Sommerakademie der Melanchthon-Akademie: Wem gehört die Stadt in Chorweiler?

„Zukunft findet Stadt II“: Die Sommerakademie 2023 der Melanchthon-Akademie findet am Freitag, 11. August 2023, von 19 bis 20.30 Uhr, und am Samstag, 12. August, von 10 bis 16.30 Uhr statt und widmet sich dem Kölner Stadtteil Chorweiler. Veränderungsprozesse in Stadtteilen kündigen sich an oder sind in vollem Gange. Wem gehört die Stadt in Chorweiler? Fragen und (Ideal-)Vorstellungen werden hörbar zu Teilhabe, Exklusion, Gerechtigkeit, Migration, Wohnqualität, Mobilität, und dem Klimawandel und prägen unser Verständnis von einer Stadt von Morgen.

Die Sommerakademie möchte den Visionen einer Stadt der Zukunft mit Gesprächen, Erkundungen, neuen Erfahrungen und ortsspezifischen Interventionen aus vielfältigen Perspektiven nachgehen.

Freitagabend, 11. August, 19 – 20:30 Uhr

Podiumsdiskussion „Wem gehört die Stadt in Chorweiler?“

In diesem Jahr werden bei der Sommerakademie die Grenzen der Innenstadt überschritten und innovative gesellschaftliche Ansätze, Kunst & Kultur und das „eigenständig-lebendige Veedel“ jenseits der immer genannten Kölner Veedel gefunden: Der Weg führt nach Chorweiler, ein Stadtteil mit spannender Geschichte und spannender Bewegung – zudem ein Schauplatz für Graffiti-Sub- und Jugendkultur. Auf dem Podium wird diskutiert, was diesen Stadtteil so besonders und wichtig macht und warum er die Reise durchaus wert ist – mit Neele Behler, Kulturanthropologin und Leiterin des Karl-Arnold-Instituts, Puja Bagheri, Referent für politische Bildung und Mitgründer von Outline e.V., Dr. Dorothea Wiktorin, Stadtgeografin, Verfasserin Die „Neue Stadt“ Köln-Chorweiler und Dr. Ayla Güler Saied, Migrations- und Stadtsoziologin, Hip-Hop-Forscherin.

Bei gutem Wetter wird im Anschluss ein Film zum Thema im OpenAir-Kino gezeigt. Der Eintritt ist frei!

Treffpunkt Freitag: Melanchthon-Akademie, Kartäuserwall 24b, 50678 Köln

Samstag, 12. August, 10 – 16:30 Uhr

Interaktive Stadtraumerkundung in Chorweiler

Den Stadtteil Chorweiler mal anders erleben – mit einer interaktiven Stadtführung der besonderen Art. Um das Chorweiler der Chorweileraner und -innen kennenzulernen, bietet sich eine performative Erkundung an, bei der die Zwischenräume der Stadtteile erkundet werden. Dabei werden Klänge, Bilder und Farben aus Synagoge, Kirche, Moschee und säkularen Räumen wahrgenommen, um ein umfassendes Bild des Stadtteils zu erhalten.

Im Rahmen des Stadtteilfests „Styles n‘ Hoops“ bietet sich die Gelegenheit, die kulturelle Vielfalt des Stadtteils zu feiern und gemeinsam Visionen für die Stadt von Morgen zu entwickeln. Wie kann die Zukunft Chorweilers aussehen und welche Bereiche sind bereits heute weit entwickelt? Die Teilnehmenden haben die Möglichkeit, die Stadt auf unerwarteten Wegen kennenzulernen und dabei neue Begegnungen und Ideen zu entdecken.

Und das Beste: Es gibt auch richtig gutes Essen! Die Teilnahme an der interaktiven Stadtraumerkundung kostet 15 Euro inklusive eines Mittagsimbisses.

Das Ziel der Veranstaltung ist es, den Teilnehmenden ein authentisches und facettenreiches Bild des Stadtteils Chorweiler zu vermitteln und gleichzeitig die Möglichkeit zu bieten, sich mit anderen Menschen auszutauschen und Visionen für die Zukunft zu entwickeln. Die interaktive Stadtraumerkundung ist damit nicht nur ein Erlebnis für die Sinne, sondern auch eine Chance für einen konstruktiven Dialog und Austausch.

Treffpunkt Samstag: S-Bahnhaltestelle Köln-Chorweiler

Anmeldung

Eine Anmeldung ist erforderlich bis zum 8. August 2023 mit der Seminarnummer 6200F an unter anmeldung@melanchthon-akademie.de oder Telefon 0221-931803-0.

Weitere Informationen gibt es im Flyer.

www.melanchthon-akademie.de

Text: APK
Foto(s): Grafik: Neele Behler/Flyer-Screenshot APK

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WOCHENTIPPS: Bilderbuchtheater, „Michalympics“, „Moving Sounds“ und Orgelakademie

Erleben Sie spannende Veranstaltungen in und um Köln! Am Freitag, den 4. August um 18 Uhr, laden wir Sie herzlich zu einem vergnüglichen Bilderbuchtheater-Abend in die Auferstehungskirche Ostheim ein. Präsentiert von Christa Atcen und Andrea Stangenberg. Am Samstag, den 5. August ab 14 Uhr, ist es endlich wieder soweit: Die „Michalympics“ in Michaelshoven kehren zurück! Nehmen Sie teil an der Sport- und Spielolympiade für Menschen mit Behinderungen. Am Sonntag, den 6. August um 10:30 Uhr, beginnen wir das Gemeindefest in Frechen mit einem feierlichen Gottesdienst in der Evangelischen Kirche. Verabschieden Sie gemeinsam mit uns Pfarrer Bernd Stollewerk. Anschließend erwartet Sie ein buntes Programm für Jung und Alt. Tauchen Sie am Sonntag, den 6. August um 17 Uhr, in ein musikalisches Highlight in der Christuskirche Brühl ein. Das Konzert „Moving Sounds“ mit Tara Boumann und Markus Stockhausen verspricht ein abwechslungsreiches Programm voller musikalischer Höhepunkte und lassen Sie sich am Montag, den 7. August um 20 Uhr, von der Internationalen Orgelakademie in Altenberg verzaubern. Der junge französische Organist David Cassan eröffnet den Abend.

Erleben Sie mit uns besondere Momente, wir freuen uns auf Sie! Hier unsere Wochentipps im Detail:

04.08.2023, 18:00
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Rath-Ostheim
Auferstehungskirche Ostheim, Heppenheimer Straße 7, 51107 Köln
Bilderbuchtheater: Der kluge Fischer und die Ente
Ein vergnüglicher Abend mit Lesung und Musik für Kinder und Erwachsene
Am Freitag, 4. August, 18 Uhr, lädt die Evangelische Kirchengemeinde Köln-Rath-Ostheim im Rahmen der Reihe „Litera-Türchen“ zu einer vergnüglichen Bilderbuchtheater-Vorstellung des Stücks “Der kluge Fischer und die Ente” in die Auferstehungskirche Ostheim, Heppenheimer Straße 7, 51107 Köln ein. Christa Atcen und Andrea Stangenberg präsentieren die Geschichte nach Heinrich Bölls Erzählung „Der kluge Fischer“ und bieten einen Abend mit Lesung und Musik. Kinder, Eltern, Großeltern und alle Interessierten sind zum Zuhören, Mitmachen und Mitsingen am letzten Freitag in den Sommerferien herzlich eingeladen.
www.kirchengemeinde-rath-ostheim.de

 

05.08.2023, 14:00
Diakonie Michaelshoven
Wiese am Heilpädagogischen Zentrum der Diakonie Michaelshoven, Pfarrer-te-Reh-Straße 2, 50999 Köln
Sport- und Spielolympiade für Menschen mit Behinderungen
„Michalympics“ in Michaelshoven
Aufgrund der Pandemie konnten die „Michalympics“ die letzten Jahre nicht stattfinden. Am Samstag, 5. August, 14 bis 17 Uhr, ist es aber wieder soweit und auf der Wiese am Heilpädagogischen Zentrum, Pfarrer-te-Reh-Straße 2, stehen Sport, Bewegung und Spaß auf dem Programm. Mit Disziplinen wie Pantoffelweitwerfen, Telefonbücher stemmen oder auch Eisstockschießen möchten die „Michalympics“ Menschen mit Behinderungen zur Bewegung motivieren. In diesem Jahr wird es auch eine Tischtennis-Station geben, denn der neue theologische Vorstand der Diakonie Michaelshoven, Rainer Schmidt war mehrfacher Medaillengewinner im Tischtennis bei den Europa- und Weltmeisterschaften der Paralympics und möchte für den Sport begeistern.
www.diakonie-michaelshoven.de

 

06.08.2023, 10:30
Evangelische Kirchengemeinde Frechen
Evangelische Kirche, Hauptstraße 209, 50226 Frechen
Gottesdienst zur Verabschiedung von Pfarrer Bernd Stollewerk
Anschließend wird das Gemeindefest in Frechen gefeiert
Die Evangelische Kirchengemeinde Frechen beginnt ihr Gemeindefest am Sonntag, 6. August, 10.30 Uhr, mit einem Gottesdienst in der Evangelischen Kirche Frechen, Hauptstraße 209. Im Gottesdienst mit Kantorei wird Pfarrer Bernd Stollewerk verabschiedet. Die Entpflichtung erfolgt durch Pfarrer Bernhard Seiger, Stadtsuperintendent und Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Köln-Süd. Parallel dazu findet „Minimax“, ein Kinder- und Familiengottesdienst statt. Im Anschluss beginnt ein buntes Programm für Jung und Alt mit verschiedenen Aufführungen, Essen und Trinken und vor allem viel Spaß und schönen Begegnungen.
www.kirche-frechen.de

 

06.08.2023, 17:00
Evangelische Kirchengemeinde Brühl
Christuskirche, Mayersweg 10, 50321 Brühl
Konzert „Moving Sounds“ mit Tara Boumann und Markus Stockhausen
Sommerkirche 2023 in Brühl
Am Sonntag, 6. August, 17 Uhr, findet das Konzert „Moving Sounds“ mit Tara Boumann (Klarinette und Bassklarinette) und Markus Stockhausen (Trompete, Piccolo-Trompete, Flügelhorn) in der Christuskirche Brühl, Mayersweg 10, statt. Das Konzert findet im Rahmen der Reihe „Sommerkirche 2023“ statt. Die Kantorinnen Marion Köhler und Ruth Dobernecker haben gemeinsam mit Pfarrerin Renate Gerhard ein abwechslungsreiches Programm mit Geschichten, Lesungen, Orgelkonzerte, Vokalensembles, Blechbläser und vielen anderen musikalischen Highlights zusammengestellt. Der Eintritt ist jeweils frei, Spenden sind erwünscht.
www.kirche-bruehl.de

 

07.08.2023, 20:00
Evangelische Kirchengemeinde Altenberg/Schildgen
Altenberger Dom, Eugen-Heinen-Platz 2, 51519 Odenthal
Internationale Orgelakademie in Altenberg
Improvisationskonzert mit Organisten aus Paris
Jeden Abend während der Internationalen Orgelakademie für Improvisation (7. bis 10. August) in Altenberg geben die Dozenten eine Kostprobe ihres Könnens. Am Montag, 7. August, 20 Uhr,  eröffnet der junge französische Organist David Cassan den Reigen der Dozentenkonzerte. Im Altenberger Dom, Eugen-Heinen-Platz 2, erwartet die Zuhörerinnen und Zuhörer ein spannender Orgelabend mit Improvisationen in verschiedenen Stilen und Formen. Der Eintritt ist frei.
www.dommusik-aktuell.de

Text: APK
Foto(s): APK

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„Mittagspause mit allen Sinnen“ – FC-Stadionsprecher Michael Trippel zu Gast auf dem Andreaskirchplatz

Für nicht wenige ist Fußball eine Religion. Eine Ersatzreligion, sagen manche. Andere gehen zu einem Fußballspiel wie zu einem Gottesdienst, heißt es. Die Dortmunder nennen ihr Stadion gar Tempel. „Die Leute gehen zum Fußball, weil sie nicht wissen, wie es ausgeht“, hat Sepp Herberger gesagt. Aber es gibt einen wesentlichen Unterschied zwischen einem Fußballspiel und einem Gottesdienst. „Da weiß ich schon vorher, dass ich am Ende der Sieger bin“, sagte Superintendent Bernhard Seiger während der „Mittagspause mit allen Sinnen“ auf dem Andreaskirchplatz in Brühl. Markus Besserer, Geschäftsführer des Evangelischen Verwaltungsverbands Köln-Süd/Mitte, hatte zum zweiten Mal Vertreter und Vertreterinnen aus Politik, Verwaltung, Zivilgesellschaft und Wirtschaft eingeladen, miteinander ins Gespräch zu kommen und sich im besten Fall zu vernetzen. Natürlich durfte auch die Pommes-Curry-Wurst-Bude nicht fehlen, an der der Andrang groß war. Das runde Leder, das ja längst ein runder Kunststoff ist, stand im Mittelpunkt der Mittagspause. Besserer hatte Michael Trippel eingeladen, in Köln und darüber hinaus bekannt als Stadionsprecher des 1. FC Köln. Was können Unternehmen und Verwaltungen Positives von der Fankultur lernen? Wie integriert man radikalisierende Menschen? Antworten auf diese Fragen suchte Trippel in seinem Vortrag

Begonnen hat alles nach der Katastrophe im Brüsseler Heysel-Stadion. Damals starben bei einem Europapokalspiel 39 Menschen, als Fans des FC Liverpool einen benachbarten Zuschauerblock stürmten und dort eine Massenpanik ausbrach. „Viele hatten damals Angst, dass die Hooligans unseren Fußball kaputt machen“, erinnerte sich Trippel. Auch im Müngersdorfer Stadion war Gewalt an der Tagesordnung. „Viele Familien mit Kindern kamen nicht mehr ins Stadion“, sagte Trippel. Nach vergeblichen Anläufen wurde er schließlich Fan-Beauftragter des Vereins und nahm Kontakt zu den Anhängern des FC auf. „Warum werden die Hools? Das sind 16-, 17-, 18-jährige junge Männer, die aufbegehren, die Grenzen austesten wollen. Wichtig: Jeder in der Gruppe wird ernst genommen, jeder fühlt sich zu Hause. Die Gruppe ist Familienersatz.“

Trippel erinnerte sich an eine Begegnung mit dem Anführer der Geißböcke 81, einer Hooligan-Truppe, die wegen ihrer Gewaltbereitschaft Ansehen in der Szene genoss. „Ich habe den eingeladen zu einem Eishockey-Spiel. Danach waren wir auf ein paar Kölsch in der Altstadt. Ich hatte ein tolles Gespräch mit dem jungen Mann.“ In München traf Trippel den Hooligan-Chef, der mit seiner Gruppe unterwegs war. „Ach, da ist ja der Arsch vom FC“, habe der nur gesagt. Trippels Fazit: In vielen Hools schlummern zwei Persönlichkeiten. In der Gruppe müssen sie ihre Rolle spielen. „Deshalb sind Absprachen mit Hooligans sehr schwierig.“

Es gab aber auch Fälle, in denen Selbsterkenntnis Anlass zur Hoffnung gab. „Einmal kam einer von den harten Jungs zu mir und bat mich, ihm Stadionverbot zu geben. Er habe Frau und Kind und einen Job, und wenn er das Stadion meiden würde, wäre Schluss mit seiner Hooligan-Karriere.“ Heute spielten die Hools eine marginale Rolle. Es gebe immer noch welche, die sich zum Prügeln im Wald oder entlegenen Gewerbegebieten träfen. An ihre Stelle seien die Ultras getreten. Das Procedere sei im Prinzip das Gleiche. „Auch die wollen Grenzen testen. Ich bin dafür, dass in der Kurve Pyros brennen. Aber kontrolliert. Das lehnen die kategorisch ab.“ Auch mit den Ultras seien Absprachen schwierig. „Aber es ist wichtig, dass wir im Gespräch bleiben.“ Sehr positiv bewertet Trippel das Fan-Projekt des FC. „Wir haben es geschafft, dass wir die jungen Leute an uns gebunden haben, bevor sie zu den Hooligan gingen.“

Seine Premiere als Stadionsprecher feierte Trippel am 14. August 1999 bei einem Zweitliga-Spiel gegen Rot-Weiß Oberhausen vor 25.000 Zuschauern. Vorher hatte er bei Amateurspielen am Mikrofon gesessen. Und er hat eine Menge verändert. „Willkommen in der schönsten Stadt Deutschlands“, ist der Satz zur Begrüßung des Publikums, der sein Markenzeichen geworden ist. „Das bezieht sich aber nur auf unser Lebensgefühl“, stellte er klar. Neu war auch, dass er die Fans aufforderte aufzustehen, wenn die FC-Hymne gespielt wird. Irgendwann habe man die Fans nach ihrem Wunschlied für den Torjubel gefragt. „Dat Trömmelche“ habe mit großem Abstand den Sieg davon getragen. Es habe allerdings Ausnahmen gegeben. Matthias Scherz habe sich „Buenos Diaz, Matthias“ gewünscht, wenn er ins Schwarze getroffen habe. Und für Patrick Helmes hat Trippel „Let me entertain you“ gespielt.

„Fußball ist wie das Leben. Wenn es schwierig wird, müssen es die Frauen richten“, spielte Bernhard Seiger auf die derzeit schwache Vorstellung der Männer-Nationalmannschaft an und verwies auf die derzeit laufende Frauen-WM, bei der die deutsche Elf zu den Mit-Favoriten gehört. Der Superintendent zog in seinem geistlichen Impuls zur „Mittagspause mit allen Sinnen“ zahlreiche Parallelen zwischen Kirche und Fußball. Er verglich die Talare der Pfarrpersonen mit der schwarzen Kluft der Schiedsrichter. Und ein gutes Spiel sei einer guten Liturgie nicht unähnlich.

Für einen Gottesdienst versammele sich eine erwartungsvolle Gruppe, es erklängen die Glocken und dann zögen die Pfarrpersonen und andere in die Kirche ein. Die Menschen stünden auf. Beim FC erklänge die Hymne, die Mannschaften liefen ein und es herrsche eine „irre Atmosphäre“, ein „Wir-Gefühl wie in einem Gottesdienst“. Auch hier stünden die Menschen auf, um den Mannschaften ihren Respekt zu erweisen. Und es gibt noch zwei Gemeinsamkeiten zwischen Gottesdienst und Fußballspiel, so Superintendent Seiger: „Ein treuer Fan kennt alle Lieder auswendig.“ Am Ende eines Spiels könne eine Meisterschaft stehen. Oder eine Mannschaft recke einen Pokal in die Höhe. „Das ist vergleichbar mit dem Schluss-Segen im Gottesdienst.“ Darin komme zum Ausdruck: „Du bist wichtig. Du bist Teil eines großen Ganzen. Du wirst hier gesehen.“

Text: Stefan Rahmann
Foto(s): Stefan Rahmann

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„Ich steh zur Wahl – Ich geh zur Wahl“: Unterstützung für ehrenamtliche Presbyterinnen und Presbyter

„Ich steh zur Wahl – Ich geh zur Wahl“: Die nächsten Presbyteriumswahlen finden am 18. Februar 2024 statt. Wir geben in unserer Reihe einen Überblick über Presbyterien, welche Deadlines es gibt, was die Aufgaben eines Presbyters/einer Presbyterin sind, wer wählbar ist, und viele weitere interessante Fakten und Hintergründe. Alle Artikel sind auf www.kirche-koeln.de zu finden. Presbyterinnen und Presbyter arbeiten ehrenamtlich und erhalten Unterstützung bei ihren Aufgaben:

Warum ehrenamtlich arbeiten?

Die Kirche lebt von ehrenamtlichem Engagement. Ungefähr 110.000 Menschen arbeiten laut der Mappe „Willkommen! Eine Information für ehrenamtlich Mitarbeitende in den Gremien der evangelischen Kirche im Rheinland“ in der Evangelischen Kirche im Rheinland ehrenamtlich, z. B. in der Kinder- und Jugendarbeit, in Gottesdiensten und Kirchenmusik, in der Flüchtlingsarbeit oder in Leitungsgremien und Arbeitskreisen. In der Evangelischen Kirche im Rheinland werden alle Leitungsentscheidungen in Gremien getroffen. Ehrenamtliche in allen Arbeitsfeldern der Kirche engagieren sich und bringen ihre Zeit, ihre Kraft und ihre Fähigkeiten für eine bestimmte Aufgabe ein. Sie übernehmen viel Verantwortung, können aber auch viel gestalten. Begleitung und Unterstützung sind unabdingbar für gelingende ehrenamtliche Arbeit.

Welche Unterstützung gibt es?

Alle Mitglieder des Presbyteriums haben Anspruch auf vollständige und umfassende Informationen, die sie für die Ausübung ihres Dienstes brauchen. Auch wird ihnen die Nutzung des Intranets der Landeskirche https://portal.ekir.de empfohlen: Neben der Einrichtung eines persönlichen E-Mail- Postfachs sind dort viele weitere hilfreiche Informationen zu finden. Presbyterinnen und Presbyter haben Anspruch auf Auslagenerstattung, beispielsweise Fahrtkosten, Kinderbetreuungskosten, Porto und Telefonkosten. Auslagenerstattung sowie Versicherungsschutz sind außerdem ein Teil der Anerkennung für die ehrenamtliche Arbeit. Als Unterstützung für die neuen Aufgaben im Presbyterium werden verschiedene Fortbildungen angeboten. Einen Überblick darüber gibt es hier: www.fortbildung.ekir.de/.

Was bietet das Intranet der Landeskirche „portal.ekir.de“?

Als Unterstützung für ehrenamtliche Presbyter und -innen bietet die Evangelische Kirche im Rheinland den Zugang zum internen portal.ekir.de an. Als Nutzer/Nutzerin bekommt man nach der Registrierung eine eigene Email-Adresse (vorname.nachname@ekir.de) und damit den Zugang zum Intranet mit vielen hilfreichen Artikeln und internen Veranstaltungen sowie weiteren nützlichen Anwendungen:

  • ein datenschutzkonfomer Cloudspeicher
  • ein Terminfindungs- und Umfragetool
  • das Etherpad der EKD
  • den Zugang zur Bilddatenbank FUNDUS
  • ein Tool für Videokonferenzen
  • den Kirchenshop
  • das Einkaufsportal „Wir kaufen anders“
  • das Online-Gemeindeverzeichnis
  • außerdem können dort Fachanwendungen, die für den Dienst nötig sind, freigeschaltet werden: z.B. die Finanzplanungs- und Buchungssoftware Wilken

Der Zugang zum Portal ist auch für Mitglieder von Fachausschüssen, die keine Presbyter oder -innen sind, angezeigt und empfohlen, da nur mit der @ekir.de -Mail-Adresse ein datenschutzkonformer Versand von Sitzungsunterlagen gewährleistet ist.

Was ist in der Willkommensmappe zu finden?

Damit der Einstieg in die ehrenamtliche Tätigkeit leicht fällt, gibt es eine Willkommensmappe, die online abrufbar ist. Sie enthält eine Vielzahl von nützlichen Informationen, von A wie Abkürzungsverzeichnis bis Z wie Zertifikat.

Was bedeutet es, ein Ehrenamt innezuhaben?

Die Ehrenamtler werden Teil einer starken Gemeinschaft. Hier wird gemeinsam gestaltet und entschieden. Ansprechpersonen stehen mit Rat und Tat zur Seite. Man kann vor Ort nachfragen, wer aus dem Kreis der Hauptamtlichen, aus der Verwaltung und aus Ihrem Gremium für Fragen zur Verfügung steht. Man kann sogar eine Patin oder einen Paten zur Seite gestellt bekommen, um im ersten Jahr in der neuen Aufgabe unterstützt zu werden. Bei einer ehrenamtlichen Tätigkeit in der Kirche übernimmt man eine klar umrissene Aufgabe und geht damit für eine bestimmte Zeit eine Verpflichtung ein.

Wie sollte man seine Zeit bei einer ehrenamtlichen Tätigkeit in der Kirche einteilen?

Es ist wichtig, sich der eigenen Kapazitäten bewusst zu sein und sich nicht zu überfordern. Niemandem ist damit geholfen, wenn man sich selbst überfordert und sich dann abwendet. Um dies zu vermeiden, sollte man ehrlich mit sich selbst und mit den Haupt- und Ehrenamtlichen sein und sich klarmachen, wie viel Zeit man für die Aufgabe aufbringen kann und möchte.

Text: APK
Foto(s): APK

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Was ist die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen? Constantin Miron auf der Kölner Kirchenbank

In der öffentlichen Wahrnehmung von Christentum und Ökumene stehen die beiden großen Kirchen, die evangelische und die katholische, in der Regel an erster Stelle. Doch es bemühen sich auch viele andere Kirchen, Religionsgemeinschaften und Konfessionen um das Christentum. Viele von ihnen gehören der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) an, einem Verein, dem seit 2019 der griechisch-orthodoxe Erzpriester Radu Constantin Miron als Vorsitzender vorsteht. Es ist das erste Mal in der rund 70-jährigen Geschichte des Vereins, dass ein orthodoxer Christ zum Vorsitzenden bestimmt wurde.

Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen

In der Reihe „Kölner Kirchenbank“ spricht der Pfarrer der griechisch-orthodoxen Kirchengemeinde Köln mit Sammy Wintersohl über Ökumene, die Hagia Sophia und darüber, welcher Aufgaben sich die ACK annimmt. Unter dem Titel „Was ist die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen“, erläutert Constantin Miron, dass die ACK 1948 unter dem Eindruck des verheerenden Weltkriegs entstand. In einer Zeit, als die Vertreter der Kirchen „tun wollten, was getan werden kann“ mit der Zielsetzung die Gedanken zur Ökumene mit Inhalten zu füllen. Heute bilden 25 Kirchen, darunter auch die großen Volkskirchen, die Gemeinschaft, die sich auf örtlicher, auf Länder- und Bundesebene unter anderem die Frage stellt: Wie können wir als Christen eins werden und auch bleiben.“ Zweimal im Jahr finden Mitgliederversammlungen statt, es existiert eine Zusammenarbeit mit dem Innenministerium, und es gibt den Deutschen Ökumenischen Studienausschuss, der theologische Stellungnahmen erarbeitet.

Die AGCK der ehemaligen DDR sei nach der Wiedervereinigung ebenfalls Teil der ACK geworden, so der Erzpriester. Die orthodoxe Kirche ist seit 1974 Mitglied. Und es gebe durchaus in der orthodoxen Kirche immer noch kritische Stimmen zur Ökumene. Doch, so betont der Vorsitzende: „Die Position meiner Kirche und meine eigene ist aber, dass es eine demütige Offenheit geben muss, für alle, die den Namen Christi anrufen und, dass es den Skandal der Trennung der Kirchen nicht mehr geben sollte.“

Wertschätzung aller

Als Vorsitzender der ACK bleibt es nicht aus, sich politisch äußern zu müssen. So stehe die Arbeitsgemeinschaft in regelmäßigem Kontakt und Austausch mit der Bundesregierung, erklärt der Erzpriester und fügt hinzu: „Natürlich ist mein Ohr als orthodoxer Christ auch nach Osten geneigt.“ Wie positioniert ihr euch? –  das sei eine Frage gewesen, die gestellt wurde, als der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan im Frühjahr 2020 verlauten ließ, die Hagia Sophia in Istanbul werde vom Museum wieder zur Moschee. Dieses Vorgehen des Präsidenten kritisierte die ACK. Denn die nun seit Ende Juli zum zweiten Mal stattfindende Islamisierung der bis 1453 wichtigsten Kirche des orthodoxen Christentums, sei „ein deutliches Zeichen“.

„Als die Hagia Sophia ein Museum war, konnten alle Menschen hingehen und die unterschiedlichen Formen der Frömmigkeit über 1500 Jahre hinweg wahrnehmen. Das habe ich als eine salomonische und wertschätzende Lösung empfunden“, erläutert Constantin Miron seine Kritik an der Entscheidung, die Hagia Sophia wieder als Moschee zu nutzen, die auch so in einer Erklärung der ACK formuliert wurde. „Wertschätzung aller“ ist ein Ausdruck, den der Erzpriester auch in Hinsicht auf das Thema interreligiöser Dialog beziehungsweise Ökumene benutzt, denn er ist überzeugt: „Nur so können wir weiterkommen.“

Ökumene in der Zukunft

Es soll auch ein Weiterkommen in dem Bemühen sein, die Ökumene zu den Menschen zu bringen. 2021/22 wird das Jahr der Ökumene ausgerufen. In Hamburg wird im Januar die Gebetswoche für die Einheit der Christen beginnen. Auf dem Ökumenischen Kirchentag in Frankfurt im Mai soll in der Innenstadt Ökumene in ihrer ganzen Vielfalt in einer „Stadt der Ökumene“ abgebildet werden. Ob dort ein gemeinsames Abendmahl stattfinde, werde allerdings gerade noch diskutiert, räumte der Theologe ein und erinnerte daran, dass die Corona-Pandemie vermutlich auch im kommenden Mai Pläne zunichtemachen könnte. Abschließend fasst er seine Ziele als Vorsitzender der ACK zusammen: „Es geht immer um das gegenseitige Kennenlernen. Wenn man dann irgendwann von der Kirche Deutschlands spricht und nicht mehr nur die beiden Volkskirchen meint, ist doch schon viel erreicht.“

 

Text: Katja Pohl
Foto(s): APK

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Kirchliche Vielfalt in Köln: Ein Popup-Hochzeitsfest für alle Paare, die nach Segen suchen

Es lebe die Liebe! Die Evangelische Kirche in Köln und der Region wird am 26. August ein Popup-Hochzeitsfest ausrichten. Im Folgenden erklärt Pfarrer Sebastian Baer-Henney, was die Beweggründe für die Ausrichtung des Hochzeitsfests sind und welche Bedeutung der Segen hat – und er geht auf die Bedeutung von Vielfalt und individueller Gestaltung von Hochzeiten für die evangelische Kirche in Köln und der Region ein:

Sebastian Baer-Henney: Wir bekommen mit, dass es bei Menschen, egal ob „kirchlich“ oder eher kirchendistanziert, ein großes Bedürfnis nach Segen gibt, nach der Begleitung durch Gott. Viele wollen für ihre Partnerschaft um Segen bitten – sind aber aus verschiedenen Gründen bisher nicht vor den Altar getreten. Sei es, dass es rechtliche Hürden gab (z.B. den fehlenden Aufenthaltsstatus), sei es, dass dadurch schwierige Konsequenzen zu befürchten sind (Verlust einer Hinterbliebenenrente) – sei es, dass sie einfach das große Fest gescheut haben. Warum sollte diesen Menschen der Segen versagt bleiben? Wir möchten ihnen den Raum für Segen geben.

Was bedeutet das Motto „Vielfalt feiern“ für die Organisation und Umsetzung des Festes?

Sebastian Baer-Henney: Vielfalt feiern, das war schon das Motto unseres großen Tauffestes im vergangenen Jahr. Wir glauben, dass Gottes Schöpfung vielfältig ist, und dass es eine Vielzahl von Beziehungskonstellationen gibt. Daher wollen wir Paare in all ihrer Vielfalt segnen – und dabei selber auch vielfältig auftreten. Menschen können sich aus vielen Elementen eine sehr individuelle Hochzeit zusammenstellen. Das fängt beim Ort an: lieber in der Kirche klassisch, oder unterm Baum? Im kleinen Rahmen mit Konfetti von oben oder draußen im Park beim Picknick mit Freund:innen? Oder vielleicht unterm Colonius op Kölsch? Dazu können sie verschiedene Arten Musik wählen: Chanson oder Stehgeiger, Orgel oder das Lied vom ersten Date. Alles möglich. Und wer mag, kann sich noch Extras buchen: Picknickpakete für die Gäste, Sekt, Blumen, Waffeln – oder auch eine Fahrt in der Hochzeits-Rikscha. Wir wollen den Menschen vielfältig begegnen.

An wen richtet sich das Popup-Hochzeitsfest?

Sebastian Baer-Henney: An alle Paare, die sich segnen lassen wollen. Wir glauben, dass Beziehungen zwischen Menschen etwas Geschenktes sind, und wir glauben, dass wir als Menschen zwar Vieles aber doch nicht alles im Griff haben. Entsprechend kann es hilfreich sein, um Gottes Begleitung als Paar zu bitten, um Geistkraft, die den liebenden Blick füreinander stärken und die Beziehung so um eine Dimension erweitern kann. Während übrigens eine Trauung in unserer Kirche die Segnung einer bestehenden Ehe ist, also von Paaren, die schon beim Standesamt waren, ist es bei dieser Hochzeit anders: Man muss nicht staatlich verheiratet sein. Natürlich kann man das später noch machen.

Wie können Paare sich für das Hochzeitsfest anmelden?

Sebastian Baer-Henney: Eine Anmeldung ist möglich, aber nicht notwendig. Wer will, kann gerne ganz spontan kommen. Wem es hilft, der kann sich aber auch anmelden unter info@hochzeits-fest.com.

Welche Bedeutung hat der Segen für die Paare?

Sebastian Baer-Henney: Segen ist kein Glücksbringer. Es geht nicht darum, einen Talisman zu bekommen, dem man dann das Gelingen der Beziehung aufdrücken kann. Segen ist eine Kraft, die von Gott gegeben wird. Sie begleitet uns und schenkt uns den Blick dafür, dass das, was wir am Gegenüber haben, ein von Gott gegebenes Geschenk ist. Das gibt Erleichterung, weil es uns zeigt, dass wir nicht alle Fäden selbst zusammenhalten müssen – zugleich ist es die Verantwortung, mit diesem Geschenk gut umzugehen und die Beziehung zu pflegen. So ist Segen Stärkung für das, was wir nicht lenken können und ein Aufruf an uns, verantwortungsvoll mit der Beziehung umzugehen. Vielleicht könnte man sagen: Segen ist ein Gütesiegel für eine Beziehung. Das Siegel der Geistkraft Gottes.

Welchen Stellenwert hat die individuelle Gestaltung für die Evangelische Kirche in Köln und der Region?

Sebastian Baer-Henney: Für die Menschen ist es wichtig, dass sie den Glauben so leben können, wie er ihnen von Gott geschenkt worden ist. Das bedeutet für uns als Kirche, dass wir ernst nehmen müssen, dass es Menschen gibt, denen unsere Ausdrucksformen des Glaubens nicht zugänglich sind. Diese Menschen wollen wir nicht allein stehen lassen. Wir wollen mit ihnen im Dialog Ausdrucksformen des Glaubens finden, die menschliche Bedürfnisse und christliche Traditionen zusammenbringen. So entstehen neue Formen von Relevanz – denn vielen Menschen ist die Relevanz dessen, was wir tun, nicht klar. Hier setzen wir an und finden Wege, die Menschen in ihren Bedürfnissen wahrzunehmen und gemeinsame Ausdrucksformen zu finden. Und das auf allen Ebenen: Von der Taufe bis zur Bestattung, bei der Hochzeit ebenso wie bei allen anderen Umbrüchen im Leben. Wir wollen zuhören und mit den Menschen gestalten.

Wie sind die bisherigen Reaktionen auf das Popup-Hochzeitsfest?

Sebastian Baer-Henney: Wir haben tolle Rückmeldungen bekommen. Da gibt es Menschen, die sagen, dass sie unbedingt mitmachen wollen – übrigens auf beiden Seiten: Als Segnende und als Paare. Und, obwohl der große Schritt an die Öffentlichkeit erst noch bevorsteht, gibt es schon tolle Resonanzen. Wir sind sehr gespannt!

Was ist generell das Besondere an evangelischen Hochzeiten?

Sebastian Baer-Henney: Vielleicht ist genau das schon das Evangelische: Dass man das nicht sagen kann. Unser Bemühen ist es doch, in den Vorgesprächen die Hochzeiten so auf die Menschen zuzuschneiden, dass es für sie passt – ohne dabei ein festes Bild vor Augen zu haben. Viele bringen Bilder mit, aus Filmen oder von Hochzeiten, die sie erlebt haben – daraus aber etwas Individuelles zu bauen, das den Segen so vermittelt, wie die Menschen ihn auch aufnehmen können, das ist unsere Aufgabe als Kirche. Deswegen gibt es übrigens auch ganz verschiedene Formen bis hin zu Heavy-Metal-Hochzeiten oder einer Anfrage neulich, ob es eine Pfarrperson gibt, die reiten kann und ein Paar auf dem Pferd segnen könne. Es geht, was Relevanz vermittelt, was authentisch ist – letztlich, was dem Glauben dient.

Text: APK
Foto(s): APK

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Diakoniespende 2022/2023: Höhner zeigen Herz für Obdachlose im GULLIVER – erfolgreiche Spendenaktion

In den kommenden Monaten, noch bis September 2023, steht die Überlebensstation GULLIVER im Bahnbogen 1 in der Trankgasse am Kölner Hauptbahnhof im Mittelpunkt der Diakoniespende des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region. Dank der hohen Spendensumme, bei der der Kirchenverband die ersten 100 000 Euro verdoppelt hat, ist ein von Herzen gewünschtes Ziel mittlerweile zur Freude aller Beteiligten erreicht. Denn die Anlaufstelle für obdachlose Menschen, die täglich rund 200 Gäste zählt, konnte ihre Öffnungszeiten schon im Frühsommer wieder auf 8 bis 18 Uhr ausweiten und neue Mitarbeiter einstellen.

Zu den diesjährigen Unterstützern gehört auch die Kölner Band Höhner, die, so berichtet Gitarrist Jens Streifling, keine Sekunde zögerten, um zuzusagen. Die Musikgruppe ist dem Lobby Restaurant LoRe, das wie das GULLIVER durch das Kölner Arbeitslosenzentrum getragen wird, schon sehr lange verbunden.

Auch die adventlichen Mitspielkonzerte der Höhner im Kölner Dom, organisiert und dirigiert durch Janus Fröhlich, ehemaliges Höhnermitglied, haben Tradition. Hunderte Menschen genießen diese Konzerte im Dezember, stimmen sich so auf Weihnachten ein und machen, wie der Musiker sagt, den Dom zu einem „unglaublich schönen Klangkörper“.

Hilfe zur Selbsthilfe

Im Konzert 2022, das 13. dieser Art, kam dabei eine große Summe zusammen, die die Band auf 5555 Euro aufstockte und spendete. „Eine typisch kölsche Zahl. Solche Zahlen mögen wir“, lacht Jens Streifling. Und fügt hinzu, dass für die Höhner das Ende der diesjährigen Spendenaktion des Kirchenverbandes sicherlich nicht das Ende ihrer Verbindung zur Anlaufstelle für obdachlose Menschen markiert. „Wir möchten langfristig dabeibleiben“, kündigt er an und verrät, es würden gerade innerhalb der Band verschiedene Ideen besprochen, um weiter zu unterstützen. Wenn es von den Gästen gewünscht sei, könnten die Höhner zum Beispiel ein Akustikkonzert im GULLIVER spielen. „Musik berührt Herzen, schenkt schöne Stunden. Vielleicht entsteht auch nochmal ein Lied, dessen Erlös gespendet wird, oder wir nutzen das nächste Mitspielkonzert, um wieder Geld zu sammeln“, sagt der Musiker.

Es ist seiner Stimme im Gespräch anzuhören, wie sehr ihn das Thema Obdachlosigkeit berührt. So erklärt er: „Ich denke immer, in einem Staat wie Deutschland, in dem es vielen Menschen ausgesprochen gut geht, dürfte es diese Problematik gar nicht geben.“ Natürlich, so räumt der Musiker ein, gebe es Menschen, die sich keine Hilfe wünschen: „Das muss man auch akzeptieren. Aber letztlich wäre es an uns, denjenigen, die Hilfe suchen, viel besser zuzuhören. Und das geschieht im GULLIVER.“ Dort werde Menschen, verletzt vom Leben, unaufdringlich die Zuwendung und Unterstützung gegeben, die gerade gebraucht wird. Im GULLIVER sei Hilfe zur Selbsthilfe ein ebenso großes Thema, wie Wohnraum und Arbeitsangebote für Obdachlose zu finden. „Da müssen wir alle hinschauen und helfen. Aber ich sehe hier ganz klar, neben dem kirchlichen Engagement, auch die Politik in der Verantwortung.“

Text: Katja Pohl
Foto(s): Matthias Pohl

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Wochentipps: Mitsing-Konzert in Köln-Pesch, Orgelkonzert in der Trinitatiskirche und Poesie des Cembalos im Altenberger Dom

Die kommende Woche hält wieder eine Vielzahl musikalischer Veranstaltungen in den evangelischen Kirchengemeinden von Köln und Umgebung bereit. Lassen Sie sich von den Klängen inspirieren und genießen Sie unvergessliche künstlerische Erlebnisse. Hier sind unsere Empfehlungen:

27.07.2023, 19:00
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Pesch
Ev. Gemeindezentrum, Montessoristraße, 50767 Köln
Sommer-Abende in Pesch: Einfach singen!
Ein Mitsingkonzert im Gemeindegarten

Im Rahmen der Reihe „Sommer-Abende“ in der Evangelischen Kirchengemeinde Köln-Pesch sind alle zum Mitsing-Konzert „Einfach singen!“ am Donnerstag, 27. Juli, 19 Uhr, in den Gemeindegarten eingeladen. Der Abend in der Montessoristraße 15 wird von Birgit van Beuningen gestaltet. Birgit van Beuningen ist überregional bekannt als Musikerin und Musiktherapeutin. Die Teilnahme ist kostenlos.

www.dem-himmel-so-nah.de

 

27.07.2023, 19:30
Trinitatiskirche
Trinitatiskirche, Filzengraben 4, 50676 Köln
„Jubilate Deo“ in der Trinitatiskirche
Orgelkonzert mit Brigitte Fruth

Am Donnerstag, 27. Juli, 19.30 Uhr, ist Brigitte Fruth zu Gast in der Trinitatiskirche, Filzengraben 4, und gibt ein Orgelkonzert. Unter dem Motto „Jubilate Deo“ erklingen eine Vielzahl von Werken unterschiedlicher Komponisten aus verschiedenen Jahrhunderten. Etwa von Georg Böhm (1661-1732), Johann Sebastian Bach (1685-1750), Wolfgang A. Mozart (1756-1791), Gabriël Verschraegen (1919-1981). Auch eine Eigenkomposition der Organistin ist zu hören. Brigitte Fruth, geboren in Passau, studierte Katholische Kirchenmusik und Konzertfach Orgel an der staatlichen Hochschule für Musik in München und ist seit 2001 am Hohen Dom St. Stephan in Passau beschäftigt. Seit 2017 ist sie stellvertretende Domkapellmeisterin, seit 2019 leitet sie die von ihr gegründete „Kammermusik am Stephansdom“. Der Eintritt ist frei.

www.trinitatiskirche-koeln.de

 

28.07.2023, 20:00
Evangelische Kirchengemeinde Ehrenfeld
Friedenskirche, Rothehausstraße 54a, 50823 Köln
Theaterprojekt „Saligia.Todsünden revisited“
Uraufführung in der Friedenskirche in Ehrenfeld

Das „Theater 1000Hertz“ hat ein neues Theaterstück der Regisseurin Christina Vayhinger eingeübt, das am Freitag, 28. Juli, 20 Uhr, in der Friedenskirche in Köln-Ehrenfeld, Rothehausstraße 54a, uraufgeführt wird. Das Theaterprojekt „Saligia.Todsünden revisited“ handelt von den sieben Todsünden. Seit Jahrhunderten sind sie tief im abendländischen Denken verwurzelt. In einer Collage, die Schauspiel, Gesang und Tanz zusammenführt, geht das Theater 1000Herz der Frage nach „Welche Rolle spielen sie heute noch?“ und erzählt über moderne Verfehlungen, Sehnsüchte und Ängste. Weitere Aufführungen finden am Samstag und Sonntag, 29. und 30. Juli, sowie von Donnerstag bis Samstag, 3. bis 5. August, jeweils 20 Uhr statt. Der Eintritt kostet 24 Euro, ermäßigt 16 Euro. Tickets gibt es über die Webseite www.qultor.de/veranstaltungen/saligia-todsuenden-revisited.

www.evangelisch-ehrenfeld.de

 

30.07.2023, 17:00
Evangelische Kirchengemeinde Brühl
Christuskirche, Mayersweg 10, 50321 Brühl
Ein Orgelkonzert zum Hören und Gedankenwandern
Sommerkirche Brühl lädt in die Christuskirche ein

Orgelkonzert in G(rün) heißt es am Sonntag, 30. Juli, 17 Uhr, im Rahmen der Reihe Sommerkirche 2023 der Evangelischen Kirchengemeinde Brühl. Beim Orgelkonzert zum Hören und Gedankenwandern in der Christuskirche, Mayersweg 10, zieht sich der namensgebende Ton G hörbar durch alle Kompositionen, die Kirchenmusikerin Ruth Dobernecker an der Weimbs-Orgel vorträgt. Unter anderem erklingen Werke von Johann Sebastian Bach, Johann Gottfried Walther, Johannes Brahms und Thierry Escaich. Dazu trägt Pfarrerin Renate Gerhard „Gedichte in grün“ vor. Auch Familien sind eingeladen die Sommerkirche zu genießen: Für Kinder gibt es einen Tisch an dem sie zur Musik malen können. Der Eintritt ist frei, Spenden sind erwünscht.

www.kirche-bruehl.de

 

30.07.2023, 17:00
Evangelische Kirchengemeinde Altenberg/Schildgen
Andreaskirche Schildgen, Voiswinkler Straße 40, 51467 Bergisch Gladbach-Schildgen
Jubiläums-Sommerkonzert „Klangfarben der Welt“
Solo-Piano und Chormusik von Mozart-Lied bis Film-SongAm Sonntag, 30. Juli, 17 Uhr, gestalten der Frauenchor der Andreaskirche Schildgen und Konzert-Pianist Junhui Oskar Liao das Jubiläums-Sommerkonzert „Klangfarben der Welt“, in diesem Jahr zum 40. Chor-Jubiläum. In der Andreaskirche Schildgen, Voiswinkeler Straße 40, steht Musik über die Vielfalt der Welt auf dem Programm, von Wolfgang Amadeus Mozart über Josef Gabriel Rheinberger, Werner Richard Heymann bis Klaus Heizmann und anderen, zu Texten wie etwa von Emanuel Schikaneder, Friedrich Wilhelm Gotter und Marie von Ebner-Eschenbach. Konzertpianist Junhui Oskar Liao wird dazu am Flügel mit Werken aus Klassik und Romantik zu hören sein. Die musikalische Leitung hat Sieglinde Underberg. Der Eintritt ist frei, gesammelt werden Spenden für den Förderverein der Andreaskirche.

www.andreaskirche-schildgen.de

 

02.08.2023, 14:30
Evangelische Kirchengemeinde Altenberg/Schildgen
Altenberger Dom, Altenberg, 51519 Odenthal-Altenberg
Poesie des Cembalos
Werke von Johann Krieger, Jean-Philippe Rameau, Domenico Scarlatti und Johann Sebastian Bach

Am Sonntag, 2. Juli, 14.30 Uhr, gibt Tatjana Vorabjova ein Cembalo-Konzert im Altenberger Dom, Eugen-Heinen-Platz . Sie spielt Werke von Johann Krieger, Jean-Philippe Rameau, Domenico Scarlatti und Johann Sebastian Bach. Der Eintritt zu diesem Konzert aus der Reihe „Geistliche Musik“ ist frei.

www.dommusik-aktuell.de

Text: APK
Foto(s): APK

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Frauen im Pfarramt: Ein Rückblick auf der Kölner Kirchenbank mit Johanna Skriver, damalige Bezirksbeauftragte für Berufskollegs

Frauen auf der Kanzel, im Pfarramt: Das ist heute etwas ganz Normales in der evangelischen Kirche, selbstverständlich würden wir sagen. Aber wenn wir einige Jahrzehnte zurückgehen, war dies in Deutschland noch nicht so selbstverständlich. Eine der ersten Pfarrerinnen im Rheinland war Johanna Skriver, damalige Bezirksbeauftragte für Berufskollegs. Sie ist Jahrgang 1935, heute ist sie 87 Jahre alt. Wie sie Pfarrerin geworden ist, erzählt sie heute auf der Kölner Kirchenbank Sammy Wintersohl. Ein steiniger Weg: Ihre männlichen Mit-Studenten haben über sie gedacht: „Was will die Alte hier?“ Ihr Weg führte zu einem Bruch mit ihrer Familie. Sie erinnert sich an die allererste Stunde, die sie am Berufskolleg gegeben hat – wie viel Mut sie dafür brauchte und was sie daraus gezogen hat. Wie sie sich in den Anfangsjahren als „seltenes Exemplar“ unter nur männlichen Kollegen wahrgenommen hat, wie sie zum Glauben gefunden hat, was sie für mehrere Jahre nach New York geführt hat, das alles erfahren Sie in diesem Video – eine ungewöhnliche, starke Frau, und ein besonderer Lebensweg:

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Text: APK
Foto(s): APK

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Kartäuserkirche: „Weingarten“ für den guten Zweck – 80.000 Euro kamen zusammen

Der Weingarten in der Innenhofanlage der Kartäuserkirche war auch in diesem Jahr wieder ein voller Erfolg. Bereits zum dritten Mal hatte die KG Ponyhof ihren mittlerweile stadtweit bekannten temporären Weingarten dort eröffnet. Unter dem Motto „KG Ponyhof präsentiert Weingarten – gemeinsam etwas anstoßen“ betrieb die karnevalistische Organisation drei Wochen lang bis Mitte Mai den kleinen Weingarten in der Südstadt.

Martin Schäfer, Vorstand beim KG Ponyhof e.V., fasst zusammen: „Die Stimmung auf dem diesjährigen Weingarten war mal wieder grandios. Alle Gäste waren glücklich und zufrieden, auch wenn das Wetter dieses Jahr echt bescheiden war.“ Jeden Tag war im Weingarten jeder der 600 Plätze besetzt – und täglich besuchten schätzungsweise 1000 Menschen den Weingarten.

Mehr als 9.000 Flaschen Wein

„Wie es sich für einen Weingarten gehört, wurde reichlich Wein getrunken, in den 16 Tagen gut über 9.000 Flaschen“, sagte Schäfer. Daneben gab es natürlich auch Kölsch oder Wiess aus der Flasche, sowie einige Snacks und leichte Speisen – auch die beliebte Käseplatte war wieder dabei. Dabei wurde für den guten Zweck getrunken und gegessen. „Von diesem Event werden wir 80.000 Euro an unsere sorgfältig ausgewählten Projekte spenden können. Diese können auf unserer Website eingesehen werden.“

Mathias Bonhoeffer, Pfarrer an der Kartäuserkirche, erklärte schon zu Beginn des Weingartens: „Ich habe große Hochachtung vor dem ehrenamtlichen Engagement, das die KG Ponyhof hier leistet und freue mich für die vielen Projekte, die hier bedacht werden können.“

Martin Schäfer plant aufgrund des großen Erfolgs und der positiven Rückmeldungen der Gäste gemeinsam mit der Gemeinde schon jetzt eine Wiederholung der Veranstaltung im nächsten Jahr.

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KG Ponyhof

Entwickelt hat sich die KG Ponyhof seit 2008 als „lockerer Zusammenschluss von Gleichgesinnten“. 2013 gründete man einen eingetragenen Verein. Dieser hat sich Werte wie Vielfalt, Offenheit und Toleranz auf die Fahne geschrieben. Ebenso werden Gemeinschaft und soziales Engagement großgeschrieben. Selbstredend vereint die „Ponys“ auch ihre „große Liebe zum Kölner Karneval“.

www.kartaeuserkirche-koeln.de

Text: APK
Foto(s): Martin Schäfer

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