahmen einzuleiten.
Personalien
Synodalassessorin Miriam Haseleu
Ebenfalls jeweils einstimmig erfolgten die Wahlen zum Kreissynodalvorstand. Wiedergewählt wurden Pfarrerin Miriam Haseleu (Nippes) als Assessorin, Pfarrer Thomas vom Scheidt (Verbandspfarrer) als 1. und Pfarrer Christoph Rollbühler (Köln) als 2. stellvertretender Skriba. Auch die Synodalältesten Andreas Wener (Lindenthal), Bernd Margraf (Deutz/Poll), sowie Eva Hoffman von Zedlitz (Köln) als stellvertretende 3. Synodalälteste wurden wiedergewählt.2. Synodalälteste ist nach dem Rücktritt von Eva Bukow nun bis 2024 Kerstin Meyer (Nippes). Zwei Stellvertretungspositionen konnten vorerst nicht besetzt werden.
Die Synodalbeauftragten wurden en bloc einstimmig gewählt, ebenso einstimmig war das Votum für die jeweiligen Vorsitzenden der Ausschüsse.
Finanzen
Finanzkirchmeister Joachim Morawietz
Da die Mitglieder der Kreissynode 2019 einen Doppelhaushalt beschlossen hatten, gilt der aktuelle Haushalt bis 2021, wie Finanzkirchmeister Joachim Morawietz ausführte. Er erläuterte die Jahresrechnung 2019 mit Aufwendungen und Erträgen des Kirchenkreises Mitte. Das Jahresergebnis von -18107 Euro ergab sich im Wesentlichen aus großen Instandhaltungsaufwendungen am Worringer Bahnhof, die aus Rücklagen entnommen werden konnten, so dass das Bilanzergebnis mit 33.488 Euro positiv ausfiel.
Als Termine für die Frühjahrs- und die Herbstsynode des Kirchenkreises Köln-Mitte stehen Freitag, 11. Juni 2021, und Samstag, 13. November, fest.
Stichwort: Kirchenkreis Köln-Mitte
Der Evangelische Kirchenkreis Köln-Mitte setzt sich aus den sechs Gemeinden Köln, Riehl, Nippes, Lindenthal, Klettenberg und Deutz/Poll zusammen. In seinen Gemeinden leben etwa 45.300 Gemeindeglieder. Das „Parlament“ des Kirchenkreises, das aus derzeit 69 Synodalen besteht, ist die Kreissynode. Geleitet wird der Kirchenkreis Köln-Mitte von Superintendentin Susanne Beuth, gemeinsam mit dem Kreissynodalvorstand.
https://www.kirchenkreis-koeln-mitte.de/wp-content/uploads/2020/11/20201107_Kreissynode-Köln-Mitte_10-scaled-e1604839003224.jpg14402560/wp-content/uploads/2020/11/logo.png2020-11-08 08:00:162020-11-12 12:00:58„Gott gab uns einen Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit“
Heute und am nächsten Samstag tagen die vier Kreissynoden in Köln und Region. Die Kreissynoden leiten den jeweiligen Kirchenkreis, der sich aus den Kirchengemeinden bildet. Die Kreissynoden tagen in der Regel ein- bis zweimal jährlich. In der Zeit zwischen den Tagungen wird der Kirchenkreis vom Kreissynodalvorstand geleitet. Die Superintendentin/der Superintendent steht diesem vor und ist zugleich Dienstvorgesetze/Dienstvorgesetzter der Pfarrerinnen und Pfarrer.
Zum ersten Mal werden alle Sitzungen als Online-Veranstaltungen stattfinden. Am 7. November tagen die Kreissynoden des Evangelischen Kirchenkreises Köln-Mitte und des Evangelischen Kirchenkreises Köln-Süd. Am 14. November die Kreissynoden der Kirchenkreise Köln-Nord und Köln-Rechtsrheinisch.
Die Themen
Auf der Tagesordnung der Kreissynode Köln-Süd stehen unter anderem der Jahresbericht des Superintendenten Bernhard Seiger, Wahlen, unter anderem in den Kreissynodalvorstand und von Synodalbeauftragten, der Jahresabschluss 2019 sowie die Berichte aus den Kirchengemeinden und den Ämtern und Einrichtungen.
Auch die Kreissynode des Kirchenkreises Köln-Mitte wird sich über den Jahresbericht ihrer Superintendentin Susanne Beuth aussprechen, Wahlen durchführen, den Jahresabschluss 2019 beschließen und die Jahresberichte der Kirchengemeinden und Einrichtungen hören. Weitere Tagesordnungspunkte sind dort die Schutzkonzepte gegen sexualisierte Gewalt sowie der Stand der Beratungen zum Thema „Kirche in Köln auf dem Weg in die Zukunft“.
Auf dieser Homepage werden Sie mit unserer Nachberichterstattung auf dem Laufenden gehalten.
https://www.kirchenkreis-koeln-mitte.de/wp-content/uploads/2020/11/DSC0731-e1591455907840-scaled.jpg14402560/wp-content/uploads/2020/11/logo.png2020-11-07 00:00:002020-11-08 14:01:27Kreissynoden am heutigen Samstag
„Leben bis zuletzt“ – dieser kurze Satz steht auf einem Plakat, das direkt an der Eingangstür des Hospizes im Evangelischen Krankenhaus Bergisch Gladbach hängt. Und die Aussage dieses Plakates ist auch Programm der kleinen Station, auf der Menschen die letzten Tage ihres Lebens verbringen können.
Monika Meihack ist Pflegedienstleiterin des stationären Hospizes und Mitglied im Vorstand des Hospizvereins „Die Brücke“ e.V. Gemeinsam mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern hat sie die acht Zimmer bis ins kleinste Detail durchdacht und gestaltet. „Wer ins Hospiz kommt, der wird nicht mehr therapiert“, berichtet sie aus ihrem Alltag. Daher spricht sie auch immer von „Gästen“, wenn es um die Bewohnerinnen und Bewohner des Hospizes geht. „Jeder, der hier einzieht, weiß, dass er nicht mehr lange leben und bald sterben wird“, sagt Stadtsuperintendent Bernhard Seiger nach seinem Besuch im Hospiz in Bergisch Gladbach. „Er erlebt hier, dass er begleitet wird von Pflegekräften, palliativ ausgebildeten Fachkräften und von Menschen, die ehrenamtlich mitarbeiten, sodass die Zeit am Lebensende würdevoll und schmerzfrei gestaltet und erlebt werden kann.“
Und das spiegelt sich zum Beispiel auch in den acht Zimmern der Gäste wieder. Jedes hat eine eigene Terrasse, auf die auch das Bett herausgefahren werden kann. So konnten Angehörige auch trotz Auflagen durch die Corona-Pandemie hier ihre Liebsten besuchen und so auf dem letzten Abschnitt im Leben begleiten. Im Hospiz gibt es auch einen Raum der Stille. Hierhinein können sich sowohl Gäste wie auch Angehörige zurückziehen. In einem handgeschriebenen Buch finden sich viele Abschiedsgeschichten von Menschen, die hier gestorben sind. Man kann Musik hören, aber auch einfach nur seinen Gedanken nachhängen oder sortieren, was man erlebt hat.
Das Hospiz im Evangelischen Krankenhaus ist eng verbunden mit dem ambulanten Hospizdienst „Die Brücke“ in Bergisch Gladbach. Der ambulante Hospizdienst betreut schon seit vielen Jahren Menschen. Die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer arbeiten auch im stationären Hospiz mit und unterstützen so die Arbeit der hauptamtlich Mitarbeitenden. Der Evangelische Kirchenverband Köln und Region sammelt in diesem Jahr seine Diakoniespende für insgesamt sechs ambulante Hospizdienste in Köln und Region. Der Hospizverein Die Brücke e.V. gehört auch dazu. Alle Spenden bis zu einer Gesamthöhe von 100.000 Euro werden vom Kirchenverband verdoppelt. „Wir tragen mit unserer Gabe dazu bei, dass das Leben auch am Ende würdevoll gestaltet und erlebt werden kann“, sagte Stadtsuperintendent Bernhard Seiger weiter. Mit dem Geld wird die Arbeit an den sechs Orten unterstützt, sodass Fortbildungen und Anschaffungen finanziert werden können.
https://www.kirchenkreis-koeln-mitte.de/wp-content/uploads/2020/11/20201026_Hospiz_BGL_Gruppe_APK-scaled-e1604588371600.jpg13182342webadmin/wp-content/uploads/2020/11/logo.pngwebadmin2020-11-06 00:00:002020-11-06 00:00:00Hilfe für Menschen am Ende ihres Lebensweges – Das Hospiz am EKV in Bergisch Gladbach
Auch im November hält das Diakonische Werk Köln und Region seine Hilfsangebote aufrecht: Persönliche Beratungen – wie die Suchtberatung in Köln-Mülheim und in der Kölner Südstadt, die Flüchtlingsberatung und die Ausreise- und Perspektivberatung – finden weiterhin statt. Die Schuldnerberatungsstellen in Köln, Brühl und Bergisch Gladbach bleiben ebenfalls geöffnet. In allen Beratungsräumen wird auf ausreichenden Abstand geachtet. Plexiglasscheiben schützen Ratsuchende und Mitarbeitende. Beim Betreten der Beratungsstellen gilt die Maskenpflicht. Eine telefonische Terminvereinbarung ist zwingend erforderlich.
Die Teams der Erzieherischen Hilfen begleiten weiterhin Familien in Krisensituationen. Im Familienladen Buchheim bleiben die Beratungsangebote geöffnet.
Angebote für Wohnungslose
Im Diakoniehaus Salierring können Wohnungslose die Duschen, die Kleiderkammer und den Wäschereinigungsservice nutzen (zu neuen Öffnungszeiten). Auch die Fachberatung findet im größten Raum des Hauses statt. In der Krankenwohnung stehen nur noch Einzelzimmer zur Verfügung. Die Teams im Betreuten Wohnen sind weiterhin im Einsatz, nicht nur in Köln, sondern auch im Rheinisch Bergischen Kreis. Im Netzwerk Wohnungsnot ist unter anderem das Team zur Abwendung von Wohnungsverlust im Rheinisch-Bergischen Kreis unterwegs.
Arbeitssuchende
Für Arbeitssuchende in Köln sind die Anlaufstellen der Clearingstelle „Claro“ weiterhin geöffnet; ebenso ist der Lindweiler Treff für Publikumsverkehr und Beratung geöffnet, lediglich die Gruppenangebote setzen im November aus.
Die Kitas und Familienzentren erhalten den Betrieb aufrecht. Nur für Eltern und andere Erwachsene (ausgenommen Mitarbeitende) besteht ein Betretungsverbot, um die Zahl der Kontakte zu reduzieren.
https://www.kirchenkreis-koeln-mitte.de/wp-content/uploads/2020/11/1-e1592211844656.jpg11342016webadmin/wp-content/uploads/2020/11/logo.pngwebadmin2020-11-05 00:00:002020-11-05 00:00:00Weiter für Sie da! – Diakonisches Werk Köln und Region
Die aktuellen Corona-Schutzbestimmungen wirken sich auch auf den Alltag in unseren Kirchengemeinden aus. Zahlreiche Veranstaltungen sind daher abgesagt und fallen möglicherweise noch kurzfristig aus. Auf unseren Übersichtsseiten zu den Veranstaltungen finden Sie aktuelle Programmhinweise. Bitte prüfen Sie kurzfristig vor einer möglichen Teilnahme auf der Homepage des Veranstalters, ob der gewählte Termin tatsächlich stattfindet.
Im Gedenken an die Reichspogromnacht am 9. November 1938 lädt die Evangelische Kirchengemeinde Köln-Mauenheim-Weidenpesch zu einem besonderen Programm mit Texten und Liedern „gegen das Vergessen“ ein. Die Gedichte aus den Konzentrationslagern werden am Montag, 9. November, 19 Uhr, in der Philipp-Nicolai-Kirche, Nibelungenstraße 62, vom „Ensemble 1517“ vorgetragen. Mit dabei ist die Sängerin und Schauspielerin Gerrit Pleuger sowie der Schauspieler und Regisseur des Programms Uwe Melchert. Eine Anmeldung unter Telefon 0221/660 3225 ist erforderlich. Der Eintritt ist frei. www.kirche-mauwei.de
Am Sonntag feiern wir vielerorts Gottesdienste unter jeweils angepassten Schutz-Bestimmungen. Alternativ zu einer präsentischen Teilnahme können Sie natürlich einen Online-Gottesdienst feiern. Eine Übersicht über alle Gottesdienste finden Sie hier.
Online-Gottesdienste
08.11.2020, 10:00 Evangelische Kirchengemeinde Köln-Dünnwald
Tersteegenkirche, Amselstraße 22, 51069 Köln Gottesdienst LIVE per Internet
Pfarrer Torsten Krall
https://www.kirchenkreis-koeln-mitte.de/wp-content/uploads/2020/11/DSCF4890-e1586454239310-scaled.jpg14372560webadmin/wp-content/uploads/2020/11/logo.pngwebadmin2020-11-04 00:00:002020-11-04 00:00:00Reichspogromnacht und Online-Gottesdienste am Sonntag
Podiumsgespräch im Kölner Haus der Evangelischen Kirche über die Beihilfe zum Suizid
„Hilfe zum Sterben oder Hilfe beim Sterben?“, lautete die Eingangsfrage bei einem Podiumsgespräch im Kölner Haus der Evangelischen Kirche. Im Februar hat das Bundesverfassungsgericht entschieden: Beihilfe zum Suizid in Deutschland ist erlaubt, nachdem sie seit 2015 eine Straftat dargestellt hatte. Wer sein Leben beenden möchte, hat durch die neue Gesetzeslage das Recht auf Hilfe zur Selbsttötung.
Kritik der Kirchen
Das ist auf scharfe Kritik von Seiten der Kirchen gestoßen. Auf dem Podium saßen Anne Schneider, Realschullehrerin i.R. und Theologin, Manfred Kock, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland i.R., und Lukas Pieplow, Strafverteidiger aus Köln. Das Gespräch moderierte Dr. Martin Bock, Leiter der Melanchthon Akademie. Mitveranstalter war die Stiftung Allgemeinmedizin, der Kurator Prof. Dr. med. Jochen Gensichen sprach zu Beginn kurz über die Institution: „Wir möchten die öffentliche Wahrnehmung der Leistungen der Hausärzte verbessern, die nächste Generation von Hausärzten fördern und die hausärztliche Arbeit erforschen.“ Und zum Thema des Abends: „Sterbehilfe und ärztliches Handeln stehen konträr zueinander. Aber die Hausärzte, die ihre Patienten schon sehr lange kennen, sind oft die Personen, die die letzten Dinge abwägen.“
Option Suizid
Anne Schneider nannte für sich den Suizid in auswegloser Lage eine Option. „Mein Leben gehört Gott. Aber wem gehört mein Todeszeitpunkt?“ Es entspreche nicht ihrem Gottesbild, dass Gott patriarchalisch bestimme, „wann es so weit ist“. Kinder würden im Bauch ihrer Mütter sterben, weil es nichts zu essen gebe, oder kämen bei Bombardierungen ums Leben. „Kann das Gottes guter Plan sein?“ Jeder müsse seinen Todeszeitpunkt selbst bestimmen dürfen. Diese Freiheit müsse der Staat gewährleisten. Und jeder müsse Zugang haben zu Ärzten, die Hilfestellung leisten beim Suizid.
Anne Schneider verwies auf die Praxis bei der Abtreibung mit der Pflicht zu einem Beratungsgespräch. Diese seien ergebnisoffen. Die letzte Entscheidung liege bei der Frau. „Kein Arzt wird gezwungen, eine Abtreibung vorzunehmen.“ Es gehe im Übrigen nicht darum, ältere Menschen „loszuwerden“, die nicht mehr produktiv seien. Und auch nicht um den Abiturienten, der die Prüfung nicht bestanden habe und sein Leben als sinnlos betrachte. Die Kirche solle sich konstruktiv beteiligen, um ein Procedere für die freie Wahl des Todeszeitpunktes zu finden.
Wirtschaftlichkeit und Brauchbarkeit von Menschen
Manfred Kock betrachtet sein Leben als von Gott geschenkt. „Das gibt man nicht einfach zurück.“ Er stellte den Freiheitsgedanken derjenigen infrage, die das Urteil des Bundesverfassungsgerichts befürworten. „Diese Freiheit kostet was.“ Kock fürchtet, dass es am Ende um die Wirtschaftlichkeit und die Brauchbarkeit von Menschen geht. Der Präses i.R. erinnerte an den Intellektuellen Walter Jens, der im Falle von Demenz unter keinen Umständen mehr leben wollte und das auch immer gesagt habe. Seine Familie habe ihm diesen Wunsch nicht erfüllt. „Walter Jens war am Ende ein fröhlicher Irrer. Er war glücklich.“
Fünf bis acht Prozent aller Menschen lebten am Ende so, dass sie frei über ihren Todeszeitpunkt entscheiden könnten. „Das Bundesverfassungsgericht muss auf die Politik warten, die das Abstruse dieses Freiheitsbegriffs in Gesetze fassen muss.“ Und: „Der Staat kann auf Dauer nicht verhindern, dass die Rentabilität der Menschen eine Rolle spielt.“ Die Würde des Menschen sei bis zum letzten Atemzug zu schützen. „Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts ist nicht das Ende der Debatte.“
Schneider entgegnete, wer denn Leben beende. „Ist es die Natur und mein Körper oder Gott? Kann diese Gottesvorstellung tragen? Übrigens haben wir kein Problem damit, Leben zu verlängern.“ Sie verwies darauf, dass es in den Kirchen Überlegungen gebe, Sterbefasten gutzuheißen. Kock erklärte, dass er sich als in die Welt geschickt sehe mit all seinen Aufgaben und Möglichkeiten. „Diese Beauftragung verbindet mich mit Gott.“ Wenn ein Arzt einen Patienten lange genug begleitet habe und ihm ein Barbiturat auf Wunsch verabreiche, sei das eine Gewissensentscheidung und damit in Ordnung.
Juristische Betrachtung
„Eine gesetzliche Freigabe ist keine Freiheit.“ Strafrechtler Pieplow verwies auf die Gesetzeslage. „Das Bundesverfassungsgericht sorgt mit seinem Urteil nicht für Freiheit, Freiheit über alles. Der Gesetzgeber muss jetzt abwägen zwischen individuellen Freiheitsrechten und dem Schutz des Lebens. Niemand bekommt die größtmögliche Freiheit vor die Haustür gekippt. Man muss sich jetzt überlegen, wie dieser Abwägungsprozess konkret gestaltet werden kann.“ Pieplow kritisierte die scharfe Kritik der Kirchen an dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts als „undiplomatisch“. Sie hätten sich als ihrer Sache zu sicher agiert. „Mit diesem Rigorismus haben die Kirchen ihre Reputation nicht gestärkt.“
Anne Schneider verwies auf den US-Bundesstaat Oregon, wo es möglich sei, selbst über das Lebensende mit einem Medikament zu entscheiden. Dort habe man festgestellt: „Ein Drittel von denen, die das Medikament haben, macht davon Gebrauch.“
https://www.kirchenkreis-koeln-mitte.de/wp-content/uploads/2020/11/DSC_0404-scaled-e1604329295531.jpg12862284/wp-content/uploads/2020/11/logo.png2020-11-03 00:02:002020-11-12 09:01:41„Hilfe zum Sterben oder Hilfe beim Sterben?“
Bei der Reformationsfeier im Altenberger Dom fordert der Prediger Dr. Holger Pyka ein Ende der vermeintlichen Sicherheit vergänglicher Privilegien und lähmenden Routinen
Die Reformationsfeier des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region war mal wieder ganz großes Kino. Die Fenster des Altenberger Doms strahlten in der milden Herbstsonne und sorgten für ein besonderes Licht im Inneren. Mit dem Blechbläserensemble Harmonic Brass aus München hatte man ausgezeichnete Musiker gewinnen können, die im perfekten Zusammenspiel mit Domorganist Andreas Meisner die Feier auch zu einem konzertanten Erlebnis werden ließen. Aber schon das Lied zu Beginn des Gottesdienstes machte deutlich, dass diesmal alles anders werden würde.
Die Gemeinde durfte nämlich nicht singen. Mitglieder der Domkantorei Altenberg sangen die erste Strophe, die Gemeinde sprach die zweite, die dritte sang dann wieder der Chor. So ging es weiter während des gesamten Gottesdienstes. Auf jeder Kirchenbank saßen zwei Menschen mit Abstand. Man hatte sich vorher anmelden müssen. Stadtsuperintendent Bernhard Seiger begrüßte die Gäste. Er wünschte allen einen „gesegneten Gottesdienst in der Erwartungsfreude und in der Wachsamkeit für das, was uns in der Unsicherheit den Blick weitet“. Seiger war gemeinsam mit Superintendentin Andrea Vogel, Dom-Pfarrerin Claudia Posche und Pfarrer Christoph Rollbühler für die Liturgie verantwortlich.
Taucherziel: Altenberger Dom
Die Predigt hielt Dr. Holger Pyka, Pfarrer aus Wuppertal. Der hatte allerdings erstmal keine guten Nachrichten für die Altenberger und erst recht nicht für den Dom. „Dieser Dom wird nicht ewig stehen. Vielleicht wird er in zweihundert Jahren ein beliebtes Taucherziel sein, wenn der Klimawandel das Tal geflutet hat und die höher gelegenen Ortsteile von Odenthal als Rheinisch-Bergische Riviera bekannt geworden sind.“
Dr. Pyka predigte über Hebräer 13, 14 „Denn wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir.“ Auch die Kirche an sich werde es nicht ewig geben. Niemand könne sagen, wie die Gemeinden nach Corona aussehen werden. Und auch die Prognosen über die Zahl der zukünftigen Kirchenmitglieder seien eindeutig: „Wir werden kleiner, wir werden weniger, wir werden ärmer, wir werden mancherorts vielleicht sogar aus dem Stadtbild verschwinden – aus dem Blickfeld vieler Menschen sind wir es schon längst.“
Zur Zeit des Hebräerbriefes hätten sich die Christen wohl kaum vorstellen können, dass sie mal Sitze in Rundfunk-Räten innehaben und Kirchensteuer sowie staatliche Dienstleistungen erhalten würden. Damals habe Christ zu sein bedeutet, sich ins soziale Abseits zu stellen. Der Verfasser des Briefes habe die Situation nicht beschönigt. Er lenkte den Blick der Gemeinde vor die Stadttore, wo die neben den Christen anderen Randgestalten des damaligen Lebens ihr karges Dasein gefristet hätten. „Draußen vor dem Tor hat Jesus gelitten. Draußen, außerhalb der Stadt, steht das Kreuz. Als Erinnerung daran, dass Tod und Sterben und Vergehen und vermeintliches Scheitern dem Christentum ins Stammbuch geschrieben sind.“
„Ich stelle mir eine Kirche vor“
Dr. Pyka forderte die Gemeinde auf, raus zu gehen. Raus aus der vermeintlichen Sicherheit vergänglicher Privilegien und lähmenden Routinen. „Ich stelle mir an diesem Reformationstag eine Kirche vor, die diesen Weg mit hocherhobenem Haupt, geradem Rücken und ein bisschen Restwürde geht.“ Der Prediger stellt sich eine Kirche der Zukunft vor, die eher am Rand sitzt, statt wie bisher mit den Mächtigen zu tanzen. „What would Jesus do? Tische umschmeißen und rumbrüllen steht doch auch ihr sehr gut. Zumindest manchmal. Zumindest dort, wo es sonst keiner tut.
Ich stelle mir eine Kirche vor, der das leichter fällt. Die ungeniert weint mit denen, denen zum Heulen ist. Die laut lacht und mit dem Finger auf den Kaiser zeigt, der gar keine Kleider trägt. Die vielerorts nicht mehr so ganz reinpasst, weil sie so verschroben und derangiert aussieht. Aber das ist nicht schlimm. Das bringt sie leichter ins Gespräch mit denen, die selber nirgendwo so richtig reinpassen. Ich stelle mir eine Kirche vor, die draußen vor der Stadt, am Rand der Gesellschaft, die große Narrenfreiheit entdeckt und nutzt. Die ausprobiert und experimentiert und darüber lacht, wenn es schiefgeht.
Und ich stelle mir eine Kirche vor, die weiß, dass sie nicht ewig leben wird. Die weiß, dass sie sterblich ist, dass sie irgendwann austherapiert sein wird, dass sie aus Staub geformt ist und zu Staub zurückkehrt.“ Denn die Geschichte, die das Christentum erzähle, handele vom Sterben und Scheitern, aber auch vom Aufstehen, von neuem Leben, von Herrlichkeit, die mit nichts Bekanntem vergleichbar sei. „Und wir werden, auch, wenn wir ohne festes Dach über dem Kopf zwischen zugigen Zeltplanen im Regen stehen, erfahren, erzählen und singen: ,Ein feste Burg ist unser Gott‘.“
Landrat Santelmanns Grußwort
Nach dem Segen, den Superintendentin Vogel den Gläubigen gespendet hatte, sprach Stephan Santelmann ein Grußwort. „Altenberg ist nicht nur ein touristisches Ziel, sondern auch ein beispielhafter Ort für das Christentum“, sagte der Landrat des Rheinisch-Bergischen Kreises. Er erinnerte an die Geschichte des Doms, der mit dem Preußenkönig Friedrich Wilhelm III. einen bedeutenden Fürsprecher gehabt habe. Den Preußen sei es zu verdanken, dass der Dom als Simultaneum eingerichtet worden sei. Dem verdanke nicht zuletzt der Ökumeneausschuss im Rheinisch-Bergischen Kreis seine Entstehung und das Altenberger Forum, in dem einmal jährlich Vertreter von Kirche und Politik sowie andere Gäste über aktuelle Themen diskutieren.
Altenberger Forum zum Thema „Demokratie in Gefahr?“ – digital
In diesem Jahr laute, so der Landrat, am 17. November das Thema „Demokratie in Gefahr?“ Santelmann freut sich, das Professor Dr. Norbert Lammert, ehemaliger Präsident des Deutschen Bundestags, zugesagt hat. Die Veranstaltung wird digital übertragen. Santelmann sprach die Herausforderungen der Gegenwart an. Dazu zählten die Globalisierung, die Digitalisierung, social media: „Das alles vollzieht sich in einer hohen Gleichzeitigkeit und mit einer hohen Geschwindigkeit.“ Die Pandemie-Krise stelle auch die Globalisierung in ein anderes Licht. Wichtig sei es, in Zeiten der Digitalisierung die soziale Nähe nicht zu vernachlässigen. „Ich bin ein großer Befürworter von Homeoffice. Aber die Arbeitgeber dürften die Menschen nicht vergessen, die zu Hause arbeiten. Homeoffice darf nicht zur Vereinsamung führen. Zusammenhalt hat viel mit Rückhalt zu tun.“
Video
Die Reformationsfeier wurde live auf YouTube und Bibel TV übertragen. Hier können Sie das Video sehen:
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https://www.kirchenkreis-koeln-mitte.de/wp-content/uploads/2020/11/DSC_0409-scaled-e1604259968580.jpg14402560/wp-content/uploads/2020/11/logo.png2020-11-02 00:00:002020-11-12 09:01:41„Denn wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir“
Die Coronaschutzverordnung vom 30.10.2020 tritt ab Montag, 2.11.2020 in Kraft. Davon betroffen sind eine Vielzahl der Veranstaltungen der evangelischen Träger in Köln und Region. So auch die Veranstaltung
„Strukturwandel gestalten – Ohne Angst in die Zukunft?!“
Diskussion mit Andreas Büttgen (Buirer für Buir), Reimar Molitor (GF Region Köln/ Bonn e.V.), Simone Drensler (Pfarrerin), Willibert Düster (Umsiedler Epprath) und Michael Eyll-Vetter (Leiter Tagebauentwicklung / RWE Power AG).
Die für den 5. November als Podiumsdiskussion in Kerpen-Sindorf geplante Veranstaltung wird auf das nächste Jahr verschoben. Zu gegebener Zeit werden wir auf die Veranstaltung hinweisen, die sich dem Strukturwandel widmen wird.
Auf unserer Homepage erfahren Sie, welche weiteren Veranstaltungen stattfinden oder abgesagt werden. Obgleich wir unsere Seiten regelmäßig aktualisieren, bitten wir Sie, sich vor einer Teilnahme an einer Veranstaltung auf der Homepage der jeweiligen Träger darüber zu informieren, ob konkrete Termine letztendlich stattfinden.
Hinweise auf spannende Online- und Live-Veranstaltungen finden Sie regelmäßig auf unserer Startseite.
Vielen Dank für Ihr Verständnis. Bitte bleiben Sie gesund!
https://www.kirchenkreis-koeln-mitte.de/wp-content/uploads/2020/11/be-31-e1554297126347-scaled.jpg14432560webadmin/wp-content/uploads/2020/11/logo.pngwebadmin2020-10-31 14:00:002020-10-31 14:00:00Veranstaltung verschoben: „Strukturwandel gestalten – Ohne Angst in die Zukunft“
Reformationsfeier am 31.10.2020 um 14 Uhr im Altenberger Dom
Die zentrale Reformationsfeier 2020 des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region findet heute, am Samstag, 31. Oktober 2020, um 14 Uhr, im Altenberger Dom statt. Der Gottesdienst steht unter dem Titel „Wofür du brennst – Reformation 12.0 unter den Bedingungen der Postmoderne“.
Dr. Holger Pyka, Pfarrer in Wuppertal, Karikaturist und Gottesdienstcoach, wird seine Predigt unter das Thema Reformation 12.0 stellen. „Man sagt, die Postmoderne sei „das Ende der großen Erzählungen“. In einer immer weiter atomisierten und digitalisierten Gesellschaft hat niemand mehr die Deutungshoheit über irgendein Thema. Alte Autoritäten bröckeln, Traditionen reißen ab, überlieferte Sicherheiten kommen abhanden“, leitet er in das Thema ein. Doch, was heißt das für die Zukunft der Kirche? Wie lässt sich Gottes Geschichte unter diesen Bedingungen weitererzählen? Geht das überhaupt? Oder sind jetzt die Voraussetzungen günstiger als je zuvor? – diesen Fragen will er nachgehen und so einen neuen Blick auf das Thema Reformation werfen.
Musikalisch gestaltet wird der Gottesdienst vom Blechbläserquintett „Harmonic Brass“ aus München. Mit dabei ist auch Domorganist KMD Andreas Meisner zusammen mit einem Gesangsensemble, bestehend aus Mitgliedern der Domkantorei Altenberg. In der Liturgie wirken Stadtsuperintendent Bernhard Seiger, Superintendentin Andrea Vogel, Pfarrer Christoph Rollbühler und Pfarrerin Claudia Posche mit. Stephan Santelmann, Landrat des Rheinisch-Bergischen Kreises, wird ein Grußwort sprechen.
Wegen der Corona-Lage können nur begrenzt viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer den Gottesdienst in Altenberg besuchen. Die Plätze sind bereits vergeben. Der Gottesdienst wird daher live auf youtube.com/kirchekoeln und dem Fernsehsender Bibel TV (www.bibeltv.de) übertragen.
https://www.kirchenkreis-koeln-mitte.de/wp-content/uploads/2020/11/20200821_Refofeier_Handzettel_Seite_1-e1603452171764-scaled.jpg14372560webadmin/wp-content/uploads/2020/11/logo.pngwebadmin2020-10-31 00:00:002020-10-31 00:00:00Heute 14 Uhr – LIVE auf YouTube und Bibel TV: „Wofür du brennst“ – Reformation 12.0 unter den Bedingungen der Postmoderne