Speed-Dating für einen Ausbildungsplatz in der Jugendwerkstatt Klettenberg

Zu einem ganz besonderen „Speed-Dating“ hatte die Jugendwerkstatt Klettenberg zu Beginn der Sommerferien in Köln eingeladen. Mehr als 60 junge Menschen, viele von ihnen ohne Schulabschluss, werden zurzeit in der JWK gGmbH betreut, um sie so auf die Arbeitswelt vorzubereiten. Gleich vier Arbeitgeber hatten sich angemeldet, um mit den Jugendlichen beim „Speed-Dating“ ins Gespräch zu kommen. Dabei war die Brauerei Früh mit Jobs im Brauerei-, Gastro- und Fahrzeugbereich, das Clarenbachstift suchte Bewerberinnen und Bewerber für den Pflegeberuf, Hinz Sanitär suchte Interessenten im handwerklichen Bereich und eine Medienfirma, die Azubi- und Praktikantenplätze anbot.

Berufliche und gesellschaftliche Integration

Die Jugendlichen waren gut vorbereitet. 65 sind zurzeit in der Betreuung der Jugendwerkstatt Klettenberg. Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen, handwerkliche Fachanleiterinnen und Fachanleiter sowie andere Lehrkräfte bemühen sich, die Kinder und Jugendlichen bei der beruflichen und gesellschaftlichen Integration zu unterstützen. In den Werkstätten aus dem KFZ-Bereich, Holz- und Metallbereich, aber auch der Gastronomie und dem Verkauf können sich die jungen Menschen praktisch beweisen und einen geregelten Tagesablauf lernen.

Die Idee zu diesem „Speed-Dating“ zwischen Unternehmen und jungen Menschen hatte Markus Besserer, Geschäftsführer des Evangelischen Verwaltungsverbandes Köln-Mitte/Süd. Ein Zeitungsartikel hatte ihn auf die Idee gebracht. „Ich habe da gelesen, dass Ausbildung in manchen Bereichen im Moment keine große Rolle mehr spielt, da viele junge Menschen studieren wollen. Da habe ich mich gefragt, wie können wir Arbeitgeber und interessierte Jugendliche zusammenbringen?“ So entstand die Idee zu Beginn der Sommerferien, wo die Kalender von vielen Firmen nicht mehr so voll sind, eine Begegnung anzubieten.

„Schön, dass wir in Köln Betriebe haben, die sich auch den Jugendlichen mit Startschwierigkeiten annehmen.“

Johannes Klapper, Vorsitzender der Kölner Arbeitsagentur, war ebenfalls mit vor Ort. „Solche Veranstaltungen, in denen Jugendliche und Arbeitgeber direkt aufeinandertreffen, haben durch die Pandemie in letzter Zeit oft gefehlt. Schön, dass so etwas jetzt wieder stattfinden konnte“, freute er sich über die gelungene Veranstaltung. „Die Betriebe suchen dringend Interessenten für Praktika und Ausbildung. Bei der Jugendarbeit unterstützen wir das Jugendwerk Köln gerne durch unsere Förderprogramme für Jugendliche. Schön, dass wir in Köln Betriebe haben, die sich auch den Jugendlichen mit Startschwierigkeiten annehmen.“

Die Jugendwerkstatt Klettenberg bietet Berufsorientierung und -vorbereitung für Jugendliche, die die Schule mit schlechtem oder ohne Abschluss verlassen und noch keine Anschlussperspektive haben. Es werden berufliche und soziale Lebensperspektiven entwickelt und gleichzeitig werkpraktische Grundfertigkeiten erlernt.

Über das Jugendwerk Köln

Die JWK gGmbH-Jugendwerk Köln ist ein anerkannter freier Träger der Jugendhilfe und führt seit über 40 Jahren Lehrgänge und Projekte im Bereich Jugendsozialarbeit durch. Gegründet wurde die damalige Jugendwerkstatt Klettenberg 1979 aus einer Initiative der evangelischen Kirchengemeinde Köln-Klettenberg heraus. Zurzeit arbeiten bei der JWK 35 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in sieben Programmen an drei Standorten im Stadtgebiet Köln. Im Rahmen der Jugendsozialarbeit und Berufsvorbereitung fördert die Jugendeinrichtung, die Mitglied der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe e.V. ist, auch die Persönlichkeitsentwicklung sowie die sozialen und schulischen Kompetenzen der Teilnehmenden.

Text: Sammy Wintersohl
Foto(s): Sammy Wintersohl

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