„Hospiz macht Schule“ – Offene Fragen und Trostbriefe helfen beim Umgang mit Tod und Trauer
Das ambulante Hospiz „Die Brücke“ in Bergisch Gladbach sprach mit Grundschulkindern der Gemeinschaftsgrundschule (GGS) An der Strunde im Rahmen der Projektwoche „Hospiz macht Schule“ über Leben, Sterben und Trauer. Mit viel Herz, Kreativität und Einfühlungsvermögen brachten sechs Ehrenamtliche den Kindern die großen Fragen des Lebens näher.
Ziel des Angebots ist es, Kindern der 3. und 4. Klassen die Möglichkeit zu geben, sich kreativ, spielerisch und altersgerecht mit diesen Themen auseinanderzusetzen. Jeweils eine Woche lang entstand in insgesamt drei Klassen so ein geschützter Raum, in dem die Kinder ihre Fragen, Gedanken und Gefühle frei äußern konnten.
Vor Projektbeginn hatte die Organisatorin Monika Meihack die Eltern aller drei teilnehmenden Klassen zu einem Informationsabend eingeladen. Die Resonanz war durchweg positiv, so Meihack. Eltern und Lehrkräfte begrüßten das Angebot und die Klassenlehrerinnen begleiteten das Projekt aktiv. „Es war eine besondere Erfahrung, die Schülerinnen und Schüler auf eine ganz andere Weise kennenzulernen“, sagten die Lehrerinnen.
Wie fühlt sich Trauer an?
Während der Projektwoche näherten sich die Kinder gemeinsam mit den Ehrenamtlichen den Themen Leben, Krankheit, Tod und Trost. Sie sprachen über den Kreislauf des Lebens und reflektierten, wie sie selbst sich im Laufe der Zeit verändert haben. Es ging auch um Krankheit und Leid – sowohl um Erkrankungen, von denen man genesen kann, als auch um solche, die unheilbar sind.
Dabei konnten die Kinder ihre Fragen offen stellen. Die erfahrene Ärztin Dr. med. Dorothee Laske beantwortete sie behutsam. Die Schülerinnen und Schüler setzten sich auf vielfältige Weise mit dem Sterben auseinande und erkundeten, wie es sich anfühlt, traurig zu sein. Gemeinsam überlegten sie, wie sie anderen Menschen in schweren Momenten helfen können. Besonders intensiv wurde über Trost gesprochen: Wie können wir Trost spenden und was gibt uns selbst Trost?
Kreativer Umgang mit Gefühlen und Gedanken

Die tiefgründigen Themen wurden spielerisch und kreativ aufgearbeitet. Die Kinder malten, sangen, tanzten, pflanzten Blumen und gestalteten Collagen. Auch Pantomime half, Gefühle und Gedanken auszudrücken. Jedes Kind durfte seine selbst gepflanzte Blume mit nach Hause nehmen.
Am letzten Projekttag schrieben die Kinder „Trostbriefe“, die an Verwandte, Freunde oder auch Begleitete aus dem ambulanten und stationären Hospiz verschickt wurden. Beim gemeinsamen Abschlussfest konnten auch die Eltern mit den Hospizhelferinnen und -helfern ins Gespräch kommen.
Den Hospizgedanken in die Gesellschaft tragen
Als bleibende Erinnerung erhielt jede Schulklasse eine individuell gestaltete Collage. Die Begeisterung der Kinder und die Offenheit, mit der sie die Themen angegangen sind, beeindruckten das Hospiz-Team. „Dieses Projekt ist eine wundervolle Möglichkeit, den Hospizgedanken in die Gesellschaft zu tragen“, so Monika Meihack.
Aufgrund der positiven Resonanz von Kindern, Eltern und Lehrern hat die GGS An der Strunde das Projekt für das kommende Jahr erneut angefragt.
Text: Monika Meihack/APK
Foto(s): Monika Meihack
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