Gemeinde Pesch bietet „Bank der Begegnung“ und „Geh-spräche“ an

Die „Bank der Begegnung“ und „Geh-spräche“ rund um den Pescher See: In der evangelischen Gemeinde Köln-Pesch gibt es zwei draußen stattfindende Angebote, die bei den Gemeindemitgliedern gut ankommen. Ein Gespräch mit Vikarin Melissa Schüller:

Wie sieht das Konzept der „Bank der Begegnung“ aus?

Die „Bank der Begegnung“ ist wie ein mobiler Seelsorgeraum. Einen festen Raum haben wir ja im Gemeindezentrum. Unsere Bank der Begegnung hat keine Rollen, aber sie ist tragbar und steht vor dem Gemeindezentrum – oder sie kann in den Kirchgarten getragen werden. Die Gespräche können so draußen geführt werden. Vorher hatten wir nicht so eine gemütliche Sitzgelegenheit. Die Bank hat in der Mitte einen kleinen Tisch, der hoch gefahren werden kann. Bisher hatten wir bei den Gesprächen immer die Masken an, aber bald gibt es – wenn weiterhin gelockert wird – hoffentlich Kaffee, den wir auf dem kleinen Tisch abstellen können.

Und die „Geh-spräche“?

Beim Pescher See ist man innerhalb von fünf Minuten zu Fuß. Der Treffpunkt ist oft bei der Kirche, eine Runde dauert zwischen 45 Minuten und einer Stunde. Wir können mit oder ohne hündische Begleitung gehen: Meinen Golden Retriever kann ich mitbringen, wenn jemand das möchte. Man kann den sozusagen dazu buchen, wenn jemand allergie- und angstfrei ist. Bei Gesprächspausen ist das schön, dann können die Menschen einfach nur dem Hund zugucken. Durch Bewegung kann man vieles herauslassen. Man wird auch nicht abgelenkt durch die Frage, wo läuft man hin: Wir laufen einmal um den See herum. Nicht die Menschen gehen mit mir – ich gehe mit den Menschen. Die Strecke ist den Menschen bekannt, die liegt in Pesch vor der Haustür. Das ist sozusagen die Hausstrecke von jedem. Jeder weiß, wie weit die Strecke ist, sie ist total überschaubar. Es ist eine landschaftlich schöne Möglichkeit, spazieren zu gehen, die Aussicht ist toll. Man begegnet schon Menschen, aber es ist eher privat da. Und wenn man weiter auseinander nebeneinander her geht, kann man die Maske auch ausziehen, wenn man möchte.

Kann man jederzeit ein Gespräch führen oder muss man sich vorher anmelden?

Man kann anrufen und einen Termin vereinbaren. Mittwochs von 16 bis 18 Uhr ist die Kirche offen, das werden wir auch den ganzen Juni über so lassen. Dann trifft man jemanden im Rahmen der offenen Kirche und man merkt, jemand sucht das Gespräch in der Kirche. Die anderen Menschen beten, es gibt Musik und ein Gespräch würde die anderen Leute ablenken beziehungsweise man wird gut von anderen Menschen gehört. Und dann kann man gut spontan rausgehen auf die „Bank der Begegnung“. Man sitzt ja nicht so lange da, das kann Alltagsseelsorge sein, zwischen Tür und Angel.  Wir besprechen auf der Bank aber, was auch immer an Themen mitgebracht wird – es muss ja nicht immer Seelsorge drauf stehen. In der offenen Kirche arbeiten auch Ehrenamtlich, die sich auf der Bank niederlassen und Gespräche führen.

Wie kommt das Angebot bisher an?

Die „Bank der Begegnung“ und auch die Spaziergänge wurden bisher gut angenommen. Der Mai war ja super verregnet, da haben wir die Bank, wenn es regnete, unter die kleine Überdachung vor der Kirchentür gut hinstellen können. Man kann die Bank mit zwei Menschen ganz entspannt an andere Orte bringen. Als es so viel geregnet hat, sind wir nicht so viel spazieren gegangen.

Wie sind Sie auf die Idee zu den Angeboten gekommen? Aufgrund der Pandemie?

Während Corona hat es eine größere Sicherheit geboten, die Gespräche nach draußen zu verlegen. Das Quartiersmanagement „Älter werden in Widdersdorf“ hat uns hierzu inspiriert. Die „Bank der Begegnung“ war eine Teamidee, wir sind zu dritt im Team. Gespräche und Bank, das passte zusammen. Ich kam auf die Idee mit den Spaziergängen, da ich mich gerne bewege. Die „Bank der Begegnung“ nutzen wir etwa seit April, die Geh-spräche gibt es ungefähr seit Februar.

Man kann unter den folgenden Telefonnummern buchen:

Pfarrerin Wacker (0221-590 36 35) oder Vikarin Schüller (0175 508 76 00).

Text: APK
Foto(s): APK

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