Stadtsuperintendent Bernhard Seiger führt Stephan Neugebauer als neuen Verwaltungsleiter ein
Jetzt ist es nicht nur amtlich, jetzt steht es auch unter einem guten Segen. Seit dem 1. Januar ist Stephan Neugebauer Geschäftsführer und damit auch Verwaltungsleiter des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region. Nun wurde er in einem Gottesdienst in der Kartäuserkirche von Stadtsuperintendent Bernhard Seiger in sein Amt eingeführt.
„Die Leitung der Verwaltung ist in unserer Kirche auch ein geistlicher Beruf“, erklärte Seiger. „Die Beauftragung stellt uns vor Augen, in wessen Auftrag wir handeln.“ Allerdings stellten sich die Dinge nicht so einfach dar, sagte der Stadtsuperintendent in seiner Ansprache: „Die Arbeit als Verwaltungsleitung wird ja in der Bibel nicht beschrieben.“
Seiger warf einen Blick in die christliche Geschichte. Die ersten Jünger hätten ganz bescheiden gelebt, ihren Handwerksberuf ausgeübt und sich sozusagen privat und ehrenamtlich um die entstehenden Gemeinden gekümmert. Das sei aber bald nicht mehr möglich gewesen. Man habe Kollekten organisiert, um Witwen und Waisen zu unterstützen. Das Geld habe verwaltet werden müssen. „Kein Kloster, keine Gemeinde kann existieren, ohne dass Menschen sich um die Organisation kümmern. Wo wären wir heute in Sachen Kirchensteuer ohne fachkundige Verwaltung?“
Der Stadtsuperintendent warf einen Blick auf das berufliche Leben von Neugebauer. Geboren wurde er 1977 in Seelscheid. Vor 25 Jahren begann er als Auszubildender beim Kirchenverband. Bei seiner Bewerbung habe er zwei Hobbys angegeben, so Seiger. Hard- und Software für Computer und Rollenspiele. Letzteres sorgte für Gelächter. Nach der Ausbildung, der Bundeswehrzeit und zwei Verwaltungsprüfungen bei der Landeskirche wurde Neugebauer Projektleiter für das Neue Kirchliche Finanzwesen (NKF) und später Leiter der Finanzabteilung. In der Kartäuserkirche saßen einige, die Neugebauer seit 25 Jahren kennen.
„Dienstleister der Gemeinden“
„Stephan Neugebauer sieht sich als Dienstleister der Gemeinden. Er arbeitet lösungsorientiert, wie etwa bei der Planung des Campus Kartause. Er ist kreativ, orientiert sich aber immer an den kirchlichen Regeln. Er ist optimistisch und kompetent in Details“, lobte Seiger den neuen Chef der Verwaltung.
Zusammen waren die beiden im vergangenen Sommer am Start bei „Kirche läuft“. „Laufen dient natürlich in erster Linie der eigenen Gesunderhaltung. Es ist mit Disziplin verbunden. Man läuft alleine, wie man ja auch in der Verwaltung viele Dinge alleine macht. Manchmal braucht man aber auch die Unterstützung anderer, wenn etwa das Knie schmerzt“, sagte der Stadtsuperintendent und blieb bei dem Lauf-Bild: „Es gibt Sprintstrecken wie etwa die Verwaltungslehrgänge, Langstrecken wie das NKF, aber auch Genießerpassagen im Windschatten anderer. Es gibt auch Etappenziele wie die zwei Verbandsvertretungssitzungen pro Jahr und auch die Finanzierung des Campus Kartause, Entspannungsphasen wie die Feier an Karneval, und Querfeldeinläufe wie Corona, in denen keiner wusste, wie wir zusammenbleiben und wie wir die Arbeit schaffen. Vielleicht ist die kirchliche Arbeit in den kommenden Jahren ja auch so ein Querfeldeinlauf.“
Text: Stefan Rahmann
Foto(s): Stefan Rahmann
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